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Steinhauer, Franziska

Steinhauer, Franziska

Titel: Steinhauer, Franziska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst
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briet er eine menschliche Hand!
    Die Hunde wussten sehr genau, was von ihnen erwartet wurde.
    Und es schien, als hätten sie durchaus ihren Spaß daran. Mit gefletschten Zähnen setzten Paula und Hildegard den Menschen nach, gruben ihre Fänge in Waden und Oberschenkel, bissen in Hände und Unterarme. Schmerzensschreie hallten durchs Haus, und Heiko riss Dr. Gneis mit sich ins Erdgeschoss, um die Meute aus dem Haus zu jagen.
    „Der Geruch!“, schrie Helene. „Dieser typische Geruch! Wie konnte ich nur vergessen, dass er zu Tante Berta gehörte:sauer, abgestanden, schweißig, schmutzig! Mir wurde immer ganz schlecht, wenn sie uns besucht hat.“
    „Du Bestie!“, brüllte Jakob und stürzte sich auf seine Schwägerin. Sofort wurde er von drei anderen aus dem Dorf weggezerrt, doch es gelang ihm, sie abzuschütteln und erneut auf Berta loszugehen. Amalia goss einen Eimer kaltes Wasser über die Angreifer. Im selben Augenblick stürzte Mendetti ins Haus und versuchte sich in dem herrschenden Chaos einen Überblick zu verschaffen. Im Erdgeschoss schienen die Gumpers die Lage einigermaßen unter Kontrolle zu haben. So leise wie möglich schlich er sich die Treppe hoch.
    Unbeachtet war Rainer an Helene herangetreten und schnappte sich nun das Mädchen, das erfolglos versuchte, sich mit dem Wasserschlauch zu verteidigen, den Heiko hatte fallen lassen. Amalia erkannte, was vor sich ging, und packte Rainers Arm, um ihn von Helene wegzuziehen. Das lange Messer in seiner Hand bemerkte sie zu spät.
    Eine zweite Gruppe Dorfbewohner sammelte sich am Feuer.
    Sie schwiegen.
    Die Rufe nach Anna waren verstummt.
    Müde traten Günter und seine Begleiter aus dem Haus und schüttelten stumm die Köpfe.
    Sie hatten seine Tochter nicht finden können. „Vielleicht haben sie unser kleines Mädchen irgendwo im Wald versteckt. An einen Baum gefesselt. Morgen früh, sowie es hell wird, werden wir nach ihr suchen“, murmelte der Buchwaldbauer ohne Hoffnung. „Wenn es dann nicht schon zu spät ist bei der Kälte!“
    „Vielleicht finden die anderen sie ja. Berta hat ja gesagt, sie glaubt, der Gumper hat sie entführt.“
    Maja Klapproth hielt ihre Gruppe noch immer mit ihrer Waffe in Schach. Aus dem Augenwinkel sah sie Kevin Baumeister aus dem Wald torkeln. Er hustete und war kaum in der Lage, sich auf den Beinen zu halten, sein Gesicht war blut-und rußverschmiert, die Kutte zerfleddert und am Rücken bis auf die Haut verbrannt. Schnell packte sie ihn am Arm, stützte ihn und ließ ihn neben einem anderen jungen Satansanbeter auf den Boden gleiten.
    „Julian? Mario?“
    Baumeister schüttelte deprimiert den Kopf.
    Endlich waren zuckende Blaulichter auf der Zufahrtsstraße auszumachen.
    Polizei und Rettungswagen kamen rasch näher.
    Zu spät, dachte Klapproth verbittert, hier war kaum noch etwas zu retten!
    Von ihrer Position aus beobachtete sie, wie die Blaulichtkolonne sich teilte. Zum Glück würden sie auch Mendetti zu Hilfe eilen, der sicher alle Hände voll zu tun hatte, denn die Familie Gumper war bestimmt noch weniger in der Lage, sich zu wehren, als die Gruppe der Teufelsanbeter.
    Aus dem Wald schwankte eine weitere gebückte Gestalt. Aus einer Platzwunde über dem Auge lief Blut, röchelnd und verstört brach sie zusammen. Klapproth rannte zu dem Mann hinüber, bevor einer der Dorfbewohner ihn entdecken konnte, half ihm wieder auf die Beine und führte ihn auf dem Weg zum Feuer, das, nachdem es sein Zerstörungswerk fast vollendet hatte, nun wenigstens die Opfer wärmen konnte. Ihre Pistole hielt sie griffbereit. Doch diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich nun als nicht mehr nötig.
    Den Angreifern schien jegliches Interesse an einer weiteren Verfolgung der Satanisten vergangen zu sein.
    Anna Buchwald blieb trotz der intensiven Suche verschwunden, und an den Überresten des Brandes sammelten sich die Verletzten beider Lager. Brütendes Schweigen lastete über ihnen. St. Gertraud würde nie mehr sein, wie es war. Für das, was sich hier abgespielt hatte, gab es keine Entschuldigung, ja nicht einmal eine akzeptable Erklärung.
    Mendettis Kopf tauchte genau in dem Augenblick über dem Treppenabsatz auf, als Amalia mit einem überraschten Gurgeln zu Boden ging. Helene warf sich mit einem schmerzvollen Aufschrei über sie. Mendetti erfasste die Lage sofort, riss seine Waffe hoch und brüllte über den Lärm und das ihn umgebende Chaos hinweg: „Schluss jetzt! Auseinander, Waffen fallen lassen!“
    Das schien die Meisten wieder zur

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