Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
würde, was bedeutete, dass der Kampf genau dort stattfinden würde.
Die drei Krieger verlangsamten ihren Vorstoß. Der größte von ihnen trug die am reichsten verzierte, schillerndste Rüstung, und sein Helm sorgte dafür, dass er so groß wie Knirps wirkte. Der zweitgrößte entsprach etwa einem durchschnittlichen Menschenmann, die Körpergröße des Kleinsten war ein wenig geringer. Darüber hinaus besaß Letzterer auch die am wenigsten beeindruckende Rüstung – vermutlich war er ein Heranwachsender.
Knirps blieb neben Estoric stehen. Er wandte sich dem Krieger zu, eine lange, mörderische Vibroklinge in der rechten Hand. Seine linke Faust war um etwas geschlossen, das Piggy nicht erkennen konnte. Estoric, der offenkundig Schmerzen litt, langte nach seiner Blasterpistole, bemüht, sie aus dem Halfter zu ziehen.
Dann waren die Krieger praktisch bei ihnen. Der Größte blieb zurück. Er stand auf einer kleinen Anhöhe und schickte den kleinsten Krieger vor.
Piggy biss die Zähne zusammen. Der Anführer der Yuuzhan Vong tat fast so, als sei das Ganze nichts weiter als eine Übung. Aber zumindest stand der große Krieger jetzt still. Piggy nahm ihn ins Visier, ohne sich die Mühe zu machen, die Zahlen auf seiner Zielfernrohranzeige zu lesen. Im Geiste berechnete er die Distanz des Kriegers zu Estoric: 10,3 Meter. Der Höhenunterschied zwischen Estoric und dem Krieger betrug zudem knapp zwei Meter. Der Wind kam mit acht Knoten von Nordnordwest. Kein Hitzeflimmern, das es zu berücksichtigen galt. Piggy hob den Lauf in den richtigen Winkel für den Granatschuss und drückte den Abzug. Mit Wucht prallte der Knauf der Waffe gegen seine Schulter. Er würde noch eine zweite Granate abfeuern, bevor die erste einschlug. Piggy legte auf den zweitgrößten Krieger an. Der stürmte auf Knirps zu und schwang seinen Amphistab. Der Kleinste stürzte sich auf Estoric.
Knirps’ Arm fuhr in die Höhe – sein linker Arm –, und seine Hand öffnete sich. Eine Wolke glitzernden Staubs schoss daraus hervor, die den kleinsten Krieger umfing und seinen Kopf umschloss.
»Nein, nein, nein …« Piggy wusste, dass das ein taktischer Fehler war. Knirps versuchte, Estoric zu beschützen.
Der Amphistab des zweiten Kriegers traf knackend Knirps’ Bauchgegend und schleuderte ihn auf den von Grün bedeckten Boden.
Der größte Krieger wurde unversehens von einer Wolke schwarz-roten Rauchs umhüllt. Piggy zwang sich, nicht in die Explosion zu blicken. Der zweite Krieger indes tat es. Der kleinste Krieger wich taumelnd vor Estoric zurück und schlug wie wild um sich, um den Staub aus seinem Gesicht zu bekommen.
Der Knall der Granatexplosion erreichte Piggys Ohr, ein fernes Kra-bumm . Piggys Fadenkreuz ruhte auf dem Rücken des zweiten Kriegers. Er hob den Lauf geringfügig an, um den Rand des Helms im Nacken des Kriegers ins Visier zu nehmen.
Der Krieger drehte sich um, um zu sehen, woher die Granate gekommen war. Durch die Bewegung landete sein Nacken direkt im Zielbereich des Fernrohrs. Piggy drückte den Abzug. Im Zielfernrohr loderte flüchtig der Lichtschein des abgefeuerten Blasterschusses auf, und dann wurde die blasse Haut des Yuuzhan Vong schwarz. Der Krieger wankte zurück und stürzte nieder.
Piggy orientierte sich neu und verschaffte sich rasch einen Überblick über die Gesamtsituation. Der größte Krieger lag mit versengtem Oberkörper auf dem Rücken. Sein ganzer Kopf war weg. Der zweite Krieger lag da und rührte sich nicht. Piggy war sicher, dass er tot war. Der kleinste Krieger stand über Estoric gebeugt da. Das Schwanzende seines Amphistabs hatte sich dreißig Zentimeter tief in Estorics Brust gebohrt, genau dort, wo das Herz saß. Estorics Körper zuckte krampfhaft, versteifte sich. Der Kopf des Kriegers drehte sich, als würde er nach einem Geräusch lauschen. Knirps’ Staub musste ihn geblendet haben, und dennoch hatte er Estoric gefunden und getötet.
Knirps, der noch auf den Beinen stand, krachte gegen den letzten Yuuzhan-Vong-Krieger. Gemeinsam stürzten sie zu Boden. Knirps’ rechte Hand schoss in die Höhe und sauste dann hernieder, um wieder und wieder mit der Vibroklinge zuzustechen. Das Blut des fremdartigen Kriegers färbte die Klinge schwarz – und plötzlich regte sich dort unten niemand mehr.
Obgleich er keine Luft mehr in der Lunge zu haben schien, rannte Piggy mit dem Blastergewehr in der Hand den Hang des Hügels hinunter und dann die leichte Anhöhe hinauf, dorthin, wo der Kampf
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