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Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Entscheidung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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waren abgefeuert worden, bis die Läufe der Musketen zu heiß wurden und die Männer sich die Finger am Metall verbrannten. Der Qualm raubte den Soldaten derweil fast den Atem; niemand vermochte im Augenblick zu sagen, wie es um den Feind stand. Das konnte nur ein Berittener feststellen.
    Steel vernahm wieder Framptons Stimme. »Feuer einstellen!«
    Das Manöver, das der Major nun im Sinn hatte, war innerhalb des Regiments abgesprochen worden und schloss jede verfügbare Brigade mit ein. »Zug für Zug vorrücken!«
    »Vorrücken!«, ertönte Framptons Stimme wieder.
    Rasch setzten sich die Grenadiere in Bewegung und gaben acht auf das Schritttempo. Denn sobald die Kompanie nach zwanzig Schritten stehen blieb, sollte die letzte Reihe der Grenadiere auf gleicher Höhe mit dem Rest der Linienformation sein.
    Steel gab die Befehle für seine halbe Kompanie: »Halt! Bereit machen. Anlegen! Feuer!«
    Die Musketen krachten. Steel wusste, dass in jedem Zug entlang der Linie dieselben einstudierten Handgriffe abliefen.
    »Vorrücken!«
    Der Zug unmittelbar linker Hand wiederholte die Aktion der Grenadiere und feuerte eine Salve ab. Inzwischen verkürzten sie die Distanz zu den Franzosen, und Steel konnte die blanke Angst in den Mienen der Gegner sehen: Manch ein Franzose hatte noch nie die furchtbare Feuerkraft der Briten erlebt, die an diesem Tag über sie hereinbrach.
    Der Gegner bekam kaum noch eine verlässliche Salve zustande. Zwar pfiffen noch Kugeln durch die Luft, aber sie wurden nicht mehr präzise genug abgefeuert und schlugen in den Boden ein, als eine ganze Anzahl Franzosen kehrtmachten und flohen.
    Steel, aufgepeitscht von der Anspannung, wandte sich an seine Leute. »Jetzt, Jungs. Auf sie!«
    Den italienischen Degen über dem Kopf schwingend, stürmte er geradewegs in die französische Linie, stieß die Muskete und das Bajonett eines erschrockenen Infanteristen beiseite und warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Mann. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die gesamte Linie der Franzosen bebte, als bis zu 3000 Briten in die Reihen des Gegners stürmten.
    Der Infanterist taumelte bei dem Aufprall zurück, und Steel fackelte nicht lange: Sein großer Degen sauste auf das Schädeldach des Franzosen. Doch da drängte Steel schon weiter vor, stieg über den blutüberströmten Toten und warf sich gegen die zweite Reihe. Der nächste Gegner jedoch stellte sich dem Gefecht Mann gegen Mann gar nicht erst, sondern floh Hals über Kopf. Linker und rechter Hand von Steel setzten die Briten ihre Bajonette ein. Einer der Franzosen warf noch seine Muskete fort, aber da war es bereits zu spät. Er starb, die Bitte um Schonung noch auf den Lippen.
    Bei einem solchen Vorstoß gab es keine Möglichkeit, Gefangene zu machen. »Keine Gnade« war in diesem Moment die einzige Regel des Krieges, zumal die Männer über Stunden dem Kanonenbeschuss ausgesetzt gewesen waren und Musketensalven aus kurzer Distanz überstanden hatten: Nun waren sie losgelassen und gewährten niemandem Gnade. Als Verteidiger konnte man entweder kämpfen oder die Flucht ergreifen. Und die meisten Franzosen taten Letzteres.
    »Halt! Stellung halten!«
    Steel wusste, dass der Sieg von kurzer Dauer sein würde, auch wenn der Feind sich zurückzuziehen schien. Denn zu Beginn des Gefechts hatte er die zweite und dritte Linie der Franzosen auf dem ansteigenden Gelände erspäht und wusste, dass der Feind zum Gegenangriff übergehen würde, sobald die Nachricht durchsickerte, dass die Frontlinie kollabiert war.
    Er wandte sich an Slaughter. »Sergeant, wir sollten uns auf einen Gegenangriff einstellen. Die werden nicht lange damit warten.«
    Slaughter nickte nur und schritt zur Kompanie. »Kommt, Jungs. Der Tag ist noch nicht vorüber. Bereiten wir ihnen einen heißen Empfang, wenn sie zurückkommen.«
    »Meint Ihr, die kommen zurück, Sergeant?« Die Frage kam von Norris, einem jungen Rekruten. Ein Baum von einem Kerl aus Bow, der sich gute Chancen in einem fremdartig klingenden schottischen Regiment ausgerechnet hatte. Doch so groß und kräftig Norris auch sein mochte, sehr viel hatte er nicht im Kopf.
    »Nein, Norris. Die kommen nicht zurück. Aber die großen Brüder, verstehst du? Und die werden dann richtig böse sein. Doppelt so scharf auf dein Blut, Junge, und dreimal so erbarmungslos. Also solltest du dafür sorgen, dass deine Muskete schön geölt ist und die Bajonettklinge sauber.«
    Der Rekrut starrte seinen Sergeant entsetzt an. »Ja, Sergeant.«
    Ein

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