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Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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Männern das zumuten? Ein Kampf auf dem Wasser? Für diese Art der Kriegsführung sind unsere Soldaten nicht ausgebildet. Und wir haben keine Zeit, Colonel Killigrews neue Marineinfanterie aus England zu holen.«
    Steel lächelte. »Meine Männer könnten das schaffen, Sir. Da bin ich mir sicher. Wir sollten es versuchen. Unsere Musketen sind kürzer als die der mittleren Kompanien, und wir haben unsere Bomben dabei, die wir nach Bedarf einsetzen können.«
    Marlboroughs Zeigefinger wanderte zurück zu der Karte. »Also dann, Captain Steel. Ihr marschiert mit der Armee bis hierher, nach Roulers, und dann bringt Ihr Eure Männer bis nach Dixmude, südlich vom Überschwemmungsgebiet. Cadogan, Ihr habt die Situation im Blick. General Erle soll einige Boote aus seinem Kontingent bereitstellen. Wie viele Männer befehligt Ihr, Steel?«
    »Sir James’ Grenadierkompanie, Sir. Zurzeit etwa fünfzig Mann.«
    »Nein, nein, ich meinte Euer neues Kommando, die zusammengelegten Grenadiereinheiten, die Ihr unter Webb in die Schlacht geführt habt. Ihr werdet dieses Bataillon wieder aufstellen. Was hattet Ihr da alles? Preußen, Dänen, Niederländer? Nehmt diese Männer mit ins Wasser. Sie haben sich tapfer behauptet bei Wijnendale. Zeigt mir, dass Ihr erneut erfolgreich sein könnt, und ich schwöre, dass ich Euch beizeiten Euer eigenes Bataillon überlassen werde. Das wären dann alles Briten, wohlgemerkt. Ich verspreche Euch, Steel, öffnet uns die Zufahrtswege nach Ostende, und Ihr werdet als Major zurückkehren.«
    Hawkins bedachte Steel mit einem väterlichen Lächeln, und als er sich vorbeugte, um Steels Glas nachzufüllen, wisperte er: »Und außerdem, Jack, kehrt Ihr obendrein mit Eurer Frau zurück.«

14.
    »Boote, Sir? Wir sollen in Booten kämpfen? Auf dem Wasser? Das ist ein Scherz, Sir, oder?« Slaughter schüttelte den Kopf.
    Doch Steel blieb beharrlich. »Kein Scherz, Jacob. Ich meine es ernst und bin fest entschlossen. Wir werden alle Seesoldaten sein. Marineinfanteristen.«
    Hansam, der mit einem Lächeln zugehört hatte, warf ein: »Ich vermute, dass du mit ›Marineinfanteristen‹ das feine Regiment meinst, das vor vierzig Jahren von Sir William Killigrew ins Leben gerufen wurde, Jack. Ich glaube, es dürften heute sechs Bataillone sein.«
    »Genau die meine ich, Henry. Wie du dich sicher erinnern wirst, eroberten sie vor vier Jahren Gibraltar, während wir alle unten in Bayern standen, vor einem Dorf namens Blenheim.«
    »Ah, ja, zwei berühmte Siege. Und sie hielten Gibraltar danach gegen die Franzosen. Neun Wochen lang.«
    »Nun, so lange werden wir wohl nicht in Beschlag genommen, da bin ich sicher. Wir sollen lediglich einen Konvoi aus Lastkähnen von Ostende bis hierher eskortieren. Wenn die Franzosen uns bemerken, werden sie versuchen, zu uns vorzustoßen. Wie sie das bewerkstelligen wollen, ist noch unklar, da ich mir nicht vorstellen kann, dass sie gleich ihre Marine mobilisieren werden. Dazu bleibt ihnen zu wenig Zeit.«
    Williams war ganz aufgeregt. »Das ist doch eine fabelhafte Sache. Ich habe einen Cousin in der Marine. Wenn er das hört!«
    Slaughter brummte etwas vor sich hin, doch es schien, als wollte er auch gehört werden. »Natürlich hab ich schon gehört, dass Soldaten wie wir auf Kriegsschiffen dienen. Aber ich bin nicht gemacht für den Dienst auf See, Sir. Und die meisten der Jungs können nicht mal schwimmen. Ich übrigens auch nicht. Wir werden alle ersaufen wie die Ratten, Captain.«
    Steel musste lachen. »Ich dachte, die Platzangst macht Euch zu schaffen, Jacob, die engen Räume, nicht das Wasser. Verdammt, Mann, Ihr habt ja mehr Sorgen als unser Herzog. Wir fahren doch gar nicht hinaus auf die offene See. Wir werden immer noch an Land kämpfen.«
    »Aber doch in einem Boot, oder nicht? Nein, Sir, kapier ich nicht. Wie soll das gehen?«
    »Die Franzosen haben die Schleusen in den Deichen geöffnet und weite Teile des Farmlands in Flandern überflutet. Wie oft muss ich das noch erklären? Wir sind so etwas wie eine Eskorte auf dem Wasser für die Nachschubwege. Wir sind nicht auf einem Schoner oder einer Sloop. Wir fahren in kleinen Booten, Jacob, in Barkassen und Lastkähnen. Für die Beschaffenheit dieser Boote kann ich mich natürlich nicht verbürgen.«
    Aber Slaughter redete weiter, mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Die tragen gelbe Uniformen, die Seesoldaten, nicht wahr? Ich trau keinem über ’n Weg, der ’ne gelbe Uniform trägt. Rot ist die einzige Farbe für

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