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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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«Verpasst den Bastarden eine ordentliche Abreibung, Jungs! Und jetzt weiter!»
    Ein Bataillon Nordstaateninfanteristen in grauen Uniformröcken folgte der berittenen Artillerie. Das zweite Wisconsin-Regiment trug grau, weil nicht genügend blaues Tuch für die Uniformen zur Verfügung gestanden hatte. «Haltet einfach die Flagge ordentlich hoch, Jungs», hatte ihr Colonel gesagt, «dann wird der liebe Gott schon wissen, dass wir kein Rebellenabschaum sind.» Nachdem sie über die Brücke waren, wandte sich das Regiment aus Wisconsin auf der Mautstraße nordwärts in Richtung des Kanonenrauchs in der Ferne, der anzeigte, wo ein hartnäckiger Konföderiertenverband immer noch dem Flankenmanöver der Union widerstand. Captain James Starbuck vermutete, dass die grau unifomierten Truppen aus Wisconsin einen Angriff auf den ungeschützten Flügel dieser Verteidigungslinie führen, ihn aufrollen und vernichten würden und so ihren Teil zu dem gottgegebenen Sieg beitrugen, den der Norden feiern konnte. Dem allmächtigen Gott, so dachte James fromm, hatte es gefallen, sein Land an diesem Tag des Herrn zu segnen. Gottes Rache war kurz gewesen, seine Gerechtigkeit unermesslich und sein Sieg überwältigend, und sogar die gottlosen ausländischen Militärattachés begannen zu gratulieren. «Das ist genau, was Brigadegeneral McDowell geplant hat», sagte James und schrieb Gottes Werk pflichtschuldig dem General der Nordstaaten zu. «Wir hatten mit anfänglichem Widerstand gerechnet, Gentlemen, sodann mit einem schnellen Zusammenbruch und unserer fortschreitenden Zerstörung der gegnerischen Stellungen.»
    Allein der Franzose, Colonel Lassan, wunderte sich darüber, dass es auf der konföderierten Seite so wenig Artilleriefeuer gegeben hatte. «Sparen sie sich vielleicht ihre Munition noch auf?», versuchte er James gegenüber eine Erklärung.
    «Ich würde eher sagen, Sir», gab James zurück, der sich bei der Skepsis des Franzosen beherrschen musste, «dass es den Rebellen an den notwendigen Fähigkeiten fehlt, um ihre Kanonen wirkungsvoll einzusetzen.»
    «Ah! Daran muss es liegen, Captain, ganz gewiss.»
    «Sie sind in Wirklichkeit Bauern, keine Soldaten. Betrachten Sie das Ganze als einen Bauernaufstand, Colonel.» James fragte sich, ob er den Bogen gerade ein wenig überspannte, aber alles, was die Rebellen verunglimpfte, war Musik in James Starbucks Ohren, und deshalb ließ er die Beleidigung nicht nur stehen, sondern schmückte sie noch aus. «Das ist eine Armee von ungebildeten Bauernburschen, die von lasterhaften Sklavenhaltern angeführt wird.»
    «Also ist der Sieg gewiss?», fragte Lassan zweifelnd.
    «Er ist gewiss! Garantiert!» James spürte die aufkeimende Freude eines Mannes, der ein schwieriges Unterfangen zu einem glorreichen Abschluss gebracht sieht, und tatsächlich breitete sich echte Siegeseuphorie aus, als weitere Unionsregimenter über die Steinbrücke kamen. Drei Divisionen der Nordstaaten drängten sich wartend auf der Straße, um den Fluss zu überqueren, ein Dutzend Kapellen spielte, Frauen jubelten, die Flaggen wehten im Wind, Gott thronte in seinem Himmel, Beauregards Flanke war umgangen, und die Rebellion wurde blutig niedergeschlagen.
    Und es war noch nicht einmal Mittagszeit.

Dreizehn
    B ajonette aufpflanzen!» Major Bird brüllte den Befehl und hörte zu, als er an der Flanke der Legion weitergerufen wurde. Die Männer zogen die wuchtigen Schwertbajonette aus den Scheiden und schoben sie über die rauchgeschwärzten Läufe ihrer Gewehre und Musketen. Die meisten Männer der Legion hatten nie daran gedacht, dass sie die Bajonette tatsächlich bei einem Infanterieangriff einsetzen würden, stattdessen hatten sie geplant, die Bajonette nach dem Krieg, wenn sie die Yankees zurück in den Norden gejagt haben würden, mit nach Hause zu nehmen und als Saufänger oder zum Heumachen zu verwenden. Doch nun standen sie dort hinter dem schwindenden Rauchschleier, der über den verkohlenden Resten des Koppelzauns hing, befestigten die Stichwaffen an den glühend heißen Läufen und versuchten nicht daran zu denken, was sie dort draußen im Sonnenlicht erwartete.
    Denn dort wartete eine riesige Horde Yankees – Männer aus Rhode Island, New York und New Hampshire, deren Freiwilligeneifer von den Berufssoldaten der U.S. Army und der Marines unterstützt wurde. Die Angreifer aus dem Norden waren Nathan Evans’ Männern inzwischen vier zu eins überlegen, und doch war der Yankee-Angriff über eine Stunde

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