Steine der Macht - Band 4
weiterzusprechen: „Aber denk doch an unseren Fund in den Ruinen am Ettenberg oben. Damit hatten wir ja auch nicht gerechnet, dass da in einer Mauer dieser goldene Templerring versteckt war. Vielleicht finden wir dort unten auch etwas?“
„Da es sich um einen unterirdischen Zugang zu einer Quelle handeln müsste, könnte das eine rituelle Bedeutung haben“, antwortete Linda.
„Du meinst also so wie in Delphi, dort, wo die Apollo-Priester aus der kastallischen Quelle in der Schlucht unter dem Tempel das Wasser geholt hatten?“
„Ich habe wirklich keine Ahnung, aber wenn uns der Besitzer graben lässt, werden wir wahrscheinlich wissen, worum es sich handelt“, erwiderte Wolf, während er seinen Wagen wendete und wieder auf die Straße einbog.
Kapitel 17
***
Beckers Liste
Wieder einmal meldete sich der Illuminat bei Wolf. Becker hatte etwas Neues vom BVT in Erfahrung bringen können. Es war ein pensionierter Chefinspektor, welcher ihm eine interessante Information zukommen ließ. In Wien führte man angeblich bereits seit Jahren eine Akte, in der Wolfs Aktivitäten rund um den Untersberg dokumentiert wurden, aber für umfangreiche Observationen reichte es offenbar nicht aus. So begnügte man sich dort mit dem Sammeln von Wolfs Erlebnissen am Untersberg, sofern sie für das BVT von Belang waren.
Becker wollte ihm deshalb ein Verzeichnis zukommen lassen, eine Liste, auf der sowohl Ermittler des Verfassungsschutzes als auch sonstige Leute aufgeführt waren, vor denen er sich in Acht nehmen sollte. Darin wurden diese Leute recht ausführlich beschrieben und natürlich waren von jedem Einzelnen auch mehrere Bilder dabei. Er dürfte diese Liste aber vorerst niemandem zeigen, nicht einmal Linda, so meinte Becker.
Wolf war erstaunt, kannte er doch einige der angeführten Personen recht gut und hätte ihnen niemals zugetraut, dass sie in irgendeiner Weise dem Staatsschutz nahestehen würden. Er rief kurzerhand den Illuminaten an und fragte: „Es ist mir ein Rätsel, weshalb da gewisse Leute auf Ihrer Liste stehen, von denen doch jeder einen Beruf ausübt, der mit dem BVT in keiner Weise zu tun hat. Sind Sie wirklich sicher, dass es sich dabei um Spitzel handelt, die nur darauf aus sind, Informationen von mir zu erhalten und dann weiterzugeben?“
„So einfach ist das nicht“, antwortete Becker, „es handelt sich bei einigen um ganz normale Menschen, welche auch keine bösen Absichten haben. Das BVT bedient sich dabei einer ganz subtilen Methode, um an Informationen zu gelangen. Aber ich möchte Ihnen Einzelheiten ersparen. Glauben Sie mir einfach, dass diese Leute potenziell für Sie eine Gefahr bedeuten können, wenn auch nicht unmittelbar. Natürlich sind auf der Liste auch einige von den Ermittlern angeführt, ich habe diese Personen mit einem roten Kreuzchen versehen, damit Sie gleich wissen, wem Sie auf keinen Fall trauen dürfen. Wie gesagt, man sieht es keinem der Betreffenden an.“
Wolf hörte Becker aufmerksam zu. Ja, er würde vorsichtiger werden mit der Weitergabe von Informationen. Wie oft wurde er schon zum Thema General befragt? Auch bestand naturgemäß ein regelrechter Run auf die möglichen Verstecke des Goldes. Und es gab sogar Fragen nach dem Stollen mit dem Uranoxid. Bislang hatten sich zwar noch keine Terroristen wegen des Plastiksprengstoffes bei ihm gemeldet, das könnte aber auch noch jederzeit kommen, dachte er.
Becker sprach weiter: „Ich habe von deutschen Behörden erfahren, dass vor Kurzem auch die Oberstaatsanwaltschaft in München zu den Vorgängen um den Untersberg eingeschaltet wurde. Und zwar geschah das auf Intervention des österreichischen Staatsschutzes. Und wie Sie sehen können, sind demnach auch deutsche Staatsbürger auf der besagten Liste.“
„Natürlich“, erwiderte Wolf, „das Uranoxid, das Gold und auch die Hologrammhöhle mit dem gesamten Ettenberg, das liegt doch alles auf deutscher Seite der Grenze. Dort endet ja für gewöhnlich die Befugnis von Grimmigs Leuten.“
„Richtig“, antwortete Becker, „deshalb werden nun auch die deutschen Behörden auf Ihre Suche aufmerksam werden. Ich kann Ihnen also nur nochmals den Rat geben, sparsam mit den Informationen umzugehen, welche Sie den Leuten zukommen lassen.“
„Kann ich dem General von diesem Gespräch berichten?“, fragte Wolf.
„Ohne Weiteres! Kammler hat sich meines Wissens schon bestens abgesichert. Zu dessen Station gelangt ohne sein Zutun niemand. Sprechen Sie mit ihm aber nicht über
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