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Staustufe (German Edition)

Staustufe (German Edition)

Titel: Staustufe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Reichenbach
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präzise hätte geführt werden können. Jedenfalls definitiv nicht von einer Frau. Butzkes Tipp ist, dass das Mädchen reglos auf dem Rücken lag und der Täter mit dem Stein von oben zugeschlagen hat. Das hätte auch gut eine Frau machen können.»
    «Wir sind also in gewisser Weise wieder bei Punkt null: Auch wenn die Schläge zuerst kamen, würde es am besten passen, wenn sie schon vor dem ersten Schlag bewusstlos war.»
    «Vielleicht hat sie einfach geschlafen?», schlug Winter vor.
    Aksoy sah aus, als habe sie eine unangenehme Erleuchtung. «Ein Mord aus Heimtücke», murmelte sie.
    Winter nickte. «Tatsächlich. So sieht es aus. Keine Tat im Affekt. Geplantes Vorgehen. Wissen Sie, was das heißt?»
    Aksoy rutschte nervös auf ihrem Stuhl. «Ich weiß jetzt nicht, worauf Sie hinauswollen.»
    «Es kann tatsächlich eine Frau gewesen sein. Oder wann haben Sie zuletzt von einem Heimtückemord ohne Schusswaffe gehört, bei dem der Täter nicht eine Frau gewesen wäre? Frau Aksoy, es wird Zeit. Jetzt nehmen wir uns die Serdaris vor.»

    «Jaa-aa. Hi, Mama. Was ist?»
    Sebastian drückte auf den Aus-Knopf seines MP3-Spielers. Gerade hatte er sich vorgestellt, wie Gamze Dikkaya aus der Zwölf ihm gestand, sie sei schrecklich, schrecklich verliebt in ihn, und ihm ihren Mund zum Küssen hinhielt. Und dann hätten sie wie wild angefangen zu knutschen, und er wollte gerade … jedenfalls kam ihm das Klopfen seiner Mutter wirklich alles andere als gelegen. Jetzt kam sie auch noch rein und schloss konspirativ die Tür hinter sich. O mein Gott, was war denn das? War ihr wieder das Haushaltsgeld ausgegangen?
    «Basti, du musst mir versprechen, dass du dem Papa kein Wort sagst.» Sie flüsterte.
    «Okay, Mam. Mach ich natürlich nicht. Ist es das Geld, oder was? Das Blöde ist, nach gestern Abend bin ich leider auch blank. Außerdem finde ich –»
    «Psst! Nein, es geht überhaupt nicht um Geld. Ich will nur … man kann doch im Internet alles Mögliche nachgucken, oder? Zum Beispiel könnte man einen Namen nachgucken. Und dann kriegt man irgendwelche Informationen, wo die Person lebt oder so, in dieser Wikipedia.»
    «Mensch, Mam! Du hörst dich ganz schön schwachsinnig an. Willst du George Clooney googeln, oder was? Klar, mach nur. Die haben da garantiert auch sexy Fotos. Aber es muss doch nicht gerade jetzt sein. Ich will mich gerade ein bisschen ausruhen.»
    Sabine Stolze setzte sich auf den mit Kleidern dick behängten Schreibtischstuhl ihres Sohnes, vorsichtig, als fürchte sie, etwas kaputt zu machen. «Basti, bitte, jetzt ; dein Vater ist gerade so schön beschäftigt. Es geht auch nicht um George Clooney.» Sie flüsterte immer noch konspirativ, als tue sie etwas Verbotenes, indem sie sich bei ihrem Sohn aufhielt.
    Sebastian explodierte. «Sag mal, warum musst du dich eigentlich immer benehmen wie eine Sklavin? Mir geht dieses märtyrerhafte Gekrieche so auf den Sack! Sag Papa doch einfach mal, ich hab jetzt keine Zeit, ich will jetzt das und das machen. Wenn du nicht immer so vor ihm kuschen würdest, würde er sich auch besser benehmen.»
    «Basti, bitte, leise. Wenn du mir nicht helfen willst, gut, dann gehe ich.» Sie stand auf und verließ in vorwurfsvoller Resignation das Zimmer. «O Mann», fluchte Sebastian leise, dann warf er die Decke von sich und ging hinterher.
    «Mama!», fauchte er im Flüsterton durch den Flur. (Warum machte er eigentlich mit bei diesem Spiel? Wenn er nur Geschwister hätte, zusammen würden sie diese Scheißfamilie schon zurechtbiegen!) «Ey! Mam! Nun komm schon zurück. Natürlich mach ich das.»
    Sie kam aus dem Schlafzimmer, dessen Tür sie offen gelassen hatte. Zurück in Sebastians Reich, setzte sie sich auf den blauen Plastikhocker und überließ ihm den Platz am Rechner.
    «Warum lernst du eigentlich nicht mal selbst, mit einem Computer umzugehen?», fragte er, während er seinen hochfuhr. «Ich finde, das wird allmählich Zeit.»
    «Falls es dir nicht aufgefallen ist, ich habe keinen», sagte sie beinahe schroff. Na klasse, dachte Sebastian. Vor Papa kriecht sie auf den Knien, aber ich krieg’s jetzt ab. Er zwang sich, den Gedanken für sich zu behalten. «Okay», sagte er schließlich, «das ist jetzt Google, die Suchmaschine. Was soll ich eingeben?»
    «Werner Geibel.» Sie wisperte den Namen so leise vor sich hin, dass er sie kaum verstand.
    «Werner wer? Wer issen das?»
    «Pssst! Geibel, Werner Geibel»
    Irgendwie war sie wie ein kleines Kind. Manchmal konnte er

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