Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
Vom Netzwerk:
Trevayne hörte ihn kaum, denn in den Korridoren seiner Erinnerung hatte sich eine lang vergessene Tür geöffnet.
    Es war jetzt sechzehn Jahre her, seine jüngere Tochter Ludmilla war gerade zur Welt gekommen. Er hatte seine Familie zum ersten Mal nach Old Terra gebracht. Natürlich hatten sie England besucht und auch Moskau. Und wie alle menschlichen Besucher auf der Geburtswelt waren sie nach Afrika gereist, wo der Tempel der Menschheit über der Schlucht von Olduvai in einem Labyrinth in die Unendlichkeit ragender Bögen und Turmspitzen explodierte, und wo Homo erectus im Meisterwerk des Bildhauers Xentos aus dem 22. Jahrhundert für alle Zeiten zu den Lichtern am Nachthimmel emporstarrte und sich Fragen stellte, auf die es vielleicht nie eine Antwort geben würde.
    Doch das Bild, das ihn immer noch peinigte, stammte von der Mittelmeerinsel Korfu, deren Berge bis ans Meer reichen und die Strände in uralte Buchten aufteilen und wo man mit von der Sonne benommenen zusammengekniffenen Augen manchmal einen Augenblick lang Odysseus’ Galeere um eine Landzunge biegen sehen kann. Bis zum Tag seines Todes würde er nie an seine ältere Tochter Courtenay denken können, ohne ein vierjähriges Mädchen mit rötlichen Reflexen im kastanienbraunen Haar am Strand vom Korfu zu sehen … und gleich darauf den sich verteilenden radioaktiven Staub, der kurz nachdem die Lenkwaffen eingeschlagen waren, Sonnenuntergang und Morgenröte von Galloway’s World gefärbt haben musste.
    Nach seiner Rückkehr von Rehfrak gönnte er sich fünf neunundzwanzig Stunden lange Xandie-Tage in Prescott City. Als er am sechsten Tag aufwachte, trat er ans offene Fenster und blickte in den Hochsommer von Xanadu hinaus. Importierte Ulmen standen auf gepflegtem, vom Tau schimmernden Rasen im frühen Morgenlicht einer Sonne, die zu gelb war, um Sol sein zu können, zwischen einheimischen Federblatt- und Falschfichten. Er atmete die kühle Luft ein, spürte bereits die Andeutung der Hitze, die der Tag bringen würde. In seinem Herzen herrschte seltsame Stille.
    Er hörte, wie sich hinter ihm etwas regte. Miriam tastete im Schlaf nach ihm und erwachte, als sie feststellte, dass seine Seite des Betts leer war. Sie lächelte verschlafen.
    »Um Himmels willen, Ian«, murmelte sie. »Zieh doch etwas an, wenn du so am Fenster stehst. Du solltest wenigstens das Wenige schützen, was von meinem Ruf noch übrig geblieben ist.«
    Er lächelte. Ihre Affäre war das wohl am schlechtesten gehütete Geheimnis im Zephrain System, wenn nicht auf sämtlichen Randwelten. Tatsächlich war er einigermaßen erleichtert gewesen, als er sich die maßlos übertriebenen Holo-Chips, die Sanders ihm mit einem verschmitzten Lächeln übergeben hatte, angesehen und dort keinen Hinweis auf Miriam entdeckt hatte. Inzwischen waren die Chips auf geheimnisvolle Weise verschwunden. Er setzte sich aufs Bett und küsste Miriam sanft auf die Stirn.
    »Schlaf weiter«, flüsterte er. »Nicht nötig, dass du schon aufstehst. Aber ich muss gehen.«
    Jetzt war sie hellwach, und ihr Lächeln erlosch. »Ich denke, es ist sinnlos, wenn ich dir noch einmal sage, dass jeder deiner neu ernannten Admirale – Desai, Remko und all die anderen – durchaus fähig ist, das Kommando draußen im Weltraum zu führen? Oder dass ich dich daran erinnere, wie wichtig du für den Rand bist?« Beinahe hätte sie gesagt »die Rand-Föderation«.
    Er erinnerte sich wehmütig an sein letztes Gespräch mit ihrem Vater. »Meine ›Wichtigkeit‹ ist an dem Tag vorbei, an dem die Rebellen durchbrechen«, antwortete er grimmig. »Der Rand lebt und stirbt mit der Flotte. Und das Gleiche gilt wahrscheinlich für mich.«
    »Ian«, wieder lächelte sie, »du redest wie üblich totalen Blödsinn. Vergiss nicht, ich bin selbst ein Navy-Kind. Ich kenne den wahren Grund, weshalb du gehst.«
    Natürlich kannten sie beide die ungeschriebene – und deshalb unwiderrufliche – Regel, die von jedem Kommandeur der Föderations-Navy, der dazu imstande war, verlangte, dass er sich bei seiner persönlichen Schlacht im Weltraum befand. Howard Anderson hatte sich bei Aklumar an Bord eines jener heute so seltsam wirkenden Schlachtschiffe aus dem 23. Jahrhundert befunden. Ivan Antonov und Raymond Prescott waren mit ihren Flaggschiffen in den Feuersturm von Lorelei und Home Hive III geflogen. Und Sergei Ortega hatte bei der Schlacht um den Gateway bis zum Ende auf der Brücke seiner KRAIT gestanden …
    Miriam blickte zu dem dunklen, durch

Weitere Kostenlose Bücher