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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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kannst du.«
    Ich dachte an Michael. Es gehörte sich einfach nicht, dass ich mich hier vergnügte, während er auf Tyler aufpasste. Ich hatte immer noch keine Ahnung, was geschehen war, wo ich mich befand und wie ich hierher geraten war. Und vor allem, ich war im Moment nicht ich selbst.
    »Ich glaube, ich bin einfach zu benebelt.«
    »Dann vielleicht später.« Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Tut mir leid, aber ich bleibe nicht mehr lange«, sagte ich achselzuckend. Das war plump, klar, aber es hatte keinen Sinn, ihm falsche Hoffnungen zu machen.
    Er ließ sich nichts anmerken, aber seine Augen spiegelten die Enttäuschung wider, die ich spürte. Er sah so aus, als wolle er einen erneuten Versuch starten, doch in diesem Augenblick tauchte Madison wieder auf, einen dampfenden Becher in der einen und den Cocktail in der anderen Hand.
    »Hier, der Kaffee ist für dich. Ich hoffe, du magst ihn schwarz.« Erst als sie mir den Becher reichte, merkte sie, dass ich nicht allein war. »Oh, Blake, nicht wahr? Hallo zum zweiten Mal.«
    Blake nickte ihr zu und sah dann mich an. Wir tauschten ein flüchtiges Lächeln auf Madisons Kosten, eine dieser Sie-weiß-nicht-dass-wir-über-sie-gesprochen-haben-Heimlichkeiten, die Menschen enger miteinander verband. Sie schien nichts zu bemerken, da sie gerade mit einem Ananaswürfel kämpfte, der auf einem winzigen Schwert aufgespießt war und sich nicht lösen ließ.
    »Ich gehe jetzt besser zu meinen Freunden zurück«, erklärte er.
    Madison schluckte die Frucht und lächelte höflich. »War nett, dich nochmals zu treffen, Blake.«
    »Gute Nacht, Madison.« Er wandte sich an mich. »Bis bald, Callie.« Er lächelte, hielt den Kopf schräg und wirbelte mit einer Art Tanzschritt auf dem Absatz herum.
    Er kannte meinen Namen, obwohl ich mich nicht vorgestellt hatte.
    Ich sah ihm nach, wie er mit den Händen in den Hosentaschen wegschlenderte. Allmählich fühlte ich mich etwas besser.
    Hör zu … bitte …
    Ein Schauer lief mir über den Rücken. Nein. Wieder diese Stimme. In meinem Kopf. Wenn ich mir das einbildete, dann musste ich eine rege Phantasie besitzen, denn sie klang verdammt echt. Irgendetwas lief hier schief. Ich musste raus aus diesem Club.
    Woher auch immer die Stimme kam – aus meinem Gehirn oder von außen –, die nächsten Worte drangen wie Nadeln auf mich ein.
    Hör zu … wichtig … Callie … auf keinen Fall … zurück zu Prime Destinations …

kapitel 5
    kapitel 5   Ich stand da, völlig erstarrt. War das eine Reaktion auf die Medikamente, die mir die Leute von Prime vor der Kopplung mit der Kundin gegeben hatten? Vielleicht hatte es auch mit dem Chip selbst zu tun.
    Ich wandte mich Madison zu.
    Kein Wort … zu ihr …
    Madison packte mich hart am Arm. »Denk an die Vertragsregeln, die für unseren Umgang mit Jungs gelten!« Sie unterstrich ihre Worte mit mahnend erhobenem Zeigefinger.
    Ihre Warnung katapultierte mich in die Wirklichkeit zurück. Ich hatte mich noch nicht daran gewöhnt, dass sie aussah wie ein Popstar, sich aber benahm wie eine Oma.
    »Sei vorsichtig«, fuhr sie fort und schob sich den schräg geschnittenen Pony aus der Stirn. »Das ist wichtig.«
    Ich fühlte mich hin- und hergerissen. Da war zum einen die Stimme in meinem Kopf, zum anderen musste ich den Schein gegenüber meiner realen Gesprächspartnerin wahren. »Von welcher Regel sprichst du?«
    »Das fragst du noch?« Sie senkte die Stimme. »Kein S-e-x!« Sie zog die Augenbrauen hoch. »Und schon gar nicht mit echten Teens.«
    »Was meinst du mit ›schon gar nicht‹? Regel ist Regel. Da gibt es keine Ausnahmen.«
    »Du weißt, was ich meine.« Sie verdrehte die Augen. »Vergiss diesen Jungen!«
    Mit einer fremden Stimme im Kopf hatte ich im Moment andere Sorgen als irgendwelche Vertragsklauseln.
    »Welchen Jungen?«
    Sie lachte laut auf.
    Blake hatte sich zu seinen Freunden am anderen Ende der Tanzfläche gesellt. »Du meinst, er weiß nicht, dass wir Enders sind?«, fragte ich.
    »Hast du deinen Vertrag nicht gelesen, Mädchen? Woher soll er das wissen? Es ist uns ausdrücklich verboten, Außenstehende in das Geheimnis der Body Bank einzuweihen.«
    »Wer liest schon Verträge?« Ich zuckte mit den Achseln. Blake warf mir quer durch den Raum einen auffordernden Blick zu.
    Madison verschränkte die mit Glitzerstaub bedeckten Arme. »Du trinkst jetzt besser diesen Kaffee.«
    Ich kippte den Becher in einem Zug. Vielleicht sorgte das Koffein für einen klaren

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