Star Wars 8482 Dunkle Flut
nicht verstehen konnte. Als die Lichtshow zu Ende war, wurde der Schacht zu Marrs FüÃen ein bisschen schmaler, als würde er seine GröÃe an den Leib des Cereaners anpassen, und in den Wänden des Schachts leuchteten Linien glühender Fäden auf, die den Weg nach unten kilometerweit erhellten.
Marr sah Jaden mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ich dachte mir schon, dass es sich bei dem Strang um ein Aufzugsystem handelt. Wie es scheint, hatte ich recht.«
Jaden musterte den Schacht. »Sollen wir da einfach runterrutschen?«
»Sieht ganz danach aus.«
Der Gedanke daran, einen kilometerlangen mechano-organischen Schacht hinunterzurutschen, der in einer unbekannten Umgebung endete, gefiel Jaden nicht besonders. Allerdings blieb ihnen nichts anderes übrig, und so berührte er mit der Hand das nächstgelegene Kontrollfeld, das seinen Körper genauso scannte, wie das andere es bei Marr gemacht hatte. Der Scan fühlte sich wie eine sanfte Brise auf der Haut an, und als es vorbei war, zuckte der Schacht zu seinen FüÃen und verengte sich etwas, um sich an seinen Körperbau anzupassen. Linien glühender Fasern flammten auf, die wirkten, als würden sie in alle Ewigkeit weiterführen. Jaden nahm an, dass die Schächte alle am selben Ort endeten, auch wenn er sich diesbezüglich nicht sicher sein konnte.
»Falls wir getrennt werden, bleibst du, wo du bist, und ich komme zu dir«, sagte er. »Bereit?«
Marr nickte, und sie setzten sich an den Rand ihres jeweiligen Lochs und lieÃen sich in den Schacht hinuntergleiten.
In dem Moment, in dem Jadens Beine im Schacht waren, wölbten sich die Wände von den Seiten her aus, nahmen seine Beine in ihren warmen, sanften Griff und fingen an, ihn hineinzuziehen â ein Gefühl, das sich beunruhigend danach anfühlte, als würde man verschlungen. Er kämpfte nicht dagegen an. »Marr«, rief er, als der Schacht ihn zur Gänze in sich hineinsog. »Bist du in Ordnung?«
Sein letztes Wort ging in einen Ausruf der Ãberraschung über, als sich die Wölbungen, die ihn im Schacht hielten, der Länge nach abwärts kräuselten, ihn mit sich nahmen, ihn so schnell nach unten sausen lieÃen, dass er ebenso gut auch hätte stürzen können. Er biss die Zähne zusammen und versuchte, seinen Magen daran zu hindern, ihm den Inhalt in die Kehle steigen zu lassen. Er war ganz von der Wärme der Wände umschlossen, vom Glühen der Lichtlinien.
Er fiel eine ganze Weile, bevor sich sein Abstieg erst verlangsamte und er schlieÃlich völlig zum Stillstand kam. Der Schacht entlieà ihn aus seinem Griff, und er spürte festen Boden unter seinen Stiefeln.
Der Schacht hatte ihn in eine groÃe runde Kammer befördert, die der oben auf der Station exakt glich, allerdings gingen hier Röhren von der Decke aus, anstatt dass sich Löcher im Boden öffneten. In regelmäÃigen Abständen standen Kontrolltafeln für jede der Röhren im Raum verteilt.
Der Gestank von Verwesung erfüllte die Luft, jetzt viel stärker als zuvor. Auch sein Gespür für die Dunkle Seite fühlte sich jetzt konzentrierter an. Der sanfte Nieselregen von Energie war zu einem Wolkenbruch geworden. Jaden versuchte, das Gefühl auszublenden, während er sich der Macht öffnete und seine Sinne nach den Klonen ausstreckte. Die intensive, unbehagliche Reaktion auf den Kontakt mit einem dunklen Machtnutzer zerrte an seinem Bewusstsein. Sie waren ganz in der Nähe.
Neben ihm wölbte sich die nächstgelegene Röhre wie der Bauch einer Schlange und spie Marr aus. Der Cereaner stand einen Moment lang mit in die Hüften gestemmten Händen da und starrte in die Richtung zurück, aus der er kam. »Bemerkenswert«, sagte er, ehe er sich Jaden zuwandte, den Kopf fragend zur Seite gelegt. »Fühlst du das? Die Dunkle Seite ist â¦Â«
»⦠stärker«, brachte Jaden den Satz für ihn zu Ende.
Marr nickte. »Falls die Station tatsächlich rakatanischen Ursprungs ist und teilweise von der Kraft der Dunklen Seite angetrieben wird, nehmen wir womöglich die Energiequelle der Station wahr.«
»Das werden wir bald wissen«, sagte Jaden und führte Marr in die Richtung, in der er die Klone spürte.
Eine senkrechte Fuge in der Wand glitt mit einem feuchten Laut beiseite und gab den Blick auf einen Korridor frei. In den Wänden glommen
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