Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
Eistee. Die Brise war angenehm kühl, was auch für die Getränke galt.
Einige Tische entfernt saßen Zekk und Taryn Zel. Zekk trug einen Sonnenschutzvisor, der rein zufällig einen Großteil seines Gesichts verdeckte. Taryn, die ihr markantes rotes Haar zu einem dezenteren Rotbraun gefärbt hatte, trug einen dieser großen, schlabberigen Hüte, die von den Frauen auf dieser Welt als modische Kopfbedeckung betrachtet wurden. Beide hatten ihre Nasen, so schien es, in die eigenen Speisekarten vertieft, doch Leia wusste, dass ihre Augen auf die Familie Solo gerichtet waren. Sie waren hier – ganz in der Nähe, aber unauffällig –, um Allana zu beschützen, falls irgendetwas schiefging. Eigentlich hatten die Solos gewollt, dass ihre Enkeltochter bei ihnen ein so normales Leben führte, wie es nur eben möglich war, doch letzten Endes würde dieses stupsnasige kleine Mädchen die Herrscherin ihrer Welt werden und vielleicht noch viel mehr als das. Deshalb hatten sie einen Kompromiss gefunden, mit dem sich alle Beteiligten anfreunden konnten. Nun, abgesehen von Allana, doch da sie nichts von der Absprache wusste, konnte sie auch nicht dagegen protestieren. Zekk, ein Jedi-Ritter, und Taryn Zel, eine Cousine von Tenel Ka, waren die besten Leibwächter, die Leia sich für eine Chume’da vorstellen konnte, die allgemein für tot gehalten wurde.
Der Kellnerdroide surrte herüber und schwebte neben dem Tisch. Viele Droiden, die im Hinblick darauf entworfen wurden, eine solche Funktion auszuüben, waren humanoid. Dieser gedrungene Droide ähnelte jedoch eher R2-D2 als C-3 PO . Kaum einen Meter groß und ziemlich schmal, mit einem Kopf, der sich öffnete, um ein Serviertablett auszufahren, war er eindeutig zu dem alleinigen Zweck entwickelt worden, Tische zu bedienen, und Leia bezweifelte, dass der Droide schrecklich kostspielig war.
»Darf ich Ihre Bestellung aufnehmen?«, wollte der Droide mit angenehmer, wenn auch dumpfer Stimme wissen.
»Wir schauen noch.« Leia schenkte dem Droiden ein Lächeln, mehr zum Wohl irgendwelcher Zuschauer als für den Droiden selbst. »Wir brauchen noch ein paar Minuten.«
»Natürlich, Ma’am.« Der Droide surrte davon und wiederholte die Frage an einem anderen Tisch.
»Ich denke, wir sollten irgendwas bestellen«, sagte Han. »Ich sterbe vor Hunger.«
»Ich auch«, sagte Allana. Sie nahm einen weiteren großen Schluck von dem Blaumilchshake, und ihr Strohhalm gab ein lautes, saugendes Geräusch von sich. Sie schaute verlegen drein. »Entschuldigt bitte.«
»Hast du gerade das ganze Glas ausgetrunken?« Leia schüttelte den Kopf. »In diesem Getränk stecken genügend Kalorien, um einen Hutt zwei Tage lang zu ernähren. Wir sollten dich irgendwo aussetzen, damit du eine Weile davon zehren kannst.« Allana kicherte. Leia wandte sich wieder an Han. »Ich möchte nichts bestellen und dann einfach gehen, wenn sie mittels Kom Kontakt zu uns aufnehmen«, sagte sie.
»Was sie eigentlich schon vor einer halben Stunde tun sollten, bei unserer Ankunft hier. Wäre dieser Droide ein Lebewesen, würde er längst misstrauisch werden oder sich zumindest große Sorgen um sein Trinkgeld machen.«
»Nun, zu unserem Glück ist er das ja nicht«, meinte Leia. Sie war ebenfalls hungrig, und sie hatten keine Zeit gehabt, die Vorräte des Millennium Falken mit irgendetwas anderem als den Standardrationen aufzustocken. Sowohl Han als auch Allana machten einen großen Bogen um besagte Rationen, solange sie nicht solchen Hunger hatten, dass sie ebenso sehr bereit gewesen wären, Bauteile des Falken selbst zu verspeisen – die, wie Han sinnierte, vermutlich besser schmecken würden.
Es gab Zeiten, zu denen Leia das Gefühl hatte, zwei Enkelkinder zu haben. Dennoch … importiertes Roba-Steak mit Xixor-Salat und ein aus vagnerianischen Kanapees bestehender Nachtisch klangen ausgesprochen verlockend. »Bestellen wir doch eine große Schale Hubba-Fritten«, schlug Leia als Kompromiss vor.
»Ich mag Hubba-Fritten«, ertönte eine schrille Stimme.
»Ich auch«, sagte eine andere.
»Eigentlich finde ich gamorreanische Snackcracker am besten, aber dazu braucht man ein Anoat-Malz, um sie reinzustippen«, zwitscherte eine dritte.
Drei kleine blaue, nagetierartige Köpfe mit großen Ohren und hellen Augen spähten über die Tischkante. Die Squibs waren eingetroffen!
16. Kapitel
Einen Augenblick später zogen die drei Squibs von anderen Tischen freie Stühle heran und kletterten darauf. Han starrte das Trio an.
Weitere Kostenlose Bücher