Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
Vom Netzwerk:
mit de­nen re­den?«
    Er seufzt und sam­melt sei­ne Kräf­te.
    »War­te hier«, meint er schließ­lich.
»Ich muss mal te­le­fo­nie­ren ge­hen.«
    »Ich bin nicht auf dem Sprung,
Al­ter­chen«, ant­wor­te ich und leh­ne mich ge­müt­lich im Ses­sel zu­rück.
    Kári steht auf, stol­pert auf den
Flur, ver­schwin­det im Zim­mer ge­gen­über und schließt die Tür.
    Ich schaue mich in der Zwi­schen­zeit
um. Al­te Mö­bel. Ein al­ter Tep­pich. Al­les alt. An der Wand ein Bild mit Ha­fen.
Sau­dár­kró­kur? Viel­leicht ist der Al­te vom Land?
    Das Te­le­fonat dau­ert nicht lang.
Kári hat sich et­was er­holt, als er wie­der ins Wohn­zim­mer kommt. »Du bist ja
ganz schön ge­wieft, mei­ne Lie­be«, sagt er.
    »Was sagt der Boss?«
    »Na ja, er wird dir das si­cher
sel­ber sa­gen.«
    »Jetzt so­fort?«
    »Ja, ich fah­re dich.«
    Er lässt die Mi­nis­ter­kut­sche ste­hen.
Als er das Ga­r­agen­tor öff­net, kommt das Au­to vom Tref­fen zum Vor­schein.
    Das Kenn­zei­chen ist nicht auf
Sin­dris Lis­ten. Da bin ich völ­lig si­cher. Ich muss ihn ein­fach fra­gen: »Be­sitzt
du das Au­to schon lan­ge?«
    »Nein, erst ei­ni­ge Wo­chen. Ich hab
da ein ech­tes Schnäpp­chen ge­macht, den­ke ich.«
    »Und du hast es ein biss­chen in die
Län­ge ge­zo­gen, zu mel­den, dass das Au­to den Be­sit­zer ge­wech­selt hat?«
    »Wie?«
    »Das Au­to ist nicht auf dei­nen Na­men
ein­ge­tra­gen.« 3
    Er lä­chelt: »Hast du das schon über­prüft?«
    »Ver­damm­te Schlam­pe­rei!«
    »Ja, viel­leicht. Aber so was schiebt
man doch ger­ne auf die lan­ge Bank.«
    Kári fährt in die West­stadt zu ei­ner
No­bel­vil­la am Meer. Das Schloss von Gunn­lei­fur. Der Mi­nis­ter er­war­tet uns im
Bü­cher­zim­mer. Sitzt in ei­nem großen, schwar­zen Le­der­ses­sel mit ho­her
Rücken­leh­ne. Die Re­ga­le an den Wän­den sind voll mit Bü­chern. Ein­bän­de mit Gold­prä­gung.
Zwei­fel­los die »Ge­sam­mel­ten Wer­ke« von ir­gend­wel­chen to­ten Ty­pen.
    Er ist schlank. Trägt einen
Kurz­haar­schnitt mit ei­ni­gen grau­en Haa­ren. Hat einen blau­en An­zug mit Wes­te
an. Auf der Kra­wat­te sind ro­te und blaue Strei­fen.
    Gunn­lei­fur ist mür­risch aber
höf­lich. Bie­tet mir einen Platz an und gibt Kári ein Zei­chen zu ge­hen und die
Tür hin­ter sich zu schlie­ßen.
    Ich kom­me so­fort zur Sa­che. »Du hast
mir einen Brief ge­schickt.«
    Er will mir mei­ne Be­haup­tung noch
nicht be­ant­wor­ten. »Zu­erst muss klar sein, dass al­les, was hier zwi­schen uns
ge­spro­chen wird, ver­trau­lich ist«, sagt er. »Kön­nen wir uns dar­auf ei­ni­gen?«
    »Ich las­se mich nicht auf die­se Art
ver­pflich­ten.«
    »Ach so, ja­ja. Dann ha­ben wir
ei­gent­lich nichts zu be­spre­chen.«
    Ich bin nicht in der Stim­mung,
höf­li­che Über­re­dungs­küns­te an dem Kerl aus­zu­pro­bie­ren. »Ich ha­be den Brief in
der Hand«, sa­ge ich. »Den Brief, den du mir durch Kári hast zu­kom­men las­sen.
Willst du den viel­leicht in der DV oder in der Wo­chen­end­post le­sen? Mit den da­zu­ge­hö­ri­gen
Er­läu­te­run­gen? Oder ei­ne Re­por­ta­ge dar­über im zwei­ten Pro­gramm se­hen?«
    »Es ist völ­lig un­nö­tig, mir zu
dro­hen. Wir ha­ben in die­ser Sa­che ge­mein­sa­me In­ter­es­sen zu wah­ren.« Gunn­lei­fur ver­sucht krampf­haft, mit
sei­nen Lip­pen ein Lä­cheln zu Stan­de zu brin­gen. »Wir ste­hen in die­sem Fall auf
der glei­chen Sei­te.«
    »Dann hast du doch nichts zu
be­fürch­ten.«
    »Ja, ge­nau. Aber we­der kann ich noch
will ich mich zu die­sem Fall öf­fent­lich äu­ßern. Des­we­gen kann ich dir kei­ne
Aus­künf­te ge­ben, wenn es spä­ter mög­lich wird, mei­ne Aus­sa­gen zu mir
zu­rück­zu­ver­fol­gen.«
    Ich lä­che­le sanft: »Dann musst du
mir halt ein­fach ver­trau­en.«
    Wir schau­en uns in die Au­gen. Ich
ha­be das Ge­fühl, dass sei­ne Ge­hirn­zel­len mit vol­ler Kraft Über­stun­den schie­ben.
    »Al­so gut«, ant­wor­tet er
schließ­lich. »Ich sag’s dir, ich ge­he da­mit ein großes Ri­si­ko ein. Mei­ne Geg­ner
wür­den mir die schlimms­ten Ab­sich­ten un­ter­stel­len, wenn et­was von un­se­rem
Ge­spräch an die Öf­fent­lich­keit durch­si­ckert; Kann ich mich in dem Punkt auf
dich ver­las­sen?«
    »Na­tür­lich«,

Weitere Kostenlose Bücher