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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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fiel.
    Trouin applaudierte. »Oh, sehr gut gemacht, Ajax. Bravo. Das wäre dann das Ende jeglicher irrsinniger Gedanken von Freiheit für diese Bauernlumpen. Besser, man hält sich an den einzig wahren Kodex des Lebens, an den Kodex der Korsaren. Wie, Jungs? Stimmen wir ein Lied an.«
    Der verstümmelte und kopflose Leichnam hing noch in den Fesseln, da griff einer der Piraten auch schon zu einer Fiedel und begann darauf zu spielen. Ein paar andere, die in ihrem Rausch noch stehen konnten, vollführten einen taumelnden, makabren Tanz. Bei den schrägen Tönen des Instruments kam Lady Henrietta langsam wieder zu sich und schaute benommen um sich. Als sie Brouwers Leiche erblickte, schrie sie vor Entsetzen auf. Derweil spielte der Pirat weiter auf der Fiedel, und Trouin trat zu der Dame.
    »Oh, keine Sorge, Madame. Wir haben seinen Kopf noch.« Ajax hatte den blutigen, abgetrennten Kopf inzwischen auf eine Pike gesteckt und hielt ihn Lady Henrietta vors Gesicht. Die Dame fiel sogleich wieder in Ohnmacht. Trouin strich ihr mit zwei Fingern über eine Brust. »Was für eine empfindliche Schönheit. So weich. So … bereit.« Er unterbrach sich und drehte sich wieder zu Steel um. »Aber jetzt zu Euch, Captain.«
    Steel bekam einen furchtbar trockenen Hals, als er Trouin auf sich zu kommen sah, wie immer gefolgt von dem Hünen.
    »Was, frage ich mich, wird wohl Euer Schicksal sein? Was sollen wir mit jemandem machen, der so schamlos den Ehrenkodex missachtet, nach dem wir leben? Jemand, der mein Haus mit seiner bloßen Anwesenheit befleckt. Was machen wir mit ihm, frage ich?« Er wirbelte auf dem Absatz herum und rief: »Das entscheidet ihr, Männer.«
    Der Fiedler hielt inne, und alle, die noch standen, schauten mit benebelten Blicken zu Steel herüber.
    »Wir werden abstimmen. So machen es die Piraten. Wir entscheiden immer demokratisch, nicht wahr? Wie Brüder es tun.« Jubelrufe hallten im Raum wider. »Also, was für ein exquisites Ende bereiten wir diesem verräterischen Abschaum dort?«
    Lady Henrietta gab ein Stöhnen von sich und hob schwer den Kopf.
    »Ah«, rief Trouin, »ich glaube, unser Gast wacht auf. Gerade rechtzeitig für unseren kleinen Zeitvertreib.«
    Lady Henrietta starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an. Langsam drehte sie den Kopf von einer Seite zur anderen und nahm den Raum in sich auf, sah den malträtierten Körper von Brouwer, der schlaff in den Ketten hing. Doch diesmal schrie sie nicht, sondern brachte vor Schauder keinen Laut hervor. Als sie zu Steel herübersah, entdeckte er in ihren Augen blankes Entsetzen.
    Trouin war die Reaktion nicht entgangen. »Habt keine Angst, Madame. Euer Schicksal wird ganz anders ausfallen als das Eures Freundes hier. Wir wollten gerade abstimmen, was wir mit ihm machen sollen. Habt Ihr vielleicht eine Idee?« Sie schwieg. »Nein? Nun, dann gebe ich die Frage weiter an die Crew. Was machen wir mit ihm? Sollen wir ihm die Zunge herausreißen wie bei diesem Narren? Oder sollen wir ihn erst blenden?« Jubel drang aus heiseren Kehlen. »Ja, gut. Aber vielleicht sollten wir ihn einfach entmannen und dadurch verhindern, dass er Nachkommen in die Welt setzt, die wiederum die Erde mit ihrer Ehrlosigkeit beflecken.«
    Wieder brandete Jubel auf, lauter diesmal. Stringer schien am lautesten zu jubeln. Steel schnitt eine Grimasse.
    »Ja. Vielleicht wäre das die Lösung. Was sagt Ihr dazu, Mr. Steel? Möchtet Ihr lieber ohne Augenlicht oder ohne Eure Männlichkeit sein? So sprecht doch.« Trouin lächelte und hielt sich mit spöttischer Geste eine Hand hinter die Ohrmuschel. »Ich kann Euch nicht hören?« Er beugte sich näher zu Steel. »Kommt schon, Captain. Was darf es denn sein?«
    Steel fand keine Worte, aber in einer letzten trotzigen Geste gelang es ihm, genug Speichel im Mund zu sammeln, um dem Piraten ins Gesicht zu spucken. Das war zu viel. Trouin holte aus und verpasste Steel einen harten Schlag ins Gesicht. Der Kopf flog ihm zur Seite. Er hatte das Gefühl, dass sein Kiefer gebrochen war. Dann rammte Trouin ihm die Faust in die Magengrube, dass ihm die Luft wegblieb. Steel kniff die Augen zusammen. Wieder traf ihn ein Schlag, dann noch einer und noch einer. Steel glaubte, dass der Pirat ihm alle Knochen brechen würde, so unerwartet harte Schläge teilte er aus. Doch mit einem Mal hörte der unkontrollierte Wutausbruch auf. Steel blinzelte durch den Schweiß und das Blut und sah, wie Trouin sich die Spucke mit einem blutigen Handschuh wegwischte.
    »Ihr

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