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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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die Toilette.
    Eines seiner Taxis war in Bhambatha’s Rock überfallen worden. Der Fahrer tot. Ein Scharmützel in dem andauernden Krieg, den er und die anderen Betreiber um die Kontrolle der profitablen Taxi-Routen führten. Es würde Vergeltungsmaßnahmen geben müssen. Umso mehr Grund für ihn, von hier fortzukommen.
    Inja durchquerte das Steakhouse in der Stadt Stellenbosch, vierzig Autominuten außerhalb von Kapstadt. Wich Kellnern mit Cowboyhüten und brüllenden, Amok laufenden weißen und Mischlingskindern aus. Wenn sich eines seiner Kinder so aufführte, würde es die Peitsche bekommen, bis es blutete.
    Theron saß essend in einer Nische in der Raucherecke hinter luftdichtem Glas, ein Dunstschleier so dick wie ein Buschfeuer hing über den Tischen. Inja nahm gegenüber dem Buren Platz. Ein Steak mit Fritten wartete auf ihn, das Fleisch gut durchgebraten, so wie er es mochte.
    Â»Ich will es quasi eingeäschert«, hatte er zu der farbigen Kellnerin gesagt, von deren Titten Theron seinen Blick nicht losreißen konnte.
    Brüste bedeuteten einem Zulu-Mann wie Inja gar nichts, der mit Mädchen aufgewachsen war, die auf traditionelle Art immer oben ohne herumliefen. Aber das Fleisch der Wade einer Frau – direkt unterhalb der Kniekehle –, das erregte ihn. Und das war auch die Körperstelle, die von Zulu-Mädchen stets bedeckt gehalten wurde, mit Fellen und Perlen. Die Kellnerin trug einen kurzen Rock, und als sie gegangen war, wurden seine Augen genau von der Stelle unterhalb ihrer Knie wie magisch angezogen. Inja stellte sich vor, wie seine Finger in der Nacht ihrer bevorstehenden Hochzeit die Perlenschnüre um die Wade seiner neuen jungen Frau aufbanden. Er musste mit einer Hand nach unten greifen, um den Sitz seiner Hose in Ordnung zu bringen.
    Der Bure redete. »Okay, wird Zeit, dass ich dir sage, was ich will. Für all die Hilfe, die ich dir gegeben habe.« Theron trank einen hastigen Schluck von seiner Coke mit Brandy.
    Inja schnitt ein Stück von seinem Steak ab und steckte es sich in den Mund, kaute, die Augen dabei fest auf dieses arrogante weiße Schwein gerichtet. »Da ist immer noch die Anhörung über die Festsetzung einer Kaution morgen.«
    Â»Entspann dich. Dell wird nicht auf Kaution frei kommen. Ich hab den Staatsanwalt und den Richter bei den Eiern. Die werden tun, was ich sage.«
    Â»Also«, sagte Inja, »was willst du?«
    Theron legte sein Messer beiseite, steckte sich eine Zigarette an und blies Inja den Qualm ins Gesicht. »Es gibt nur zwei Dinge, die ein Mann will. Sex und Geld. Und da ich dich nicht vögeln will, Häuptling, muss es wohl Geld sein.« Gelächter.
    Der Bure sah auf, als die Kellnerin mit einem Irish Coffee kam. Theron flirtete mit ihr und blinzelte ihr zu. Betrachtete ihren Arsch, als sie sich zwischen den Tischen hindurch entfernte. »Um wie viel willst du mit mir wetten, dass sie mir ihre Telefonnummer auf die Rechnung schreiben wird?«
    Inja sagte nichts, kaute und arbeitete sich methodisch durch sein Steak. Bedeckt von der süßen Soße, die die Weißen so liebten, und er hoffte, dass sie nicht die Übelkeit auslöste, die draußen in den Schatten lauerte.
    Theron knipste sein Lächeln aus. »Ich will eine halbe Million. In bar.«
    Inja starrte ihn an. Mit noch vollem Mund erwiderte er: »Du bist verrückt. Und woher soll ich so viel Geld bekommen?«
    Â»Komm schon, Shaka. Spiel mir hier nicht das Unschuldslamm. Sprich mit dem Minister.« Inja kaute, sagte nichts. »Ich weiß, dass ihr beide euch schon eine Ewigkeit kennt. Ihr Jungs wart zusammen im Exil, seid gemeinsam mit euren AK s durch den Busch gerannt.« Er füllte seinen Mund mit Steak und richtete seine Gabel auf Inja. »Hier unten am Kap kann er nicht den großen Macker markieren. Verdammt, du brauchst mich.«
    Inja wusste, dass der weiße Bastard Recht hatte. In dieser Provinz, in der Weiße und Mischlinge das Sagen hatten, verachteten sie seinen Chef. Machten sich über seine vielen Frauen und die Sitten der Zulu lustig. Hielten ihn für einen Wilden. Inja hatte keinen Appetit mehr. Er schob seinen Teller fort.
    Theron paffte an seiner Zigarette und ließ Rauch aus den Nasenflügeln entweichen. »Das hier ist eine anständige Mahlzeit, und ich möchte sie nicht durch Drohungen verderben. Aber du weißt, was ich weiß. Sag deinem Minister,

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