Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
musterte die jadegrünen Überreste des Droiden. »Nicht unbedingt die Heimkehr, die ich erwartet hatte.«
In diesem Moment traf Verstärkung in Form eines ganzen Trupps von Nikto-Familienbediensteten ein, im Schlepptau eine weitere H -3 PO -Einheit. Mander erkannte den Droiden anhand der Delle an seiner Schläfe und fragte sich, ob der Anjiliac-Haushalt Mengenrabatt bekommen haben mochte, als sie die Droiden im Dutzend gekauft hatten, oder ob sie einfach die Fabrik übernommen haben mochten, die sie produzierte. Diese H -3 PO -Einheit hielt sich im Hintergrund, um zusammen mit der Hälfte des Trupps zu verfolgen, wie sein »Bruder«, der andere Protokolldroide, fortgeschafft wurde. Die andere Hälfte der Männer drängte sich um Mika und die übrigen, um sie anschließend durch verworrene Passagen und über Brücken zu eskortieren, die sie über steile Permabetonschluchten führten. Bei jeder neuen Weggabelung schickten die Niktos Späher voraus, um sicherzugehen, dass der Bereich und seine Bewohner ihnen nicht feindlich gesinnt waren. Mander bemerkte, dass nur wenige der Bewohner ihre Anwesenheit überhaupt zur Kenntnis nahmen, obwohl die Niktos ihre Blasterkarabiner hin und her schwangen, und diejenigen, die es taten, reagierten, indem sie ihnen einfach aus dem Weg gingen. Offensichtlich waren derartige Vorfälle auf dem Schmugglermond gang und gäbe, besonders, wenn Hutts involviert waren.
»Konntet Ihr einen guten Blick auf den Schützen erhaschen?«, fragte Reen bei einem der regelmäßigen Stopps, während die Niktos den Weg freimachten.
»Keinen guten«, sagte Mander. »Ich habe einen dünnen, schmalen Kopf gesehen. Ich denke, unser Angreifer war ein Cereaner, aber abgesehen davon konnte ich nichts erkennen.«
»Warum hat er auf Mika geschossen?«, fragte Reen. »Denkt Ihr, dass sich jemand Sorgen wegen etwas macht, was er auf Endregaad herausgefunden hat?«
»Möglicherweise«, sagte Mander. »Oder jemand wollte Mika eine Botschaft schicken – oder vielleicht sogar Popara.«
»Eine hochenergetische Botschaft.«
»Aber trotzdem eine Botschaft«, fuhr Mander fort, dem bewusst wurde, dass er seinen Blick wie in Erwartung eines weiteren Angriffs über die umliegenden Arkaden schweifen ließ. »Warum sonst sollte man auf dem Schmugglermond einen unfähigen Attentäter anheuern?«
Reen dachte darüber nach. »Ihr habt recht – das würde niemand tun. Einen unfähigen Attentäter anheuern, meine ich. Hier wimmelt es doch nur so von kompetenten Opportunisten, die nicht zögern würden, einen Mordauftrag zu übernehmen.«
»Ganz genau«, sagte Mander. »Und trotzdem feuert ein Scharfschütze auf uns, der es tatsächlich fertigbringt, einen Hutt zu verfehlen. Einen kleinen Hutt zwar, aber nichtsdestoweniger einen Hutt.«
Reen dachte für einen Moment nach und fügte dann hinzu: »Und dann trifft derselbe Schütze stattdessen einen Protokolldroiden in die Schläfe. Ein verdammt mieser Schuss. Es sei denn, Mika war überhaupt nicht das Ziel.«
»Ich glaube, jemand will, dass wir denken , dass er es war«, meinte Mander. »Aber ich glaube nicht, dass er derjenige war, auf den der Attentäter es abgesehen hatte. Wie ich schon sagte, das war bloß eine Botschaft.«
Das Trio wurde über mehrere weitere Turbolifts in einen der höchsten Wohntürme in der Nähe gebracht. Während sie in Poparas angestammtem Revier höher stiegen, wurde die Umgebung zusehends opulenter. Der Plüsch der Teppiche wurde tiefer, die Einrichtung prunkvoller, und die Beleuchtung wandelte sich von schlichten Kuppeln zu kristallinen Gebilden, die Hutt-förmige Schatten an die Wände warfen. Schließlich erreichten sie die letzte Doppeltür, eine gewaltige, schatzkammerartige Monstrosität aus schwerem Holz und Metall, auf dem Poparas gütiges Antlitz prangte.
Erst jetzt drehte Mika sich um und richtete das Wort an sie. »Ich muss mich mit meinem Vater treffen«, sagte er. »Ich habe ihm zwar bereits einen ersten Bericht übermittelt, aber möglicherweise hat er noch weitere Fragen. Und er wird etwas von den jüngsten Ereignissen erfahren wollen. Doch wir werden uns wiedersehen, später auf der Feier. Getafelt wird im Penthouse, bei Sonnenuntergang.« Und damit wandte der Hutt sich wieder ab, um von der prunkvollen Doppeltür zu den Gemächern seines Vaters verschluckt zu werden.
Die drei Reisenden wurden zu einer kleinen Zimmerflucht geführt, um sich frisch zu machen. Man stellte ihnen einen Schneiderdroiden zur Verfügung, und sowohl
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