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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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wild hin und her schwang. Während er sich allmählich wieder beruhigte, dachte ich über meine Möglichkeiten nach. Hätte ich das Geld nicht so dringend benötigt, wäre ich vielleicht ausgestiegen. Aber so einfach war das nicht. Ich hatte schließlich diesen Chip implantiert. Und wenn ich zu Prime zurückkehrte, wem würden die Enders dort mehr glauben? Mir oder einer reichen Klientin? Ich sah mich schon in einen Streit verwickelt, der mit meiner Einweisung in ein Heim endete. Andererseits hatte mir das Leben auf der Straße beigebracht, mich von einem Tag zum nächsten durchzuschlagen. Und genau so würde ich jetzt vorgehen.
    Zurück in Bel Air, parkte ich den Wagen und begab mich unbemerkt von Eugenia ins Haus. Ich schlich in Helenas Schlafzimmer und schloss die Tür.
    Ich öffnete den Schrank und das Geheimfach. Die Glock lag noch darin.
    Wo sollte ich die Pistole loswerden? Ich musste sie so wegräumen, dass Helena sie nicht fand, wenn sie das nächste Mal Besitz von meinem Körper ergriff. Sie irgendwo im Haus zu verstecken, reichte vermutlich nicht. Ich konnte nicht ausschließen, dass Eugenia mich beobachtete und auf Helenas Fragen hin ihr Wissen preisgab. Natürlich konnte Helena versuchen, sich eine andere Waffe zu beschaffen, aber jede Verzögerung trug vielleicht dazu bei, einen Mord zu verhindern. Sie würde entweder eine wochenlange Wartezeit in Kauf nehmen müssen, bis ihr Antrag geprüft war – ein neues Gesetz seit dem Krieg –, oder viel Geld und Mühe investieren, um sich eine illegale Waffe zu besorgen. Ich konnte mir zwar kaum vorstellen, dass Helena Geschäfte mit Schwarzhändlern machte, aber sie hatte schon mehr als einmal bewiesen, dass sie zu Überraschungen fähig war.
    Wo warfen andere Leute ihre Pistolen weg? Die Küste war noch vom Krieg verwüstet und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Und ich konnte nicht einfach in eine Polizeistation marschieren und dem zuständigen Marshal eine Pistole aushändigen. Er würde Fragen stellen, die ich nicht beantworten konnte. Ich musste mir einen besseren Weg überlegen.
    Ich ging ins Bad, schüttete Abschmink-Lotion auf ein Handtuch und rieb damit, wie ich es einst im Kino gesehen hatte, die Glock und den Schalldämpfer ab, um keine DNS -Spuren zu hinterlassen. Dann ließ ich sie in eine braune Bloomingdale-Papiertüte aus Helenas Kleiderschrank gleiten. Ich selbst verkleidete mich mit Sonnenbrille, Hut und Handschuhen. Wenn ich schon auf Agentin machte, dann stilecht.
    Ich steuerte einen Mega-Markt an und fuhr langsam über den großen Parkplatz. Ein bewaffneter Sicherheitsposten stand vor dem Haupteingang. Ganz am Rand der Freifläche standen die Müllcontainer.
    Ich wählte einen freien Platz in der mittleren Reihe. Dann nahm ich die Tüte und knickte den oberen Rand zweimal um. Und jetzt benimm dich ganz normal, ermahnte ich mich.
    Ich stieg aus und schlenderte mit der Tüte unter dem Arm zu den Containern hinüber. Eine Ender, die auf einer Bank vor dem Einkaufszentrum saß und einen Joghurt aß, starrte mich neugierig an, als ich vorbeiging.
    Es gab zwei Müllcontainer. Ich entschied mich für den auf der rechten Seite und hob vorsichtig den Deckel an. Er war schwerer als erwartet, und ich musste beide Hände benutzen, um ihn hochzustemmen. Ehe ich mich versah, rutschte die Tüte unter meinem Ellbogen hervor zu Boden.
    Zum Glück fiel die Pistole nicht heraus.
    Hastig hob ich die Tüte auf und warf sie in den Container. Mit einem lauten Scheppern landete sie auf dem Metallboden. Wie das Leben so spielte, war der Müll wohl eben erst abtransportiert worden.
    Ich drehte mich um und ging zum Wagen zurück. Die Ender beäugte mich argwöhnisch, als wüsste sie genau, dass ich etwas Verbotenes tat. Das hatten diese Alten so an sich, egal ob sie arm oder reich waren. Sie erhob sich und winkte den Wachtposten herbei, der auf der anderen Seite des Gebäudes stand.
    Ich sah noch, wie er auf sie zuging, aber da hatte ich den Parkplatz bereits verlassen.
    Ein paar Straßenblöcke entfernt nahm ich den Hut ab und schüttelte meine Haare aus. Nun, da die Pistole entsorgt war, konnte ich mich der Frage zuwenden, wen Helena eigentlich im Visier hatte. Ich parkte den Wagen vor einem kleinen Lebensmittelladen und ging ihre Handy-Kontakte durch. Die Z-Mails gaben mir keinerlei Aufschluss. Nichts wirkte ungewöhnlich, nichts deutete auf das Mordopfer hin.
    Ich beschloss, es mit dem Terminplaner zu versuchen. Lückenlose Aufzeichnungen reichten bis

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