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Steirerherz

Steirerherz

Titel: Steirerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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auf die Tischplatte, sodass einige DVDs zu Boden fielen.
    »Sascha, bitte! Das hier geht uns
erstmal nichts an. Solange es keinen begründeten Verdacht auf ein Tötungsdelikt
im Zusammenhang mit diesem pornografischen Material gibt, sind hier die Kollegen
zuständig. Ich hab die Zentrale schon verständigt«, rief Sandra ihren Partner zur
Ordnung.
    »Dieses verdammte Arschloch!« Seinem
Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es ein Segen für den mutmaßlichen Täter,
dass Bergmann weder für Kindesmissbrauch noch für Internetkriminalität zuständig
war.
    »Psst! Da kommt jemand«, flüsterte
Sandra und spitzte die Ohren. Dann hörte sie die Wohnungstür ins Schloss fallen.
    »Los, ab ins Wohnzimmer«, wisperte
Bergmann und griff zur Waffe. Gleichzeitig ging das Licht im fensterlosen Vorzimmer
an.
    »Mach keinen Unsinn«, flüsterte
Sandra. »Das könnten doch auch die Kollegen sein«, meinte sie und folgte Bergmann,
um Deckung zu suchen. Die Waffe hatte er wieder ins Holster gesteckt. Schneller
als Sandra ihn zurückhalten konnte, sprang er den Mann an, der eben das Wohnzimmer
betreten hatte. »Polizei!«, schrie er und fixierte ihn bäuchlings mit dem Gewicht
des eigenen Körpers am Boden. Der Mann schnappte nach Luft, während Bergmann auf
seinem Rücken kniete und seinen rechten Arm am Handgelenk festhielt.
    »Sind Sie Josef Laubichler?«, fragte
Sandra, worauf ein halb ersticktes Ja folgte.
    »Wir sind wegen Pia Fürnpass und
Valentina Trimmel hier«, sagte Bergmann, immer noch auf Laubichlers Rücken kniend.
    »Wegen wem?«, ächzte der Mann.
    »Wegen deiner Nichte und ihrer damals
ebenfalls minderjährigen Freundin, die du sexuell missbraucht hast«, wurde Bergmann
konkret.
    »Wer behauptet das?«
    »Das tut nichts zur Sache. Hast
du die beiden missbraucht oder nicht?«, fragte Bergmann und drehte Laubichlers Arm
auf dem Rücken noch weiter ein. Der Beschuldigte schrie vor Schmerz auf.
    »Sascha, hör auf damit!«, schimpfte
Sandra. »Lass das!«
    »Ich denke gar nicht daran. Hast
du die Mädchen dazu gezwungen, deinen dreckigen Schwanz in den Mund zu nehmen oder
nicht? Ich weiß doch, dass du pervers bist. Ich hab die Bilder auf deinem PC gesehen …«
    »Kleine Schlampen«, presste Laubichler
hervor.
    Und dann ging alles viel zu schnell,
als dass Sandra es hätte verhindern können. Bergmann sprang auf, packte den Mann,
zog ihn hoch und stieß ihn gegen die Wand. Laubichler stolperte, konnte sich gerade
noch mit den Händen an der Raufasertapete abstützen. Kaum hatte er sich umgedreht,
traf ihn Bergmanns Fuß mit voller Wucht mitten im Geschlechtsteil. Erneut ging er
ächzend zu Boden. »Sascha, das reicht jetzt!«, ermahnte Sandra den Chefinspektor,
der dem knienden Mann einen weiteren Tritt in die Seite verpasste, sodass dieser
umkippte und – noch immer gekrümmt vor Schmerzen – seitlings liegen blieb.
    »Schluss jetzt!«, schimpfte Sandra.
    Doch Bergmann ignorierte ihre Worte.
»Du bist der allerletzte Abschaum! Im Knast werden sie dir den Arsch aufreißen und
dir die Eier abschneiden. So macht man es dort mit Kinderfickern wie dir. Du wirst
dir wünschen, tot zu sein«, drohte er dem wimmernden Mann und wollte sich erneut
auf ihn stürzen. Doch diesmal ging Sandra dazwischen.
    »Sascha! Du verschwindest jetzt
auf der Stelle! Oder willst du wegen diesem Mistkerl suspendiert werden? Du bringst
uns beide in Teufels Küche!«, schrie sie den Chefinspektor an.
    Bergmann schluckte. Allmählich schien
ihm klarzuwerden, dass er die Grenzen der Legalität bereits viel zu weit überschritten
hatte.
    »Da, nimm die Autoschlüssel und
warte unten auf mich! Und keine Widerrede! Los! Verschwinde schon!«
    Bergmann atmete tief durch. »Kommst
du allein hier klar?«, fragte er.
    »Sicher«, meinte sie und deutete
auf das Häuflein Elend auf dem Parkettboden.
    »Brauchen Sie einen Arzt?«, fragte
Sandra, nachdem ihr Kollege die Wohnung verlassen hatte.
    »Nein. Geht
schon«, stöhnte Laubichler und rappelte sich mit Sandras Hilfe mühsam vom Fußboden
hoch.
    »Setzen wir
uns dort drüben hin«, schlug sie ihm vor, »und machen Sie ja keine falsche Bewegung.
Noch einmal wird es Ihnen nicht gelingen zu flüchten.« Sandra schob ihre Jacke gerade
so weit beiseite, dass der Mann ihr Schulterholster sehen konnte. Mit schmerzverzerrter
Miene nahm er auf der Couch Platz, während sie sich auf dem Fauteuil niederließ
und das Diktiergerät aus der Jackentasche zog. »Das Einzige, was Ihnen jetzt noch
helfen kann, ist, mit

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