Stardoc 02 - Der Klon
dem auch die Splitter bestanden, die aus den verletzten Frauen entfernt wurden.«
Ich erzählte wenig später Squilyp und Reever alles, was ich von Barrea erfahren hatte.
»Sitzen Sie still«, sagte der Omorr, als er die Monitore an meinen Kopf anschloss.
»Aber seht ihr denn nicht die Verbindung? Die kleinsten Transduktorkopplungen stimmen mit dem Durchmesser der Lichtkreise überein, die kurz vor den Morden aufleuchteten.«
»Was hat diese zufällige Größenübereinstimmung mit dem Energieverlust der Motoren zu tun?«, fragte Reever. »Transduktorkopplungen können keine Energiespitzen oder Brüche in der Schalllegierung hervorrufen.«
»Was auch immer für die Morde an unseren Leuten benutzt wird, braucht offensichtlich unglaubliche Energiemengen. Sagen wir einfach mal, der Mörder kann die Energie des Schiffes anzapfen und sie aus den Motoren absaugen. Barrea sagte mir, dass die Motoren sich abschalten würden, wenn die Energie auf einen Schlag abgezogen würde, also muss der Mörder es langsam tun – immer nur ein bisschen auf einmal.«
»Wo würde die Energie während des Abzapfens gespeichert?«, fragte der Omorr.
Ich machte eine wegwerfende Geste. »Technische Details. Wen kümmert’s. Nehmen wir einfach mal an, der Killer sammelt die Energie, bis er genug zusammen hat, um das zu machen, was die Opfer tötet. Nach dem Angriff endet der Energieverlust. Die Triebwerke erleben sofort eine Energiespitze. Daher kommt das Kreischen, das Roelm nach dem Angriff auf Fasala und die beiden Lehrerinnen gehört hat.«
»Eine interessante Theorie«, sagte Reever. »Für die du keine Beweise hast.«
»Ich weiß deine Unterstützung zu schätzen, Reever.« Ich funkelte ihn an. »Was ich noch nicht weiß, ist, wie die Transduktoren daran beteiligt sind. Dieser zwei Meter durchmessende Lichtkreis, kommt er von dort? Oder stellt er eine Art künstlicher Kreuzung dar? Wandelt er die Energie um? Fokussiert sie?«
»Doktor«, Squilyp klang gequält. »Wir müssen anfangen. Tun Sie mir den Gefallen und verschieben Sie diese Diskussion auf später.«
Ich tat ihm den Gefallen. »Haben Sie die Türen verschlossen?«
»Ja, zum dritten Mal.« Er überprüfte die Monitoranschlüsse und strich über seine Tentakel. »Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen?«
»Es wird niemand mehr sterben.«
»Cherijo«, sagte Reever vom Untersuchungstisch nebenan. »Beruhige dich.«
Ich erinnerte mich an etwas anderes. »Ich habe vergessen, euch von dem Zeug zu erzählen, dass Barrea in den Motoren gefunden hat.«
»Nicht jetzt, bitte«, sagte der Omorr. »Wir können die Station nicht zu lang unbeaufsichtigt lassen. Die Schwestern werden bereits misstrauisch.«
»Oh, na gut. Ich bin bereit.«
»NA-Werte sind im normalen Bereich«, sagte der Omorr mit einem Blick auf den Monitor. »Die Neuroscanner-Portale des limbischen Systems funktionieren. Starte Scan der Lebenszeichen.«
»Bereiten Sie sich auf kortikale Elektrostimulation vor.« Ich legte mich auf den Rücken. Reever drehte sich auf die Seite in meine Richtung. »Fangen wir an.«
Der Omorr nahm seine Position beim Monitor ein. »Sie können die Verbindung jetzt herstellen.«
Cherijo.
Reever, antwortete ich in Gedanken. Ich hatte diesmal nicht mal Zeit zum Blinzeln.
Wir verbessern uns durch die Übung. Unterwirf dich mir jetzt, Cherijo.
So wie zuvor drangen Reever und ich in die Tiefen meiner Erinnerung vor. Diesmal war es nicht so erschreckend.
Denk an die dritte Heimsuchung. Als du verletzt wurdest. Denk daran: Du besitzt die Kontrolle.
Das hatte schon mal jemand zu mir gesagt.
Mit Xoneas Stimme.
Ergreife die Kontrolle über den Traum, Cherijo.
Ergreife die Kontrolle.
Ergreife ergreife ergreife …
Ich war wieder in der goldenen, leuchtenden Kammer. Ich konnte nicht richtig atmen. Es war dort. Ich konnte es mit mir um die Kontrolle meines Geistes ringen spüren.
Sieh dir die Präsenz an , Cherijo. Schau in das Gesicht deines Angreifers.
Gelächter verspottete Reevers stumme Anweisung. »Glaubst du, dass du mich siehst, kleiner Mensch?«
Diesmal war es anders.
Reever? , rief ich, unsicher, was ich tun sollte.
Stell dich deinem Angreifer.
Ich verdrängte die Angst und wandte mich der Präsenz wieder zu. Meine Worte waren die gleichen wie beim letzten Mal: Bringen wir es hinter uns. Wieder sah ich den eifrigen Ndo vor mir.
»Pnor ahnte nichts von Ndos Neid. Der immer loyale, immer aufrechte Ndo. Jetzt ist er nur noch ein Punkt in einem Stern. Der eine, wahre
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