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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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verhungern lassen?«
    »Leg sie hin!«
    Man riss meinen Körper aus den Armen der Frau, und ich hörte ihren Schrei mit meinem zusammen erklingen.
    Übernimm die Kontrolle über den Traum, Cherijo.
    Übernimm die Kontrolle.
    Übernimm übernimm übernimm …
    Ich stand in einer Kammer, und mein Atem brannte in meiner Brust. Die Präsenz schwebte dort in den Schatten, knapp außer Reichweite. Ich versuchte die Kontrolle zu übernehmen und diesen Ort zu verlassen.
    »Du glaubst, du kannst mich kontrollieren, Kleines? Mich!« Das Gelächter ließ mich erschaudern. »Ich könnte dich mit einem Gedanken zerquetschen.«
    »Dann tu es doch.« Ich nahm meine Konzentration zusammen und zog Kraft aus dem Gefühl der Macht, das ich dadurch spürte. »Bring es hinter dich.«
    »Du weißt nichts über Macht. Sieh zu und lerne.«
    Vor meinen Augen erschien ein Fenster, durch das ich das Deck sehen konnte, auf dem ich gerade von Ndo befragt worden war. Er saß noch immer dort, sah meinen Bericht durch, runzelte die Stirn und machte sich Notizen auf einem berührungssensitiven Päd.
    »Er hasst seinen Platz in der Nachfolge, aber er würde es Pnor niemals sagen.«
    »Lass ihn in Ruhe!«
    »Sieh ihn dir an. Der immer loyale, aufrechte Ndo, der noch nicht Erwählt hat, noch keine Kinder gezeugt hat. Er denkt, er wüsste etwas, aber seine Arroganz versperrt ihm den Einblick.« Die Stimme wurde tiefer, beinahe freudig. »Ich werde ihm den wahren inneren Pfad zeigen.«
    Ein Lichtkreis erschien in der Luft hinter dem Einsatzleiter. Er zuckte zurück und stürzte vom Stuhl, als das Licht über seinem Körper zersprang.
    »Hör auf«, rief ich.
    »Es ist vollbracht, jetzt kennt er die Leere, die ich fühle.«
    Voller Schrecken sah ich Ndo in Krämpfen zusammenbrechen. Er war binnen Minuten tot.
    »Du hast Roelm und diesen Söldner getötet, nicht wahr? Du Bastard!«
    Die Präsenz drehte sich mir zu. Krachte in meinen Geist. Ich konnte mich nicht vor den Faustschlägen schützen. Die schrille Stimme kreischte unzusammenhängende Vorwürfe, die von weiteren Schlägen untermalt wurden.
    »Du hast zugelassen, dass er … habe dir geglaubt … für dich getötet …«
    Eine weitere Präsenz war da, etwas Vages, weit jenseits der schlagenden Hände. Sie sprach zu mir.
    Cherijo. Wach auf. Du musst aufwachen.
    »… du wirst dir wünschen … niemals geboren …«, schrie die erste Präsenz. Ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich streckte die Hände aus, wollte verzweifelt entkommen.
    Cherijo, wach auf. Wach auf.
    »Cherijo!«
    Jemand ohrfeigte mich hart.
    »Wach auf!«
    Ich entkam dem Traum und fand mich in einem Krampfzustand wieder. Schmerz zerrte an mir. Ich rollte mich in eine Fötushaltung und versuchte instinktiv, meine Verletzungen zu schützen. Praktisch jeder Zentimeter meines Körpers pochte vor Schmerzen. Ich öffnete flatternd die Augen, als mich sechsfingrige Hände berührten.
    Xonea rollte mich auf den Rücken. Ich lag auf dem Boden. Dann wurde es schwarz.
    Als ich das nächste Mal zu mir kam, rannte der große Pilot und trug mich auf den Armen. Ich versuchte die Augen offen zu halten.
    »Ndo?« Starke Hände hinderten mich daran, mich zu befreien. »Ndo! Er ist in Schwierigkeiten!«
    »Bleib ruhig, Cherijo. Du bist verletzt.«
    Ich wurde wieder ohnmächtig und erwachte auf einem Behandlungstisch. Die Oberste Heilerin lehnte über mir.
    »Tonetka? Ndo!« Ich versuchte vom Tisch aufzustehen, aber Xonea erschien auf der anderen Seite und hielt mich fest. »Ich muss …«
    »Bleib ruhig liegen, Heilerin.« Tonetka öffnete meine Kleidung und nahm eine schnelle, aber gründliche Untersuchung vor. Xonea schaute zur Seite, während ich an mir hinabsah. Weitere Prellungen zeigten sich auf meiner blassen Haut. Sehr viele.
    »Tonetka.« Sie schaute mich an. »Was zur Hölle ist passiert?«
    »Du wurdest zusammengeschlagen«, sagte Xonea mit dunkler Stimme, in der gefährliche Wut mitklang. Jetzt schaute er hin und prägte sich jeden blauen Fleck ein.
    Ich sackte auf dem Tisch zusammen. »Dann ist es zu spät.«
    »Zu spät?«, wiederholte Tonetka.
    »Ndo. Er ist tot. Wer auch immer das getan hat, hat ihn umgebracht.«
    Ich lag wieder einmal in einem Bett auf der Krankenstation.
    »Purpura anaphylactoides«, sagte Tonetka am Tag darauf. »Schwere Ekchymosen und Petechien. Drei Gründe dafür, warum du in diesem Bett bleiben wirst, Heilerin, bis ich anderweitig entscheide.«
    »Das haben wir doch schon mal durchgespielt, erinnerst du dich?«,

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