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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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jubelten einige, etwas leiser als zuvor.
    »Also, Jungs. Hier gibt’s was zu sehen für euch. Wir haben ein paar Spione gefangen genommen.« Er gab Stringer ein Zeichen, der daraufhin Steel tiefer in den Raum stieß. Ein anderer Pirat brachte Marius Brouwer herein. Der Flame sah zu Tode verängstigt aus. Zuletzt wurde Lady Henrietta hereingebracht.
    Trouin sprach einen seiner Männer an. »Zieh diesem englischen Gentleman Weste und Hemd aus und fessele ihn dort an die Handschellen. Den anderen Burschen da auch. Die Frau kannst du mir überlassen.«
    »Ihr Bastarde!«, spie Steel. »Lasst sie in Ruhe. Und lasst diesen Gentleman hier gehen, er hat Euch nichts getan. Ich bin es, den Ihr wollt.«
    Trouin drehte sich mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihm um. »Oh, da irrt Ihr Euch, Mr. Steel. Ich habe ein Wörtchen mit diesem Gentleman zu reden, weil Ihr ohne seine Hilfe gar nicht in die Stadt gelangt wärt. Ihr hättet nie meine Crew infiltrieren können. Daher muss er mir Rede und Antwort stehen, mehr noch als Ihr. Er ist ein Verräter, und ich schwöre Euch, dass er dafür bezahlen wird. Was die Dame hier betrifft, so hat sie mir nichts getan. Aber den Regeln entsprechend gehört sie mir. Und ich kann mit ihr machen, was ich will. Daher rate ich Euch, Eure Zunge im Zaum zu halten, Steel. Ihr werdet feststellen, dass wir dann viel besser miteinander auskommen. Und je weiter der Abend voranschreitet, desto sehnlicher werdet Ihr Euch wünschen, dass der Schmerz nachlässt. Das versichere ich Euch.«
    Trouin packte Lady Henrietta auf Taillenhöhe und schleifte sie grob quer durch den Raum.
    Sie versuchte sich zu widersetzen. »Lasst mich los! Fort von mir!«
    »Auch für Euch gilt, Mylady, dass Ihr Euch mir besser nicht widersetzen solltet«, warnte er in scharfem Ton. »Ihr erspart Euch eine Menge Ärger. Wer weiß? Womöglich gefällt es Euch ja, was uns heute Abend hier geboten wird.«
    »Ich befehle Euch, mich loszulassen. Sofort!«
    Unvermutet schlug Trouin ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Lady Henrietta schwieg. Im selben Moment stieß der Pirat sie zur Wand und legte ihr die eisernen Handschellen an. Dann trat er einen Schritt zurück und schien den Anblick zu genießen. »Ja. Sehr hübsch, Madame. Vielleicht könnte man noch …«
    Er streckte die Hand nach ihr aus und riss an dem Stoff ihres Dekolletees. Das Mieder riss und gab den Blick frei auf ihre vollen weißen Brüste. Lady Henrietta war nicht in der Lage, sich züchtig zu bedecken, rang nach Luft und starrte ihren Peiniger böse an.
    Trouin jedoch lachte. »Ja. So ist’s viel besser. Meint Ihr nicht auch?«
    Stringer stand nun neben ihm. »Oh ja, Captain. Ich muss schon sagen, sehr schön, Sir. Sie hat ihre Reize, wie? Recht ansehnlich, möchte ich meinen.«
    Trouin trat zu Steel, dem man derweil die Weste und das Hemd vom Leib gerissen hatte. Der Pirat betrachtete den kraftvollen Oberkörper seines Gefangenen und entdeckte zwei lange Narben; eine verlief von der Schulter seitlich bis zum Bauch, die andere zog sich über seinen Arm. Langsam zeichnete der Pirat die aufliegenden Narben mit einem Finger nach.
    »Zweifelsohne habt Ihr an so mancher Schlacht teilgenommen, Captain. Ist das so?«
    »Öfter als mir lieb sein kann, aber stets in besserer Gesellschaft, Trouin. Und stets im Dienst meines Landes.«
    Trouin gab ein schnalzendes Geräusch von sich und schüttelte den Kopf. »Nein, Monsieur, da tut Ihr mir Unrecht. Wisst Ihr, auch ich kämpfe im Dienst meines Landes. Natürlich ist auch ein wenig Eigeninteresse mit im Spiel. Aber das dürfte bei Euch ebenso der Fall sein. Ich handele im Auftrag König Ludwigs. Habe ich nicht schon angemerkt, dass ich zu seinen Günstlingen gehöre?«
    Steel konnte sich ein spöttisches Lächeln nicht verkneifen. »Das kann ich kaum glauben, Monsieur. Ich hatte gehört, dass Ihr ein Offizier von Frankreich seid. Aber jetzt sehe ich, dass Ihr nichts anderes seid als ein gemeiner Dieb.«
    Trouins Zorn wallte auf. »Diese Bemerkung werdet Ihr noch bereuen, Mr. Steel. Und Ihr irrt Euch erneut. Womöglich bin ich ein Dieb, wie Ihr es sagt, aber von einem gemeinen Mann trennen mich Welten. Ich habe einen ausgezeichneten Geschmack, wovon Ihr Euch ja bereits selbst überzeugen konntet.«
    Er durchquerte den Raum und trat wieder zu Stringer, der nach wie vor mit lüsternem Blick auf die halbnackte Gestalt von Lady Henrietta gaffte. Trouin betrachtete seine Gefangene eingehend, als handele es sich um ein exquisites

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