Starship Troopers
rüttelte Ace an meiner Bettstatt, als die Sonne über diesem Planeten ungefähr im Zenit stand. »Heraus aus den Federn, Soldat! Die Bugs greifen an.«
Ich sagte ihm, was die Bugs mich konnten.
»Dann laß uns in die Stadt gehen«, drängte er.
»Ich bin pleite.« Ich hatte am Abend zuvor eine Verabredung mit einer Chemikerin (einem bezaubernden Geschöpf) von der Forschungsstation. Sie hatte auf Pluto Carl kennengelernt, und Carl hatte mir geschrieben, sie in Sanctuary anzurufen, wenn ich dort einmal landen sollte.
Sie war eine schlanke Rothaarige, mit keinem ganz billigen Geschmack. Offensichtlich hatte Carl ihr angedeutet, daß ich mehr Geld besaß, als mir guttat, denn sie hatte am Abend vorher beschlossen, jetzt sei der richtige Zeitpunkt gekommen, den einheimischen Champagner kennenzulernen. Ich hatte Carl nicht als Lügner hinstellen wollen, indem ich zugab, daß ich über keine anderen Einnahmequellen verfügte als über meinen Wehrsold. Ich bestellte für sie Champagner, während ich das Zeug schlürfte, das angeblich frischer Pampelmusensaft sein sollte. Der Abend endete damit, daß ich nach Hause gehen mußte Taxis gab es für Soldaten nicht umsonst. Trotzdem hatte sich dieser Abend gelohnt. Denn was bedeutet schließlich schon Geld? Ich spreche natürlich vom Geld, das man ausgibt, wenn man nicht weiß, was morgen ist.
»Zerbrich dir deswegen nicht den Kopf«, erwiderte Ace. »Ich kann dir was borgen - ich hatte gestern abend Glück. Ich traf einen Matrosen, der meine Kartenspiel tricks noch nicht kannte.«
Also stand ich auf, ging unter die Dusche und rasierte mich, und dann stellten wir uns in der Kantine an der Theke an und versorgten uns mit einem halben Dutzend Eiern nebst Beilagen wie Bratkartoffeln mit Speck und Pfannkuchen und diversen Nachtischen. Und dann gingen wir in die Stadt, um dort zu Mittag zu essen. Es war ziemlich heiß, als wir die Churchill Road hinuntergingen, und Ace schlug vor, wir sollten in einem Lokal ein paar Erfrischungen einnehmen. Ich bestellte Pampelmusensaft, aber er war wieder nicht das Wahre, wenigstens war er kalt. Man kann nicht alles haben.
Wir redeten über dieses und jenes, und Ace bestellte noch eine Runde. Dieses Mal versuchte ich den Erdbeersaft - ebenfalls Ersatz. Ace starrte in sein Glas und sagte: »Hast du schon jemals daran gedacht, dich als Offizier zu bewerben?«
»He?« schreckte ich hoch. »Bist du verrückt?«
»Ganz nüchtern. Hör zu, Johnnie, dieser Krieg wird vielleicht noch eine ganze Weile dauern. Egal, was für eine Propaganda sie zu Hause unseren Leuten verkaufen, du und ich, wir beide wissen, daß die Bugs nicht so rasch aufgeben werden. Warum planst du also nicht voraus? Wenn du schon in einer Kapelle mitspielen mußt, ist es doch besser, den Taktstock zu schwingen, statt mit der Kesselpauke herumzulaufen.«
Ich war verblüfft über die Wendung, die unser Gespräch nahm. Das hatte ich bei Ace am wenigsten erwartet. »Wie steht es mit dir? Hast du vor, dich um ein Offizierspatent zu bewerben?«
»Ich?« erwiderte er. »Du mußt mal deine Schaltkreise überprüfen, mein Sohn - du empfängst die falsche Frequenz. Ich habe nicht die richtige Schulbildung dafür und bin zehn Jahre älter als du. Aber du bringst die Voraussetzungen mit, um das Aufnahmeexamen in der Kriegsschule bestehen zu können, und du hast den I. Q., den sie verlangen. Ich wette, wenn du Berufssoldat wirst, befördert man dich noch vor mir zum Sergeanten und nimmt dich schon am nächsten Tag als Offiziersanwärter an.«
»Jetzt bin ich sicher, daß du verrückt geworden bist!«
»Nun hör einmal auf deinen Papa. Ich sage dir das ja nicht gerne, aber du bist genau der richtige Typ, dem die Männer in ihr Unglück folgen, so stupide, diensteifrig und idealistisch, wie das Material sein muß, aus dem sie Offiziere machen. Aber ich - nun, ich bin der geborene Unteroffizier mit der richtigen pessimistischen Einstellung, die den Enthusiasmus von dir und deinesgleichen wieder ins rechte Lot bringt. Eines Tages werde ich zum Feldwebel befördert, und damit werde ich meine zwanzig Dienstjahre beschließen, aus dem aktiven Dienst ausscheiden und einen der Reservistenjobs übernehmen - als Polizist wahrscheinlich. Und dann werde ich eine nette, fette Frau heiraten, die den gleichen primitiven Geschmack hat wie ich, und ich werde noch ein bißchen Sport treiben und angeln und so ganz allmählich in die Breite und in die Binsen gehen.«
Ace schöpfte frischen Atem für seine
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