Starters
seinen roten Sportwagen erblickte. Mein Herz begann zu rasen, und ich musste tief durchatmen, bevor ich ausstieg.
Ich ließ meine Blicke über den stattlichen Herrensitz im Tudor-Stil wandern und nahm den langen, von Rosenbeeten gesäumten Fußweg zum Haupteingang. Ich trat unter das Vordach, und der Klingelsensor meldete mich, bevor ich es mir anders überlegen und umkehren konnte.
Ein grimmiger uniformierter Bodyguard zog seine Pistole und richtete sie auf meine Stirn.
»Verständigt die Polizei!«, rief er jemandem in der Diele zu.
»Ich bin nicht gekommen, um Schwierigkeiten zu machen.« Ich hob die Hände. »Ich wollte nur Blake sprechen.«
Blake kam an die Tür. Der Bodyguard schob sich zwischen uns. »Bleiben Sie im Haus!«
»Es ist gut, ich rede mit ihr«, sagte Blake.
Der Wachmann schaltete sein Headset ein. Er horchte kurz und sagte dann: »Jawohl, Sir!« Blake und ich wechselten einen Blick. Er zuckte mit den Schultern.
Plötzlich war der Wächter die Freundlichkeit in Person. »Das scheint Ihr Glückstag zu sein«, sagte er. »Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn ich Sie kurz durchsuche.«
Er schob seine Pistole in das Halfter und tastete mich flüchtig ab. Dann zog er einen Waffendetektor aus einem Schenkelgurt und strich damit über meinen Körper.
Der Wächter ging nach drinnen und ließ Blake und mich am Haupteingang allein.
»Hi«, sagte Blake mit einem Lächeln.
»Blake.« Ich erwiderte sein Lächeln. Es war so schön, seine Züge wiederzusehen. Und sein Lächeln. Das gab mir Hoffnung.
»Worum geht’s?«
»Ich dachte, wir könnten vielleicht reden.«
»Worüber?«
»Über alles, was geschehen ist. Ich habe dir eine Menge zu erklären.«
»Soll das ein Scherz sein?«
Eine Sekunde lang blieb mir das Herz stehen. »Blake?«
Er hielt den Kopf schräg. »Wer sind Sie?«
»Tu doch nicht so, als würdest du mich nicht kennen.«
Er rieb sich den Hinterkopf. »Hat Sie einer meiner Freunde dazu angestiftet?«
»Ich verstehe.« Ich verschränkte die Arme. »Du hast mir nicht verziehen.«
Er starrte mich nur an. War nicht bereit, auch nur einen Millimeter nachzugeben.
»Ich dachte, du würdest mein Tun vielleicht verstehen.« Ich schüttelte den Kopf. »Nachdem alles ans Licht kam.«
Seine Miene wurde ernst. »Tut mir leid, ich …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich kenne Sie nicht.«
Meine Hände wurden eiskalt. Dieser Mann, den ich so gut kannte, sah mich total verständnislos an. Das traf mich zutiefst. Was war geschehen?
»Blake? Du erinnerst dich wirklich nicht? An nichts?«
Er schüttelte den Kopf.
»An den Ausritt? Den Park … das Music Center?« Tränen schossen mir in die Augen, und ich konnte sie nicht zurückhalten.
Er schüttelte immer noch den Kopf. Und ich las Mitleid in seinem Blick.
»Ich bin nicht verrückt. Wirf einen Blick auf dein Handy. Auf das Foto, das du von uns gemacht hast.«
Seine Augen wurden schmal, als durchsuche er seine Vergangenheit, ohne etwas zu finden. Er erinnerte sich wirklich nicht. Er kannte mich nicht.
Ich weiß nicht, ob es etwas gab, das schlimmer hätte verletzen können.
Ich war unsichtbar.
Senator Harrison kam an die Tür, einen Arm in einer Schlinge. »Callie.«
Ich trat einen Schritt zurück.
»Du kennst sie?«, fragte Blake.
Der Senator kam auf mich zu. Ich wich zurück. Er klopfte mir väterlich auf die Schulter. »Alles in Ordnung, Callie. Kommen Sie herein.«
Er legte den gesunden Arm um meine Schulter und führte mich in eine große Empfangsdiele. Der Uniformierte stand ein wenig abseits, sehr steif und sehr wachsam. Durch einen Torbogen konnte ich das Wohnzimmer erkennen. Im Kamin brannte ein Feuer.
Der Senator wandte sich an Blake. »Ich muss mit meinem Gast unter vier Augen sprechen.«
Blake nickte. Bevor er sich zurückzog, warf er mir einen letzten Blick über die Schulter zu. Ich hatte so sehr gehofft, ein schwaches Erinnern in seinen Augen aufflackern zu sehen. Irgendetwas. Aber in seinen Zügen spiegelte sich nur Neugier.
Senator Harrison nahm meinen Arm und führte mich ins Arbeitszimmer. Er deutete auf einen Ledersessel und schloss die Tür. Ich zog es vor, hinter dem Sessel stehen zu bleiben. Ich war immer noch nicht sicher, ob ich ihm vertrauen konnte.
Meine Blicke wanderten durch den Raum mit seinen kostbaren Antiquitäten.
»Nun haben Sie also meinen Enkel gesehen«, sagte er.
»Was ist mit ihm geschehen?« Meine Unterlippe zitterte.
Er deutete zur Tür. »Das ist mein wahrer Enkel. Der
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