Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
kurze Zeit geführt. Glücklich und voller Liebe mit Liegeus Vorn, einem guten Mann, der ihr viel zu früh entrissen worden war.
Daala hatte einem hoffnungslosen Ideal nachgejagt, hatte versucht, eine gute und gerechte Anführerin aller Lebewesen zu sein, die die Galaktische Allianz bildeten. All ihre Bemühungen, die Ordnung wiederherzustellen, waren gescheitert. Sie war nicht die »Imperatorin Palpatina«, als die einige sie hinstellen würden. Sie hatte kein Problem damit, mit Angehörigen jeden Geschlechts und jeder Spezies zusammenzuarbeiten, solange sie bereit waren, Befehle zu befolgen und sich ans Gesetz zu halten. Sie befürwortete keine Sklaverei. Sobald es ihr gelungen wäre, die Jedi an die Kandare zu nehmen und dafür zu sorgen, dass sie ihre eigentliche Funktion ausübten, hätte es ihr freigestanden, ihre Aufmerksamkeit diesen wie Unkraut aus dem Boden sprießenden neuen Regierungen zuzuwenden, um sich so mit ihnen zu befassen, wie es die gesetzlichen Verfahren vorschrieben.
Doch offenbar hatte das niemand gewollt. Nicht die Jedi, nicht Dorvan – dem sie mehr vertraut hatte, als sie hätte tun sollen –, und mit Sicherheit nicht die Solos.
Nein, wurde ihr mit einem Unmut bewusst, der noch bitterer schmeckte als der miese Kaf, an dem sie nippte. Damit, dass sie das dachte, hatte sie sich selbst zum Narren gehalten. Außerdem hatte sie sich etwas vorgemacht. Sie hatte sich eingeredet, dass sie irgendwann in der Lage sein würde, jemanden zu lieben, der nicht durch einen Mord aus ihrem Leben gerissen wurde. Zuerst Wilhuff Tarkin, dann Liegeus, dann Nek Bwua’tu. Oh, Nek war zwar nicht tot, aber sie war sich nicht sicher, ob man den verlorenen, verwirrten Zustand, in dem er sich gegenwärtig befand, als »Leben« bezeichnen konnte. Sie tat das jedenfalls gewiss nicht. Für sie gab es keine fröhliche Doppelgänger-Daala. Und das war ihr nur recht.
Sie leerte ihre Tasse und verzog das Gesicht. An ihren Retter gewandt, sagte sie: »Eins der ersten Dinge, die ich tun werde, wenn ich wieder an der Macht bin, ist, dafür zu sorgen, dass ihr Mandos alles kriegt, das nötig ist, um eine anständige Tasse Kaf zu machen.«
Fett schnaubte leicht. »Solange das Zeug dazu beiträgt, dass meine Sinne scharf bleiben, kann es meinetwegen auch nach Poodoo schmecken. Wir haben allerdings ein drängenderes Problem, bei dem Sie uns tatsächlich helfen könnten.«
Jetzt kommen wir zur Sache , dachte Daala. Sie hatte gewusst, dass für ihre Befreiung eine Gegenleistung fällig werden würde, sie hatte bloß nicht gewusst, wie sie aussah. »Ich schulde Ihnen eine Menge«, gab sie freimütig zu.
Wieder wandte sich ihr der Helm zu. Sie konnte seine Augen nicht sehen, aber sie konnte die Intensität seines Blicks fühlen.
»Das stimmt. Aber bevor ich meinen Preis nenne, werde ich es Ihnen ein bisschen angenehmer machen, ihn zu zahlen. Mir sind einige Dinge zu Ohren gekommen, über die Sie vielleicht gern Bescheid wüssten.«
Damit hatte er ihre Aufmerksamkeit. Ihre Grübeleien und ihr Seelenerforschen wurden ihr allmählich lästig. Sie war bereit weiterzumachen. »Lassen Sie hören.«
»Moff Drikl Lecersen ist kein Freund von Ihnen.«
Jetzt war es an ihr zu schnauben. »Und Luke Skywalker ist ein Jedi. Haben wir das Offensichtliche damit abgehakt?«
»Noch nicht.« Er sprang nicht auf den Köder an. Das tat Fett nie. »Er hat schon eine ganze Weile hinter Ihrem Rücken die Fäden gezogen, um Ihren Sturz zu planen. Dazu hat er sich sogar einiger recht außergewöhnlicher Methoden und sehr komplizierter, langfristiger Vorhaben bedient.«
»Klingt wie ein Rezept für Brogyeintopf.«
»Kann gut sein. Vielleicht liegt das daran, dass ich hungrig bin.« Er zuckte die Schultern. »Er ist jedenfalls auch kein Freund von mir, aber dazu komme ich gleich. Ich habe etwas sehr Interessantes über den Moff erfahren. Er steckt hinter der Freiheitsstaffel.«
Daala war froh, dass sie das bittere Gebräu bereits geleert hatte. Sie fürchtete, dass sie sich verschluckt hätte, wenn sie jetzt etwas davon getrunken hätte, und zog die Augenbrauen zusammen.
»Das ist doch wohl ein schlechter Scherz, Fett«, sagte sie mit eisiger Stimme. »Dieser Sleemo würde sich lieber die Hand abhacken lassen, als irgendetwas Edelmütiges zu tun.«
»Ich denke, soweit es Lecersen betrifft, war das eine bedauerliche Begleiterscheinung«, fuhr Fett vollkommen unbeeindruckt von ihrer Reaktion fort. »Er hat die Sache nicht eingefädelt – oder
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