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Steinhauer, Franziska

Steinhauer, Franziska

Titel: Steinhauer, Franziska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst
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Habt ihr unten nach Anna gesucht? Wir werden die Kleine finden, und dann bist du endgültig dran, Jakob Gumper!“
    Im Erdgeschoss ergab sich die Haustür krachend den unermüdlichen Schlägen.
    Mendetti erreichte die Gruppe an der Haustür in dem Augenblick, als es ihnen gelungen war, sie einzuschlagen.
    Entschlossen warf er sich ins Gedränge und versuchte, ihnen den Zutritt zu versperren.
    „Schluss jetzt!“, brüllte er und stieß den vordersten Mann in die Gruppe zurück.
    „Hört sofort auf! Legt eure Beile und Schaufeln auf den Boden!“ Er richtete seine Waffe auf einen der Angreifer. Aus dem oberen Stockwerk waren Stimme und Schreie zu hören.
    „Zurück!“
    Murrend machten die Männer ein paar Meter Platz. „Mendetti, misch dich nicht in unsere Angelegenheiten!
    Du bist allein!“
    Sie drängten wieder heran.
    „Ich werde gezielt schießen!“
    „Und dann? Einen von uns töten? Und diese Schweine sollen ungestraft davonkommen?“
    Drohend schoben sich näher heran.
    Dann ging alles ganz schnell.
    Mendetti wurde plötzlich gestoßen, riss die Waffe hoch und schoss.
    Spürte, wie Leiber sich an ihm vorbeidrückten, versperrte erneut die Tür.
    Aber einige Männer waren bereits an ihm vorbeigestürmt und durchsuchten nun die Räume im Erdgeschoss, während Berta oben die Reihen wieder hinter sich schloss!
    Schwere Schritte polterten wütend die Treppe hinauf. Mutig stellten sich die beiden Hunde den Anstürmenden entgegen. Helenes Bett begann trotz der Löschversuche Heikos zu brennen. Das Wasser aus dem Schlauch reichte nicht, um ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Die Flammen griffen nach der Wandverkleidung und umspielten gierig den Schrank.
    Mendetti trieb währenddessen den Rest der vor der Haustür verbliebenen Gruppe in den Schuppen und blockierte die Tür. Wo blieben nur die angeforderten Beamten? Suchend blickte er die Straße entlang, aber es war nichts zu sehen.
    Nun galt es, die anderen aufzuhalten.
    Die Eingesperrten protestierten wütend mit Schlägen gegen die Tür, schrien um Hilfe und verfluchten ihn.
    Unbeeindruckt lief er zum Haus hinüber und sah Flammen aus dem Dach des Gumperhofes züngeln.
    Zu spät, dachte er schockiert, ich komme zu spät.
    Frustriert und ratlos kehrte Maja Klapproth zum Hauptgebäude der Sekte zurück.
    Das Feuer hatte das gesamte Nebengebäude zum Einsturz gebracht, verschlang gerade die Reste der Seitenwände und nagte an den heruntergestürzten Dachbalken.
    Was war nur in die Menschen von St. Gertraud gefahren? Was für ein unglaublicher Hass, den konnten doch nicht allein die Kinder Lucifers entfacht haben! Sie blickte sich um. Versprengte Satanisten hockten zusammengesunken auf dem Boden und stierten in die Flammen. Mario und Julian waren nicht darunter. Etwas abseits entdeckte sie einen jungen, schwarz gekleideten Mann, der in sich versunken intensiv mit etwas Wichtigem beschäftigt zu sein schien. Eine Gruppe Bauern näherte sich ihm vom Waldrand her, Schaufeln und Stöcke schlagbereit über die Köpfe erhoben. Klapproth duckte sich hinter einen Holzstoß und entsicherte ihre Pistole. Der junge Mann starrte auf das, was er in den Händen hielt, und bemerkte die Gefahr in seinem Rücken nicht. Als die Gruppe sich auf zwei Armlängen an ihn herangepirscht hatte, schrie einer der Männer ein Kommando.
    Klapproth sprang ihnen in den Weg, richtete ihre Waffe auf den vordersten der Angreifer.
    „Zurück! Es hat schon genug Tote gegeben!“
    „Gehen Sie aus dem Weg! Wir lassen uns doch von einem ausländischen Weibsbild nicht aufhalten!“
    Klapproth gab einen Warnschuss ab.
    Einige der Bauern rückten ab, der Vorderste blieb jedoch nach wie vor unbeeindruckt.
    „Knall mich doch ab! Ich dulde nicht länger, dass diese Teufelsbrut unser Dorf vergiftet! Jetzt wird ein sauberer Schnitt gemacht!“
    „Wenn Sie auch nur einen Schritt weitergehen, schieße ich!“, verkündete Maja Klapproth in einem Ton, der keinen Zweifel daran aufkommen ließ, dass sie es ernst meinte. „Erst in den Arm, dann ins Bein! Sie wären nicht der Erste, den ich erschießen muss!“
    Murrend senkten die Ersten ihre Schlagwaffen.
    Ganz auf sein Tun konzentriert, ließ den jungen Satanisten der Wirbel völlig unbeeindruckt.
    Langsam trat Klapproth näher an ihn heran und warf einen Blick über seine Schulter.
    Er sah nicht auf.
    Maja Klapproth begann zu würgen, als sie erkannte, was die gesamte Aufmerksamkeit des jungen Mannes fesselte.
    Auf einem kurzen Stock im Feuer

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