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Starters

Starters

Titel: Starters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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Ausdruck gebracht, dass Sie hier unerwünscht sind?«
    »Ich bin zum ersten Mal hier«, gab ich empört zurück.
    »Ich hatte keine Ahnung …« Der Mann sah sie achselzuckend an.
    »Sie waren nicht da, als sie auftauchte«, erklärte die Frau, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Rufen Sie den Sicherheitsdienst an! Diesmal übergeben wir sie den Marshals.«
    Er nahm den Telefonhörer ab.
    Helena hatte dieses Gebäude also nicht zum ersten Mal aufgesucht – in meinem Körper, wie es schien. »Wann soll ich hier gewesen sein?«
    »Sie halten mich wohl für sehr dämlich, was?« Die Dame marschierte entschlossen auf mich zu. Ich zog mich Schritt für Schritt zurück, bis ich gegen die Tür stieß.
    Ich drehte mich um, riss sie auf und rannte den Gang entlang. Ich fuhr mit der Hand über das Aufzug-Pad, aber die Kabine befand sich in einem anderen Stockwerk. Also stieß ich die Tür zum Treppenhaus auf und rannte nach unten, durch Spinnwebfäden, die sich in meinen Haaren verhedderten und mir Mund und Wangen verklebten. Ich verfluchte die Enders, die Treppen nur im äußersten Notfall benutzten. Die Frage war, ob ich den Posten in der Eingangshalle überlisten konnte. Vermutlich erwartete er mich bereits mit automatischen Handschellen.
    Im Erdgeschoss blieb ich kurz stehen, um zu verschnaufen. Dann warf ich einen vorsichtigen Blick durch die Treppenhaustür. Der Sicherheitsmann hatte sich vor dem Aufzug postiert, um mich in Empfang zu nehmen. Ich rannte wie der Blitz zum Hauptausgang. Er drehte sich um, aber mit seinen alten Beinen hatte er keine Chance gegen mich. Ich hatte den halben Block geschafft, bevor er die Tür erreichte.
    »Helena, was hast du nur aus meinem Leben gemacht?«
    Aber falls sie mich hörte, antwortete sie nicht.
    Ich saß in ihrem Schlafzimmer am Computer und suchte in den Pages hektisch nach Notizen über Senator Harrison. Inzwischen ging es auch um mein Leben. Was hatte Helena im Büro des Senators gesagt oder getan? Da sie in meinem Körper dort erschienen war, konnte der Zwischenfall erst ein paar Tage zurückliegen. Es würde mir helfen, mehr darüber zu erfahren, falls die Leute des Senators die Polizei verständigt hatten.
    Ich arbeitete mich verbissen in die Materie ein. Als Senator war Harrison an vielen Projekten beteiligt, aber sein besonderes Engagement galt offenbar einer Gruppierung namens Jugend-Liga. Konnte das etwas mit Helenas Enkeltochter zu tun haben? Versuchte sie seine Unterstützung bei der Suche nach der Vermissten zu gewinnen?
    Vielleicht hatte er sich geweigert, in diese Sache hineingezogen zu werden. Helena hatte ihn um Hilfe gebeten, gegen die Body Bank vorzugehen, und er hatte abgelehnt. Und nun gab Helena ihm die Schuld am Tod ihrer Enkelin.
    Und deshalb wollte sie ihn töten?
    Ich zweifelte an meiner Theorie, bis ich einen Eintrag in den Pages fand. Harrison war Ehrengast bei der Preisverleihung der Jugend-Liga, am 19., dem Tag des letzten Eintrags in Helenas Kalender. Das war in wenigen Tagen. Und auch die Zeit stimmte mit Helenas Eintragungen überein – 20 Uhr.
    Ich kannte eine Person, die mir mehr über den Senator verraten konnte.
    Ich rief Blake an.
    Wir verabredeten uns auf einer Aussichtsterrasse am Mulholland Drive.
    Als ich den Treffpunkt erreichte, dämmerte es bereits. Blakes roter Sportwagen war das einzige Fahrzeug, das in der Ausweichschleife stand. Ich verließ die Straße und parkte neben ihm ein.
    Blake trug seine Sonnenbrille. Er saß auf der Brüstung des Geländers und sah zu, wie die Sonne hinter die Berggipfel sank. Ohne mich anzusehen, sagte er: »Hi.«
    Dann reichte er mir die Hand und zog mich neben sich auf das Geländer. Ich hakte die Füße in die untere Stange ein und hielt mich mit beiden Händen an der Brüstung fest. Der Hang fiel an dieser Stelle steil in die Tiefe ab.
    »Ich war bei deinem Freund.« Er wandte den Blick nicht von der Gebirgskulisse ab. »Habe ihm das Geld gegeben.«
    Die Anspannung wich aus meinen Schultern. Das war die beste Neuigkeit seit Langem. »Wie hat er reagiert?«
    »Misstrauisch. Ich erklärte ihm, dass ich ein Freund von dir sei.«
    »Hast du sonst noch jemanden gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dann wollte er wissen, warum er mir bisher noch nie begegnet sei.«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Die Wahrheit. Dass ich dich erst vor ein paar Tagen kennengelernt habe.« Er senkte den Kopf und spähte in die Tiefe. »Kaum zu glauben. Kommt mir viel länger vor.« Er nahm die Sonnenbrille ab und schob

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