Steamed - MacAlister, K: Steamed

gehen«, sagte ich. Ich warf der kleinen Nonne einen entschuldigenden Blick zu, als wir hinausgingen. Sie hatte die Hand vor den Mund geschlagen und blickte uns mit großen Augen nach. Ich führte Jack auf die Straße und ergriff seinen Arm, während ich mich verstohlen nach allen Richtungen umsah, ob nicht irgendwelche Gefahren auf uns lauerten. »Auf dem Platz ist ein kleines Café, wo wir ein Glas Wein trinken können und … «
    »Hallie ist weg«, sagte er abrupt und blieb stehen.
    Eine eiskalte Hand griff nach meinem Herzen. »Was?«
    »Sie ist weg! Verstehen Sie nicht? Weg!« Erregt fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. »In der einen Minute war sie noch hier, und in der nächsten war sie verschwunden.«
    Ich blickte die Straße entlang, sah aber nichts Ungewöhnliches. Wenn wir jedoch in hitzigem Gespräch vor dem Kloster stehen blieben, würden wir früher oder später Aufmerksamkeit erregen. »Gehen Sie ein paar Schritte mit mir spazieren, Mr Fletcher, und erzählen Sie mir, was passiert ist.«
    »Jack«, sagte er abwesend und runzelte die Stirn, als ich erneut seinen Arm ergriff.
    »Sie haben es ohne Probleme aus dem Flughafen heraus geschafft?«, fragte ich.
    »Ja. Ihre Wegbeschreibung stimmte bis ins kleinste Detail. Wie Sie mir geraten haben, sind wir nicht besonders schnell gegangen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, und haben es ohne Probleme zum Hotel geschafft. Hallie wollte lieber mit einer Pferdekutsche fahren, aber ich wusste ja nicht, wie viel Geld Sie hatten, und es war mir schon unangenehm genug, dass Sie für uns das Hotel bezahlten, deshalb sind wir zu Fuß gegangen.«
    Die Muskeln in seinem Arm waren angespannt, und er ging nur zögerlich, als wolle er sich nicht allzu weit von der Pension entfernen.
    »Wie ist sie denn verschwunden?«, fragte ich.
    »Dazu komme ich noch. Wir kamen also zur Pension, bezogen unsere Zimmer, und ich sagte ihr, Sie würden später kommen und nach uns sehen. Ich sagte, sie solle sich ein bisschen hinlegen, aber sie wollte sich lieber umschauen.« Er verzog das Gesicht. »Ich weiß, ich hätte sie zurückhalten sollen, aber Sie müssen das verstehen – für uns ist das eine ungeheure Erfahrung, Ihre Welt zu sehen. Es ist so, als wären wir hundert Jahre zurückversetzt, aber andererseits gibt es hier Dinge, die wir nie gehabt haben. Wir haben zum Beispiel ein paar Blocks weiter einen Hybridbus gesehen – er sah aus wie eine Mischung aus einem Pferdebus und einem Schaufelraddampfer.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ein Pferdebus … Meinen Sie einen Dampfwagen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »So kann man es wahrscheinlich auch nennen. Es war auf jeden Fall so lang wie ein Bus und voller Soldaten, mit einer großen Dampfmaschine hinten, die tuckerte wie ein Zug.«
    »Das klingt nach einem Dampfwagen. Sie werden nur zu industriellen und kaiserlichen Zwecken benutzt, da die Maschinen teuer im Unterhalt sind.«
    Er lächelte schief. »Wenn ich klug wäre, würde ich den Verbrennungsmotor erfinden und ein Vermögen damit machen.«
    Ich blickte ihn verwirrt an.
    »Ich erkläre es Ihnen später«, sagte er. Sein Lächeln erlosch, als er weitererzählte. »Hal und ich liefen also ein bisschen herum, schauten uns alles an, und dann standen wir auf einem großen Platz.«
    »Rom ist voller Plätze. Wissen Sie, wie er hieß?«
    Er runzelte die Stirn. »Nein, da war kein Schild. Auf einer Seite war eine Kirche, ein großes Gebäude auf der anderen, und in der Mitte ein Brunnen mit einem Typ, der in ein Horn bläst.«
    »Wahrscheinlich die Fontana di Tritone«, sagte ich nachdenklich. »Die liegt auf der Piazza Barberini – oh.«
    Erschreckt schlug ich mir die Hand vor den Mund, als mir klar wurde, was das bedeutete.
    »Was ist los?«, fragte Jack, der meinen Schreck bemerkt hatte.
    »Der Palazzo Barberini ist das Hauptquartier des Kaisers in Rom.« Vor Angst zog sich mir der Magen zusammen. »Erzählen Sie weiter. Ich muss wissen, was passiert ist.«
    »Na toll, wir sind direkt ins Schlangennest marschiert, das wir doch eigentlich meiden wollten«, murmelte Jack. Einen Moment lang schien er ganz weit weg zu sein.
    »Jack«, sagte ich und drückte seinen Arm. »Was ist mit Hallie passiert?«
    Er schüttelte sich ein wenig. »Wir schauten uns den Brunnen an. Sie war fasziniert davon und sagte, es sei schade, dass sie keine Kamera dabei hätte, um Fotos zu machen. Ich wollte mir die Dampfmaschine näher ansehen, deshalb ging ich rasch darauf zu, während sie am Brunnen