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Steh zu dir

Steh zu dir

Titel: Steh zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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ihre Karriere wie eine Lawine, die niemand aufhalten konnte, über sie hereingestürzt sein. Ihre Filme hatten offenbar so viel Raum eingenommen, dass sie die frühen Warnzeichen ignorierte. Im Rückblick schien alles ganz einfach zu sein. Aber damals waren sie beide verstrickt, sie in ihrer Karriere und er in seinen Problemen. Bis Jason schließlich innerlich davon aufgefressen wurde. Carole bedauerte, nicht klüger gewesen zu sein.
    Aber sie war noch jung gewesen, mehr fiel ihr als Entschuldigung nicht ein.
    »Du lebtest mit den Kindern in Paris und hast in einer von diesen Mega-Produktionen die Marie Antoinette gespielt.
    Nur eine Woche nach deiner Abreise war ich bei Hugh Hefner auf eine Party eingeladen. Ich hatte noch nie so viele hübsche Mädchen auf einmal gesehen.« Er lächelte Carole reumütig an, und sie lächelte zurück. Sie kannte ja das Ende der Geschichte.
    »Es waren nicht solche Frauen wie du. Du warst immer ein ehrlicher, anständiger Mensch, hast mich nie hintergangen. Die Mädchen dort waren von einem anderen Schlag. Möchtegern-Starlets, B-Models, Herumtreiberinnen. Aber sie verstanden es, den Männern einzuheizen.
    Ich lernte ein russisches Model namens Natalya kennen.
    Sie sorgte damals in New York für Furore. Jeder kannte sie. Natalya war aus dem Nichts gekommen, von Moskau über Paris, und sie war hinter dem großen Geld her. Egal, von wem. Sie war bereits in Paris mit ein paar betuchten Playboys zusammen gewesen, ich kann mich nicht mehr erinnern, mit wem genau. Und nach mir ging es munter weiter. Mittlerweile hat sie ihren vierten Ehemann und lebt in Hongkong. Ich glaube, er ist Brasilianer. Angeblich ein Waffenhändler, mit unglaublich viel Geld. Er behauptet, Bankier zu sein.
    Jedenfalls hat sie mich damals förmlich umgehauen. Ich hatte getrunken und auf dieser Party sogar Koks probiert, den mir irgendjemand zugesteckt hatte. Am Ende landete ich mit Natalya im Bett. Wir sind von der Party aus zu einer Yacht auf dem Hudson River. Dort wurde wild weitergefeiert. Ich war einundvierzig und sie einundzwanzig. Du warst weit weg in Paris. Ich glaube nicht, dass du mich je betrogen hast. So warst du einfach nicht. Du hattest in Hollywood einen unbefleckten Ruf, was ich von mir nicht gerade behaupten kann. Ich tauchte mit Natalya in sämtlichen Klatschblättern auf. Dafür hat wahrscheinlich sie gesorgt. Wir hatten eine heiße Affäre, die du großzügig ignoriertest. Noch bevor ich mich versah, war Natalya schwanger. Sie wollte das Kind partout bekommen und bestand darauf, dass ich sie heirate. Sie schwor, mich zu lieben, und war bereit, alles aufzugeben, ihre Karriere, ihren ganzen Lebensstil. Sie wollte zu Hause bleiben, nur noch für mich da sein und unsere Kinder großziehen. Das war Musik für meine Ohren. Ich wünschte mir ein ganz normales Familienleben und konnte mir gut vorstellen, noch mehr Kinder zu bekommen. Mit dir war das damals undenkbar. Die Fehlgeburt war für dich hart gewesen, und bei deinem vollen Terminplan blieb kaum genug Platz für zwei Kinder. Wie solltest du es da mit dreien oder vieren schaffen? Außerdem wollte ich nicht mehr, dass meine Kinder durch die Weltgeschichte geschleppt werden, sondern dass sie zu Hause bei mir sind. Frag mich nicht wie, aber Natalya hat mich damals davon überzeugt, dass es die beste Lösung sei, sie zu heiraten – für sie in jedem Fall. Ein glückliches Paar mit einem Haufen Kinder, so sollte es sein. Ich kaufte ein Haus in Greenwich und beauftragte einen Scheidungsanwalt. Offenbar hatte ich den Verstand verloren. Die klassische Midlife-Crisis. Wall-Street-Banker dreht durch und zerstört sein Leben. Ich flog nach Paris, um dir zu sagen, dass ich mich scheiden lasse. Nie zuvor habe ich jemanden so weinen sehen. Das rüttelte mich wach. Wir verbrachten die Nacht miteinander, und ich war kurz davor, wieder zur Vernunft zu kommen. Wir hatten zwei wunderbare Kinder, und ich wollte weder sie noch dich unglücklich machen. Aber dann rief Natalya mich an. Sie war wie eine Hexe, die eine Zauberformel kennt. Ich flog zurück nach New York und unterschrieb die Scheidungspapiere. Du verlangtest nichts außer finanzieller Unterstützung für die Kinder. Du hast damals selbst genug Geld verdient und warst zu stolz, um viel von mir anzunehmen. Ich erzählte dir von Natalyas Schwangerschaft. Das hat dich fast umgebracht. Ich war der grausamste Mistkerl, den du dir vorstellen kannst. Anscheinend wollte ich mich mit einem Schlag für all deinen

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