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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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Tes­ta­ment?«
    »Ja, weißt du et­was da­von?«
    »Hal­la hat das nie er­wähnt.«
    »Bist du ganz si­cher?«
    Sie nickt und schaut weg.
    »Du hast al­so kein Tes­ta­ment
ge­fun­den, als du hier auf­ge­räumt hast?«, fra­ge ich er­neut.
    »Nein. Aber ich ha­be auch nicht
da­nach ge­sucht.«
    »Das wird sich schon noch
her­aus­stel­len. Wenn sie kein Tes­ta­ment ge­macht hat, wer­den
ei­ni­ge ent­fern­te Ver­wand­te er­ben.«
    »Meinst du das Haus? Ich ha­be noch
nie dar­über nach­ge­dacht.«
    »Glaubst du, dass sie wich­ti­ge
pri­va­te Un­ter­la­gen an­ders­wo als hier im Haus un­ter­ge­bracht
hat?«
    »Ich weiß nicht. Aber sie hat­te
na­tür­lich ein Bank­schließ­fach.«
    »Ein Bank­schließ­fach? Wo?«
    »In der Lands­ban­ki.«
    »Was du nicht sagst! Weißt du, wo
der Schlüs­sel zu dem Fach ist?«
    »Hal­la hat­te al­le Schlüs­sel an ei­nem
Bund.«
    »Dann ha­ben sie den Schlüs­sel.«
    »Wer sie?«
    »Die Gold­jungs.«
    »Wie?«
    »Die Kri­po.«
    Ein Bank­schließ­fach! Viel­leicht
war­tet da die Lö­sung auf uns? Die blaue Ta­sche? Es gibt
nur einen Weg, um das raus­zu­krie­gen.
    Ich ge­he in den Flur und ru­fe Rag­gi
an. Er­klä­re ihm die La­ge. Er lacht mich nur aus. Sie
ha­ben schon al­les über das Bank­schließ­fach ge­wusst!
    »Wir sind di­rekt nach dem Wo­chen­en­de
mit dem Nach­lass­ver­wal­ter in die Lands­ban­ki
ge­gan­gen und ha­ben das Fach aus­ge­räumt«, sagt
Rag­gi.
    »Und?«
    »Und was?«
    »Was war im Fach?«
    »Das geht dich über­haupt nichts an.«
    »Ach ja? Aber viel­leicht geht es ja
Lil­ja Rós et­was an?«
    »Misch dich nicht in ih­re
An­ge­le­gen­hei­ten ein.«
    Ich grin­se zu­frie­den: »Herz­chen! Ich
fra­ge ja ge­ra­de in ih­rem Na­men!«
    »Das glau­be ich nicht!«
    »Nein? Willst du dann nicht mal mit
ihr re­den?«
    Rag­gi blei­ben die Wor­te im Hals
ste­cken.
    »Er will mit dir spre­chen«, sa­ge ich
und rei­che Lil­ja Rós den Hö­rer. Sie nimmt das Te­le­fon
und hört zu. Sagt ab und zu »ja« und ver­dreht die
Au­gen zu mir hin. Gibt mir dann wie­der den Hö­rer.
    »Wie machst du das ei­gent­lich?«,
fragt Rag­gi.
    »Was?«
    »Dich auf die­se Art bei ehr­li­chen
Leu­ten ein­zu­schlei­chen?«
    »Soll das ein Lob sein, Herz­chen?«
    »Ich ha­be sie auf den
Nach­lass­ver­wal­ter ver­wie­sen«, fährt er
fort. »Da er­fährt sie das, was sie wis­sen muss.«
    »Bah, bist du ge­mein!«
    »Das ge­hört
zum Job, Stel­la.«
    Einen Tag spä­ter fah­re ich mit Lil­ja
Rós zum Nach­lass­ver­wal­ter. Er ist ein jun­ger Mann, frisch von der Uni. Sanft
wie ein schüch­ter­ner Tee­na­ger.
    »Das, was für Lil­ja Rós am
wich­tigs­ten ist, ist die­ses Tes­ta­ment, das An­fang der Wo­che im Bank­schließ­fach
der Lands­ban­ki ge­fun­den wur­de«, sagt er. »Dem zu Fol­ge ist sie dem Ge­setz nach
die Al­leiner­bin der Ver­stor­be­nen.«
    Ich stre­cke mei­nen Arm aus: »Darf
ich mal se­hen?«
    Das Tes­ta­ment ist ein­fach und kurz:
Lil­ja Rós be­kommt nicht nur das Haus, son­dern auch al­les an­de­re Ei­gen­tum,
dar­un­ter Spar­bü­cher und einen gan­zen Hau­fen Staats­schuld­ver­schrei­bun­gen.
    »Auf wel­che
Hö­he be­läuft sich das Ei­gen­tum?«
    »Ich ha­be noch kei­ne Zeit ge­habt,
das ge­nau aus­zu­rech­nen. Aber mir scheint, dass es so ei­ni­ge Mil­lio­nen
aus­macht.«
    »Ei­ni­ge
Mil­lio­nen?«, fragt Lil­ja Rós.
    »Die
Ver­stor­be­ne war er­sicht­lich gut be­tucht.«
    Der Jun­ge er­klärt Lil­ja Rós, wie es
in der Sa­che wei­ter­geht. Er müs­se erst ei­ne An­zei­ge im Ge­set­zes­blatt ver­öf­fent­li­chen,
und in ei­ner drei­mo­na­ti­gen Frist auf Mel­dun­gen von Leu­ten war­ten, die An­spruch
auf den Nach­lass er­he­ben. Da­nach kön­ne das Tes­ta­ment voll­streckt wer­den.
    Ich fah­re
Lil­ja Rós nach Hau­se.
    »Ich wuss­te gar nicht, dass Hal­la so
reich war«, sagt sie und wirkt to­tal platt.
    »Was glaubst du, an was sie so viel
ver­dient hat?«
    »Ich hab wirk­lich kei­ne Ah­nung.«
    Sie ist von Stress und
Schlaf­lo­sig­keit der letz­ten Näch­te to­tal aus­ge­laugt, legt sich aufs So­fa und
schläft so­fort ein.
    Ge­nau der rich­ti­ge Mo­ment, um mich
in der Woh­nung um­zu­se­hen.
    In Hal­las Ar­beits­zim­mer steht al­les
wie­der in Reih und Glied. Lil­ja

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