Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
entfernte er sich hastig von dem Stand. Er war gerade drei Schritte weit gekommen, als die Seite seines Kopfes unter der Wucht der Mujafrucht zu explodieren schien. Die Schale barst, und das breiige Fruchtfleisch spritzte auf seine Wange. Der Saft brannte in seinen großen Augen.
Rolan wankte, stürzte jedoch nicht hin, sondern warf sich stattdessen in die Menge. Die schwerfälligen Swokes Swokes fluchten, als er sich zwischen ihnen hindurchdrängelte. Hinter sich konnte er die Mujaverkäuferin anschuldigend brüllen hören, und er fragte sich, ob sie die Verfolgung aufnehmen würde oder nicht.
Es spielte keine Rolle. Weiter vorn war noch ein Fremder, der es auf ihn abgesehen hatte. Der Kerl trug ebenfalls einen Mantel, und auf seiner Nase klemmten rot schimmernde Augengläser. Etwas Schweres baumelte von seinem Gürtel. Dieser war definitiv ein Jeedai .
Rolan bog scharf rechts ab und sprang über einen niedrigen Stand hinweg, der Blumenkränze feilbot. Der Inhaber schlug nach ihm, aber er schlüpfte unter dem Hieb hindurch und war im Handumdrehen wieder zur anderen Seite des Standes hinaus. Er hatte sich ein paar Sekunden Vorsprung vor seinen Verfolgern verschafft und brauchte dringend ein Versteck. Der Basar war von zahlreichen Gassen durchzogen, und ohne sich damit aufzuhalten, einen Blick hinter sich zu werfen, tauchte der Letzte des Bomu-Clans auf Makem Te in die Dunkelheit ein.
Erst, als ihn die sichere, stinkende Düsternis der Gasse umfing, wagte er es zurückzuschauen. Seine Verfolger – die Frau und der Jeedai – standen an der Einmündung der Gasse und sahen sich um. Rolan hielt den Atem an. Sie blieben, wo sie waren, mit dem Rücken zu ihm. Er hatte sie abgeschüttelt. Langsam drehte er sich um, um sich durch die Dunkelheit zur anderen Seite der Gasse zu schleichen und zu fliehen. Das war der Moment, in dem er den auf ihn gerichteten Blaster bemerkte.
Es war ein kleiner Blaster, doch Rolan zweifelte nicht an seiner Durchschlagskraft. Die Waffe lag in den pelzigen Pfoten eines Bothaners, der den überraschten Rodianer mit einem zähnestarrenden Grinsen bedachte. »Hallo«, sagte der Bothaner mit überraschend kultivierter Stimme. »Meine Freunde und ich würden uns gern mit dir unterhalten – darüber, woher du dein Spice beziehst.«
Threnda vom Bomu-Clan, die in Teg Kithri auf dem Planeten Budpock heimisch war, betrachtete sich in erster Linie als Geschäftsfrau. Das hatte allerdings nichts mit der Cantina zu tun – die war eher ein Hobby, ein Ort, von dem aus man richtige Geschäfte machte. Um ehrlich zu sein, war das Ganze nichts weiter als ein Lockvogelangebot. Nein, im langen Lagerhaus hinten wurden die richtigen Credits gemacht, dort, wo drei CLL -6-Arbeitsdroiden Paletten hin und her transportierten und sich Mitt, ihr trandoshanischer Helfer, am geöffneten Gehäuse eines vierten zu schaffen machte. Alles war automatisiert, abgesehen davon, die Deals einzufädeln und das Geld zu zählen.
Als die drei Fremden den Lagerhausbereich betraten, wusste sie daher, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Ein Mensch, eine Pantoranerin und ein Bothaner. Der Mensch und die Pantoranerin hatten Kapuzenmäntel an, die zu warm für diese Sommernacht waren, und sofort argwöhnte Threnda, dass sie darunter Waffen verborgen hielten. Der Bothaner trug ein Zerape und einen großen Hut mit flacher Krempe.
»Die Cantina ist nach vorn raus«, sagte Threnda und wies mit dem Daumen ruckartig auf den Durchgang. Sie warf Mitt einen raschen Blick zu, und der Trandoshaner stand lautlos auf, ohne den Schraubenschlüssel aus der geschuppten Hand zu legen.
»Wir sind nicht wegen der Drinks hier«, sagte der Mensch gelassen. »Wir wären eher an etwas Spice interessiert.«
Threndas Augen verengten sich zu Schlitzen, und sie blaffte auf Basic: »Ich mache keine Privatverkäufe. Nur Großhandel. Kommt ihr im Auftrag von jemandem?«
Der Mensch teilte seinen Mantel, und Threnda erhaschte einen flüchtigen Blick auf das Schimmern des Lichtschwerts, das an seinem Gürtel hing.
»Budpock ist ein Planet, der allen offen steht«, sagte Threnda. »Die Jedi haben hier keinerlei Einfluss.«
»Wohl wahr«, sagte Mander Zuma. »Und ich gehe davon aus, dass Sie Ihr Schutzgeld an die Familienbanden bezahlt haben, die für Sie zuständig sind, sodass sie zehn Minuten, nachdem Sie sie gerufen haben – was Sie, wie ich vermute, bereits getan haben –, hier sein werden, bereit, Ihnen beizustehen. Nun, wir werden in drei Minuten wieder
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