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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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freundlicherweise sagen, warum man Euch beauftragt hat, mich zu töten?«
    »Verrat, Sir. Fraternisierung mit dem Feind, insbesondere mit den Jakobiten. Denn es heißt, Ihr steht dieser Gesinnung nahe.«
    »Wer behauptet das?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Seid nicht töricht, Sergeant. Ihr und ich, wir haben keinen Streit. Und Ihr wisst, dass ich kein Jakobit bin. Ich bin ein Vertrauter von Marlborough.«
    McKellar lachte wieder. »Lord Argyll sagt, der Herzog ist selbst ein Jakobit. Saß er deswegen nicht im Tower?«
    Das stimmte sogar. Vor nunmehr vierzehn Jahren hatte man Marlborough des Jakobitismus verdächtigt und in den Tower gesperrt, doch bewiesen wurde nichts.
    Steel versuchte einen weiteren Trick. »Wie habt Ihr mich gefunden?«
    »Das war bloß Glück. Seine Lordschaft meinte zu mir: McKellar, ich will diesen Verräter Steel, tot oder lebendig. Geht dorthin, wo das Getümmel am heftigsten tobt. Da werdet Ihr Steel schon finden. Also mache ich mich auf den Weg, bis mir so ein junger Offizier in die Quere kommt. Hab ihn gleich wiedererkannt, ist ’n Fähnrich von Euch.«
    »Williams«, ergänzte Steel mehr für sich.
    »Ja, ganz recht. Mr. Williams. Er bat Lord Argyll, Verstärkung zu Euch zu schicken, Sir. Daher wusste ich, dass Ihr irgendwo in Richtung Hafen unterwegs seid. Der Fähnrich bat Seine Lordschaft, Boten zu Marlborough zu schicken. Irgendeine Sache mit Piraten, die eine Bombarde kapern wollen und die Mörser auf die Stadt richten und so weiter. Wir sollen die Flotte warnen.«
    Steel machte sich bewusst, was alles auf dem Spiel stand, und vergaß für einen Moment seine eigene missliche Lage. »Und? Hat Argyll die Flotte gewarnt?«
    »Den Teufel tut er! Kaum war Williams weg, da meinte Seine Lordschaft, er wäre verdammt, wenn er den Trotteln von der Navy helfen würde. Findet diesen Verräter Steel, rief er mir nach. Und hier treffe ich Euch, genau wie Williams sagte.«
    Steel hörte, dass der Hahn der Muskete ganz zurück rastete. Da er immer noch nicht wusste, wie er sich aus dieser Situation retten sollte, setzte er auf eine letzte Verzögerungstaktik. »Ihr wollt das bestimmt wie einen Unfall aussehen lassen.«
    »Kann auch eine feindliche Kugel gewesen sein, Sir, Ihr kennt das ja. Kann schnell mal passieren in einer Schlacht, wie?«
    Steel wusste nur zu gut, dass es in den Nebel- oder Pulverschwaden eines Schlachtfeldes immer wieder zu sogenannten »Unfällen« kam. Manch ein unbeliebter Offizier bekam zufällig eine Kugel in den Rücken oder Hinterkopf, und die Familien daheim beließ man in dem Glauben, die Offiziere wären ehrenvoll in der Schlacht gefallen. Offiziell hieß es in den Reihen der Armee, die Kugel habe sich aus Versehen gelöst. Ein Unfall. Doch Steel wusste es besser. Alle wussten es. Auf diese Weise entledigte sich die Armeeführung unbeliebter und schlechter Offiziere. Daher drückten die Kommandeure oft ein Auge zu, wenn irgendein Sergeant wieder einmal die Drecksarbeit gemacht hatte.
    Aber Steel war nicht bereit, das Schicksal mit diesen unglückseligen Offizierskameraden zu teilen. In diesem Moment jedoch wurde ihm klar, dass es keinen Ausweg mehr gab. Er zuckte zusammen, als er hörte, wie McKellar die Waffe anlegte und zielte. Schon meinte er, den Finger am Abzug zu hören.
    »Tut mir leid, Sir, aber Befehl ist Befehl.«
    Steel schloss die Augen und wappnete sich.
    Der Schuss donnerte in seinen Ohren. Doch dann – nichts. Er riss die Augen auf und wirbelte herum, in dem festen Glauben, im nächsten Moment eine Kugel in den Kopf zu bekommen. Stattdessen fiel sein Blick auf Sergeant McKellar, der mit dem Gesicht nach unten in einer Lache seines eigenen Blutes lag. Hinter dem Toten ragte die Gestalt von Dan Cussiter auf. Qualm entwich dem Lauf der Muskete, während der Grenadier eine weitere Papierpatrone mit den Zähnen aufriss.
    Cussiter spie den Papierfetzen aus. »Ich kam zufällig vorbei, Sir, was für ein Glück. Sah sofort, was der Bursche vorhatte.«
    »Ich danke Euch, Dan. Ich stehe in Eurer Schuld.«
    »Wieso wollte er Euch töten, Sir? Ist doch einer von uns.«
    »Eine lange Geschichte, Dan. Jemand in den oberen Befehlsrängen, jemand, der sehr einflussreich ist, möchte mich offenbar gern tot sehen. Wie es aussieht, halten mich manche für einen Staatsfeind.«
    Cussiter lachte auf, während er die Kugel in den Lauf rammte. »Ihr seid der beste Offizier, den wir haben.«
    Steel stieß die Leiche McKellars mit der Stiefelspitze an. »Nicht, wenn es nach

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