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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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Männer Steel und seine Grenadiere nicht bemerkt zu haben. Doch kaum erblickten sie die Soldaten, lächelten sie und nickten den Grenadieren zu. Jan, der selbsternannte Offizier, trat vor. In der Hand hielt er ein kurzes Messer.
    »Ah, Captain Steel. Willkommen. Tut mir leid, dass wir Euch nicht zu unserer abendlichen Unterhaltung eingeladen haben. Ich dachte, Eure Männer wären zu müde. Und da wussten wir ja auch noch nicht, dass wir so viel Spaß haben würden.«
    Steel fühlte sich von dem Mangel an Gastfreundschaft keineswegs beleidigt. Denn dies war nicht die Art von Unterhaltung, die ihm zusagte. Die Miliz hatte einen Mann an den Baum gefesselt, der die Uniform eines französischen Offiziers trug. Ein weiterer Mann stand hinter ihm und wurde von zwei Dorfbewohnern festgehalten. Auf den Mienen der Gefangenen spiegelte sich pures Entsetzen, und Steel sah auch, warum. Im flackernden Schein der Fackeln zählte er sechs Tote, die auf dem Steinpflaster lagen.
    Auch diese Männer trugen weiße Uniformen und waren blutüberströmt. Keiner der Toten schien bewaffnet gewesen zu sein, und die beiden Offiziere hatten längst ihre Degen verloren. Es handelte sich hier offensichtlich um eine Gruppe Versprengte, die leider das Pech gehabt hatten, auf ihrer Suche nach Nahrung nach Wippendries gekommen zu sein. Eine fatale Fehlentscheidung. Steel war sofort klar, was hier vor sich ging. Die tiefen Wunden der Toten und der Schmerz, der sich in ihre nun starren Mienen gegraben hatte, ließen nur einen Schluss zu: Hier war es zu keinem Kampf gekommen, hier richtete die Miliz ein Massaker an.
    Jan deutete mit dem Daumen in Richtung des französischen Offiziers, der, wie Steel jetzt erst sah, Schnittwunden an Armen und Beinen hatte. »Der macht zu viel Lärm«, lachte er. »Deshalb werden wir ihm gleich die Zunge herausschneiden. Dann blenden wir ihn vielleicht noch. Wer weiß?«
    Mit diesen Worten trat er zu dem gefesselten Offizier, der erschrocken in Steels Richtung schaute und lautstark zu protestieren begann. Jan packte den Mann mit der linken Hand im Nacken und hielt mit der Rechten das matt leuchtende Messer hoch.
    Steel zögerte keine Sekunde. Er nahm den Degen in die linke Hand, trat zwei Schritte vor, packte Jan von hinten, drehte ihn zu sich und verpasste ihm einen Faustschlag gegen das Kinn. Der Flame ging zu Boden. Als einer der Dorfbewohner auf Steel losgehen wollte, war Slaughter zur Stelle. Er rammte ihm den Gewehrkolben in den Magen, sodass der Mann auf die Knie sank, und schlug ihn mit einem zweiten Hieb vollends zu Boden. Einer der Milizsoldaten riss die Muskete hoch und schoss. Die Kugel durchschlug die Rockschöße eines Grenadiers, richtete aber keinen weiteren Schaden an. Zwei weitere Flamen stürzten sich auf die Rotröcke und überwältigten Tarling, der im Gerangel zu Boden ging. Ein Dorfbewohner holte mit einem Hackbeil zum Schlag aus, doch Cussiter kam ihm zuvor und streckte ihn mit einem gezielten Kopfschuss zu Boden. Der andere Mann wich zurück. Als Tarling sich aufrappelte, rief Steel seine Männer zu sich.
    »Grenadiere, zu mir!«
    Slaughter und fünfzehn Rotröcke kamen über den Platz und richteten ihre Musketen mitsamt Bajonetten auf den Mob.
    »Waffen fallen lassen! Verdammt, ihr wollt es nicht verstehen.« Also machte Steel den Flamen mit Gesten begreiflich, was er von ihnen verlangte. Zögerlich ließ die Miliz Degen und Schusswaffen fallen.
    Inzwischen war Jan wieder auf die Beine gekommen, rieb sich das Kinn und ging wütend auf Steel los. »Was macht Ihr? Hasst Ihr die Franzosen nicht auch?«
    »Was ich mache, fragt Ihr?«, entgegnete Steel scharf. »Ihr seid kein Offizier, Ihr seid der Wortführer einer Horde von Barbaren!«
    »Nein, die da sind die wahren Barbaren! Sie nehmen uns alles weg und vergewaltigen unsere Frauen. Jetzt sind wir am Zug.«
    Kopfschüttelnd wandte Steel sich Williams zu, der mit weiteren zehn Mann angerückt war. »Und ich habe Baynes mit dem Galgen gedroht, Tom, weil er diesem Ungeziefer ein Huhn stehlen wollte. Es ist mir gleich, wie hart das Leben dieser Leute unter den Franzosen gewesen ist, ein Massaker lasse ich nicht zu. Diese Männer sind französische Soldaten, darunter Offiziere. Mit der Regierung haben die nichts zu tun. Sie sind eine Armee auf dem Rückzug. Und sie leiden Hunger. Es gibt Regeln, Kriegsartikel. Schneide ihn los, den armen Kerl.« Er drehte sich wieder zu Jan um. »Hättet Ihr eine Uniform an, ich würde Euch vors Kriegsgericht zerren.

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