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Stark im Job

Stark im Job

Titel: Stark im Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Katrin Matyssek
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von selbst Ihre Atmung vertieft, wenn Sie sich solche Zehn-Sekunden-Auszeiten nehmen.
Basiskompetenz Genuss
    Wichtig ist, dass Sie sich diese Anregungen und Genusserlebnisse auch tatsächlich gönnen. Alles, was Sie sich selbst zuliebe unternehmen, ist eine Streicheleinheit für Ihre Seele und zugleich eine Einzahlung auf Ihr Selbstwertkonto. Sie zeigen sich damit, dass Sie große Stücke auf sich selbst halten. Gönnen Sie sich Genuss! Dann fällt auch das Abschalten leichter. Im Augenblick des Genießens konzentrieren Sie sich ja auf etwas, das mit der Arbeit nichts zu tun hat. Sie sorgen quasi für Ordnung im Gehirn: Sie denken einen (!) Gedanken zu einem (!) Zeitpunkt (und nicht 1000 Gedanken zur selben Zeit). Der Genuss ermöglicht es, auf diese Weise mental zur Ruhe zu kommen.
    Sie denken zum Beispiel nur an den Apfel, den Sie gerade in der Hand halten, dessen Schale sich glatt anfühlt, der süß oder sauer schmeckt, dessen Fruchtsaft Ihnen gut tut, der Sie vielleicht sogar an den Sommer denken lässt und so weiter. Nehmen Sie den Apfel mit allen Sinnen wahr. Das dauert nicht lange. Es macht den Kopf frei und tut Ihnen gut.
Pausen = arbeitsfreie Intervalle
    Die Konzentration auf den Apfel ist auch deshalb so wohltuend, weil Sie in dem Moment nicht an die Arbeit denken. Eine Pause muss eine arbeitsfreie Zeit sein, sonst ist sie keine Pause, sondern ein Weiterarbeiten mit anderen Mitteln oder in einer anderen Umgebung.
    Die Deutschen machen zusätzlich zur Mittagspause bis zu sechsmal täglich Pause – aber sie machen es nicht richtig: „Mal eben die Mails checken“ ist keine Pause, Surfen ist keine Pause, über die Arbeit schwätzen auch nicht. Richtig Pause machen, das bedeutet:
woanders sein (zumindest eine andere Körperhaltung einnehmen und etwas anderes sehen)
etwas anderes tun
an etwas anderes denken
    Am leichtesten fällt einem das Pause-Machen in der Regel, wenn man sich tatsächlich vom Arbeitsplatz entfernt. Ein paar Schritte, notfalls ins Treppenhaus, den Blick aus dem Fenster schweifen lassen – so begreift man plötzlich wieder, dass es noch etwas anderes im Leben gibt als die Arbeit, an der man gerade noch gesessen hat. Das klärt den Blick und den Kopf. Die Prioritäten werden wohltuend neu geordnet.
    Übung
    Gönnen Sie sich ein Tagesabschluss-Ritual
    Die Arbeitszeit ist zu Ende, und am liebsten würden Sie einfach so hinausstürmen, hinein in den Feierabend? Tun Sie’s nicht! Es ist sinnvoller für Sie, der Arbeit quasi „tschüss“ zu sagen. Etablieren Sie eine Art Tagesabschluss-Ritual, indem Sie noch im Büro beispielsweise in Gedanken den Tag Revue passieren lassen: Was war heute? Was haben Sie alles geschafft? Mit wem haben Sie geredet?
    Und dann werfen Sie einen Blick auf den nächsten Tag: Was steht an? Woran werden Sie morgen weiterarbeiten? Was brauchen Sie dafür? Wenn Ihnen etwas Wichtiges einfällt („Darf ich nicht vergessen“): Schreiben Sie es auf. Dann geht es nicht verloren, und Sie müssen nicht weiter während Ihres Feierabends darüber nachdenken.
    Danach räumen Sie vielleicht den Schreibtisch auf, bringen die Kaffeetasse zur Spülmaschine, fahren den PC herunter, schließen das Büro ab, gehen zum Zeiterfassungsgerät. Es macht Sinn, eine dieser Verhaltensweisen zu einer Art Schlüsselreiz zu machen. Etwa, indem Sie jedes Mal, wenn Sie die Kaffeetasse einräumen, denselben Gedanken denken: „Feierabend!“ Dabei atmen Sie aus und lassen die Schultern fallen. Wenn Sie das drei Wochen lang jeden Tag denken, verknüpft Ihr Gehirn die Verhaltensweise „Tasse einräumen“ mit dem Feierabend. So ein bewusst wahrgenommener Schlusspunkt des Arbeitstages sorgt für Ordnung im Gehirn: Jetzt fängt etwas Neues an!
Abschalten wörtlich nehmen
    Dass tatsächlich etwas Neues beginnt – Ihr Feierabend also ein Kontrasterlebnis darstellt –, setzt allerdings voraus, dass Sie sich auch mental auf etwas Neues einlassen können. Das wird schwierig, wenn Ihr Berufshandy eingeschaltet bleibt oder Sie sogar eingehende E-Mails immer wieder während des Feierabends auf Ihrem Smartphone checken. Dann verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit.
    Schalten Sie’s ab! Das Smartphone, aber möglichst auch alle anderen technischen Geräte, die Ihnen neue Reize präsentieren, mit denen sich Ihr Gehirn dann herumschlagen muss. Versuchen Sie, sich wenigstens fünf Minuten Reizarmut zu gönnen. Eine kurze Zeit ohne Radio, Telefon, Fernseher. Einfach nur das Tomatenbrot und Sie.

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