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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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für kurze Zeit ein Leben in Reichtum führen konntest.
    Einen Moment lang stockte ich. Zu meiner Schande musste ich gestehen, dass er damit nicht ganz unrecht hatte.
    Ich könnte dir dieses Dasein ebenfalls bieten, Callie. Ein Leben, das weit aufregender wäre als das von Helena.
    Wollte ich ein neues Leben? Ja. An einem anderen Ort, in einer anderen Zeit. Aber nicht mit ihm.
    »Nein«, sagte ich. »Ich möchte keine andere sein. Ich möchte nur ich selbst sein. Was immer ich für Sie tun soll, ich werde nie, nie zustimmen.«
    Deine Neugier wird die Oberhand gewinnen. So lange kann ich warten.
    »Meinetwegen warten Sie bis in alle Ewigkeit.« Ich spähte in den nächsten leeren Raum. Das Messer lag schwer in meiner Hand.
    Ach, Callie, wenn du nur wüsstest! Du siehst das alles falsch. In Wahrheit stehe ich auf der Seite des Guten.
    Was? Wie konnte er es wagen, so etwas zu behaupten? Ich war an einem Punkt angelangt, wo ich geradezu hoffte, ihn im Haus anzutreffen. Ich würde ihm gegenübertreten, ihm die Maske vom Gesicht reißen und die Sache ein für alle Male zu einem Ende bringen.
    Die letzte Tür war geschlossen. Sie führte in mein Schlafzimmer. Ich konnte mich nicht entsinnen, sie zugemacht zu haben.
    Ich schlich auf Zehenspitzen näher, legte die Hand auf den Knauf und drehte ihn mit einem Ruck herum.
    Die dünnen Vorhänge wehten im Wind. Oder war jemand am Fenster vorbeigegangen? Die Flügeltür dahinter stand offen. Ich trat auf den breiten Balkon hinaus und blickte über den Rasen hinweg zum See. Zu Tyler. Die Abenddämmerung warf ihre Schatten, und selbst die Vögel waren verstummt.
    Obwohl er schwieg, spürte ich den Old Man noch in meinen Gedanken. Ich stand neben der Balkontür und wartete. Schachmatt. Alles war in der Schwebe zwischen ihm und mir. Mein Atem war das lauteste Geräusch weit und breit, mein Atem und mein Herzschlag.
    Und dann spürte ich, wie er mich verließ.

kapitel 31
    kapitel 31   Eine Woche später stand ich vor der Body Bank und sah zu, wie ein Abbruchtrupp seine Vorbereitungen traf, um das verspiegelte Gebäude dem Erdboden gleichzumachen. Die in Mäntel und Jacken gehüllten Gaffer waren überwiegend einfache Enders – Angehörige von Sicherheitsfirmen und Verkaufspersonal –, die keine Ahnung vom eigentlichen Zweck dieses Bauwerks hatten. Auch einige wohlhabende Senioren waren gekommen, meist Exkunden der Body Bank, vereinzelt sogar minderjährige Kids aus reichem Haus. Ganz am Rand hingen die Starters ohne Familienangehörige rum, manche ehemalige Spender wie ich, manche einfach nur neugierig auf das Spektakel beim Einsatz der Abrissbirne.
    Ich entdeckte bekannte Gesichter. Lee hatte sich eingefunden, genau wie Raj und Briona. Allerdings bildeten sie kein unzertrennliches Trio wie früher, sondern jeder von ihnen schlenderte allein durch die Menge. Sie erkannten einander nicht einmal mehr. Madison, der Teenager mit dem kurzen blonden Bob, stand ein paar Meter entfernt zu meiner Linken. Unsere Blicke trafen sich. Ich lächelte sie an, erfreut über das Wiedersehen. Sie blieb kurz stehen, musterte mich mit ausdrucksloser Miene und ging dann weiter. Ich versuchte mir klarzumachen, dass wir uns nur einmal bewusst gesehen hatten, in jener Nacht, als in der Body Bank alles zu Ende ging. Vielleicht erinnerte sie sich nicht an mich. Oder vielleicht doch.
    Rechts von mir erspähte ich Madisons Mieterin Rhiannon in ihrem eigenen molligen Körper. Sie stützte sich auf einen Rollator und nickte mir fröhlich zu. Ich wollte mich eben zu ihr begeben und sie begrüßen, als ich weit hinten in der Menge plötzlich Michael entdeckte. Allein. Er starrte die Fassade des Gebäudes an und schien auf ihren Einsturz zu warten.
    »Michael!«, rief ich.
    Er war zu weit weg. Ich bekam ein Hochgefühl. Michael musste gerade erst in die Stadt zurückgekehrt sein. Ich begann mir einen Weg durch die Zuschauer zu bahnen, aber dann bemerkte ich, dass von links jemand auf mich zusteuerte.
    Blake.
    Etwas schnürte mir die Kehle zu. Was suchte er hier? Er sollte eigentlich nichts über die Body Bank wissen. Ich hatte ihn seit unserer Begegnung im Haus des Senators vor über einer Woche nicht mehr gesehen. Meine Blicke wanderten wieder zu Michael, der mich jetzt ebenfalls bemerkt hatte. Er sah gut aus. Er winkte mich näher.
    Ich wandte mich Blake zu. Unsere Blicke trafen sich. Ein ängstliches Lächeln umspielte seine Lippen. Er war inzwischen so nahe herangekommen, dass ich mich nicht einfach abwenden

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