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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Lautstärke, bevor einer von uns etwas sagen konnte.
    »Geben Sie mir die Medsyseinheit«, forderte er. »Ich habe drei kritische Fälle.« Er hielt mir die Akten unter die Nase. »Sie müssen die hier übernehmen. Wo bei den Sonnen ist Doktor Mayer?«
    Ich machte einen Schritt zurück und wies wortlos auf die bewegliche Einheit, während Ecla den Aktenstapel entgegennahm. Meine Schicht würde nun wahrscheinlich doppelt so lang werden. Abgesehen davon, dass eine der Medsyseinheiten im Moment dauerhaft außer Betrieb war – Rogan hatte sie vor einer Woche einmal zu oft getreten, woraufhin der Speicher durchbrannte –, waren seine Notfälle meist reine Erfindung.
    Er fuhr die Diagnoseeinheit ohne ein Wort des Dankes hinaus. Ich hatte auch keines erwartet.
    Schwester Ecla seufzte, während sie die Akten nach Dringlichkeit ordnete. »Doktor Rogan halst Ihnen die Hälfte seiner Patienten auf«, sagte sie. Ich zuckte mit den Schultern. »Dieser Haufen wird sie bis zum Aufgang der Monde beschäftigen.«
    »Kein Problem.«
    Ich log. Ich konnte es nicht ausstehen, dass Rogan seine unliebsamen Fälle auf mich abwälzte, wann immer wir in der gleichen Schicht arbeiteten. Es gab nur nichts, was ich dagegen tun konnte.
    Wenn ich mich an Doktor Mayer wendete, würde er mit Sicherheit jeden Ärger als Streitsucht und unkooperatives Verhalten meinerseits auslegen. Wenn ich mich weigerte, die Fälle zu übernehmen, würden die schlecht gelaunten Patienten Doktor Dloh und mu Cheft aufgehalst werden. Da die beiden nett zu mir waren, wollte ich das Problem nicht an sie weitergeben. Ganz zu schweigen davon, dass Rogan die Gelegenheit genießen würde, Mayer davon zu berichten.
    »Er wird sich wieder für den Rest des Tages im Aufenthaltsraum verstecken«, sagte Ecla, und ihre Kämme sträubten sich. »Wann haben Sie sich das letzte Mal hingesetzt?«
    »Ich werde später sitzen«, sagte ich, als der nächste Patient hereinkam.
    Der Nachmittag ging in die Dämmerung über. Mein letzter Fall bot einen lustigen Anblick: Das dichte Fell des Patienten war mit einem zähen Baumharz bedeckt, das als Kleber für tausende kleiner, lilafarbener Blätter diente. Ein beißender Geruch umgab ihn, möglicherweise von der organischen Materie.
    Alun Karas war laut seiner Akte Botaniker.
    »Guten Abend, Mister Karas«, sagte ich, während ich um ihn herumging, um die Sauerei zu begutachten. Ich fand keine offenen Verletzungen der Haut. Nicht, dass sonderlich viel von der Haut zu sehen gewesen wäre. »Haben Sie sich etwas Arbeit mit nach Hause genommen?«
    »Ich sammelte Wurzel- und Rindenproben«, erzählte der Patient. »Eine der Harzpumpen verstopfte am Einlass, und der Tank explodierte, während ich versuchte, ihn wieder frei zu bekommen.« Er rieb mit seiner Pfote über die klebrige Masse, ohne ein Ergebnis zu erzielen. »Dann stolperte ich und fiel in einen Haufen Gnorrablätter.«
    »Offensichtlich«, sagte ich.
    »Ich habe eine frische Packung Enthaarungsmittel fertig gemacht«, sagte Ecla, worauf der Botaniker jämmerlich nieste und stöhnte.
    »Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird«, sagte ich zu Karas. »Machen Sie bitte einen Badetank mit verdünntem, haarfreundlichem Lösungsmittel fertig, Ecla.« Die Psyoranerin kicherte immer noch, als sie sich entfernte, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. »Hier, legen Sie sich bitte für einen Moment auf die Untersuchungsliege.«
    Ich stellte fest, dass die übel riechende, zähe Schicht aus Blättern und Harz die äußere Fellschicht durchdrungen hatte. Genau wie beim sprichwörtlichen terranischen Teeren und Federn, dachte ich. Mein Lächeln verschwand, als der Scanner mit der Aufnahme begann. Das Harz war so dicht, dass es die Körpertemperatur und den Flüssigkeitskreislauf beeinflusste.
    »Kriegen Sie dieses Zeug von mir runter?« Karas Stimme klang schwach. »Ich bekomme keine Luft.«
    Obwohl es möglich war, dass er an Sauerstoffmangel litt, weil seine Poren verschlossen waren, erzählte mein Scanner eine andere Geschichte. Kara begann zu keuchen, und ich hörte in jedem Atemzug das zunehmende Rasseln von Flüssigkeit in der Lunge.
    »Hatten sie eine Infektion, bevor das passierte?«, fragte ich und scannte seine Lungen.
    »Infektion?«
    »Einen Husten? Erkältung?«
    »Nein.«
    Irgendetwas griff laut meiner Messungen massiv seine Atemwege an, aber es gab kein Anzeichen eines Krankheitserregers.
    »Sind Sie sicher? Nicht mal eine laufende Nase?«
    Der Patient hustete, bevor er eine

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