Star Wars™ Darth Plagueis
nach Naboo entsandt wurden.«
»Überrascht – zweifellos. Aber erfreut?«
»Naboo ist mein Heimatplanet. Ich möchte, dass die Krise so schnell wie möglich beendet wird.«
»Ach, tut Ihr das?«
Palpatine hielt seinem Blick stand. »Allmählich frage ich mich, was Euch in diese streitlustige Stimmung versetzt hat. Doch sagen wir, allein der Unterhaltung willen, dass ich mich nicht scheue, aus dieser Krise den größtmöglichen Nutzen zu ziehen. Würde Euch das dazu bewegen, dass Ihr Euch von mir distanziert?«
Dookus Augen strahlten. »Ganz im Gegenteil, möchte ich meinen, da ich durchaus interessiert bin, mehr über die Möglichkeit eines Bündnisses mit Euch zu erfahren.«
Palpatines Miene wurde ernst. »Dann seid Ihr also entschlossen, den Orden zu verlassen?«
»Mehr noch als bei unserem letzten Gespräch.«
»Wegen der Entscheidung des Ordens, auf Naboo zu intervenieren?«
»Das kann ich ihnen verzeihen. Die Blockade muss durchbrochen werden. Nein, etwas anderes ist geschehen.« Dooku wählte seine nächsten Worte mit Bedacht. »Qui-Gon hat von Tatooine einen ehemaligen Sklavenjungen mit hierhergebracht. Der Mutter des Jungen zufolge hatte er keinen Vater.«
»Ein Klon?«, fragte Palpatine ungewiss.
»Kein Klon«, sagte Dooku. »Womöglich wurde er von der Macht selbst empfangen. Zumindest glaubt Qui-Gon das.«
Palpatines Kopf ruckte zurück. »Ihr sitzt nicht im Rat. Woher wisst Ihr das?«
»Ich habe meine Quellen.«
»Hat dies irgendetwas mit dieser Prophezeiung zu tun, von der Ihr mir erzählt habt?«
»Alles. Qui-Gon glaubt, dass der Junge – sein Name ist Anakin – im Mittelpunkt einer Vergenz der Macht steht, und er ist davon überzeugt, dass es der Wille der Macht war, dass er den Jungen findet. Anscheinend wurden Bluttests durchgeführt, und die Midi-Chlorianer-Konzentration des Jungen ist beispiellos.«
»Denkt Ihr, dass er der Prophezeite ist?«
»Der Auserwählte«, berichtigte Dooku. »Nein. Für Qui-Gon hingegen steht das bereits fest, und der Rat ist gewillt, ihn auf die Probe zu stellen.«
»Was weiß man über diesen Anakin?«
»Sehr wenig, abgesehen von der Tatsache, dass er vor neun Jahren in der Sklaverei geboren wurde und bis vor Kurzem genauso wie seine Mutter das Eigentum von Gardulla der Hutt war, ehe beide an einen toydarianischen Schrotthändler verkauft wurden.« Dooku grinste. »Und außerdem, dass er das Boonta-Eve-Classic-Podrennen gewonnen hat.«
Palpatine hörte schon gar nicht mehr zu.
Neun Jahre alt … Empfangen von der Macht … Ist es möglich …?
Seine Gedanken spulten mit rasender Geschwindigkeit zurück: zu der Landeplattform, auf der er und Valorum Amidala und ihre Gruppe begrüßt hatten. In Wahrheit war es gar nicht Amidala gewesen, sondern eine ihrer Doppelgängerinnen. Doch der Junge mit dem blonden Haar, dieser Anakin, war ebenfalls zugegen gewesen, in schmutzige Kleider gehüllt, zusammen mit einem Gungan und den beiden Jedi. Anakin hatte die Nacht in einem winzigen Zimmer in Palpatines eigenem Apartment verbracht.
Und ich habe nicht das Geringste an ihm wahrgenommen.
»Qui-Gon ist unbesonnen«, sagte Dooku gerade. »Trotz seiner Fixierung auf die Lebendige Macht widerspricht er sich selbst allein schon dadurch, dass er ein wahrer Anhänger der Prophezeiung ist – einer Weissagung, die mehr im Einklang mit der Vereinigenden Macht steht.«
»Neun Jahre alt«, sagte Palpatine, als er seine Sprache wiedergefunden hatte. »Gewiss schon zu alt, um ausgebildet zu werden.«
»Zumindest, wenn der Rat auch nur das geringste Maß an Vernunft beweist.«
»Und was wird dann aus dem Jungen?«
Dooku hob die Schultern. »Da er kein Sklave mehr ist, wird man ihn vermutlich zu seiner Mutter nach Tatooine zurückschicken.«
»Ich verstehe eure Ernüchterung«, sagte Palpatine.
Dooku schüttelte den Kopf. »Ich habe Euch ja noch gar nicht alles erzählt. Als wäre die Neuigkeit noch nicht genug gewesen, dass er – möglicherweise – den Auserwählten gefunden hat, hat Qui-Gon außerdem herausgefunden, dass die Handelsföderation bei der Planung und der Durchsetzung der Blockade gegen Naboo vermutlich die Hilfe mächtiger Verbündeter hatte.«
Palpatine setzte sich im Sessel aufrechter hin. »Was für Verbündete?«
»Auf Tatooine hat sich Qui-Gon einen Zweikampf mit einem Attentäter geliefert, der in den Jedi-Künsten wohl trainiert ist. Allerdings tat er den Gedanken, dass es sich bei dem Mann um einen abtrünnigen Jedi handelt, rasch ab.
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