Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
Vom Netzwerk:
ant­wor­te ich. »Wir
soll­ten jetzt mal zur Sa­che kom­men. Worum geht’s ei­gent­lich?«
    Er starrt mir im­mer noch for­schend
in die Au­gen. Dann fällt er die Ent­schei­dung. Al­ler­dings ziem­lich lang­sam.
Steht auf und geht im Zim­mer auf und ab. »Ich be­trach­te schon seit län­ge­rem mit
Sor­ge, dass in ge­wis­sen Krei­sen der Par­tei Kor­rup­ti­on um sich greift. Vor al­lem
bei ei­ni­gen maß­ge­ben­den Per­sön­lich­kei­ten in der Par­tei­lei­tung. Ich ha­be sie
be­reits ge­warnt, aber bin im­mer auf tau­be Oh­ren ge­sto­ßen.« Er bleibt ste­hen
und starrt mich an: »Die­ser schreck­li­che Vor­fall un­ter­streicht nur das, was ich
das gan­ze letz­te hal­be Jahr ge­pre­digt ha­be: dass man mal rich­tig auf­räu­men
muss. Die Wur­zel des Übels aus­rot­ten.«
    »Wer­de deut­li­cher.«
    »Macht verdirbt den Cha­rak­ter, sagt
man. Mei­ner Mei­nung nach ist das ei­ne falsche Ver­all­ge­mei­ne­rung, aber sie passt
trotz­dem des Öf­te­ren. Im Schat­ten der Macht kann Be­ste­chung ge­dei­hen. Die, die
an der Macht sind, zie­hen al­le mög­li­chen Leu­te an. Op­por­tu­nis­ten, die Kar­rie­re
ma­chen wol­len, fi­nan­zi­ell ab­ge­si­chert na­tür­lich, al­le Pri­vi­le­gi­en ge­nie­ßen, die
die Macht mit­bringt – na­tür­lich auf Kos­ten der ge­mei­nen Steu­er­zah­ler. Sol­che
Leu­te sind be­reit, al­les zu tun, um ih­re Stel­lung zu stär­ken – was auch
im­mer.«
    »Auch einen Mord be­ge­hen?«
    Er setzt sich wie­der in den
Le­der­ses­sel. Sitzt ganz ge­ra­de, als wür­de er für ei­ne Fern­seh­an­spra­che an das
Volk üben.
    »Was auch im­mer«, wie­der­holt er mit
be­deu­tungs­schwe­rer Stim­me.
    »Ich ha­be kein In­ter­es­se an sol­chem
mo­ra­li­schen Ge­quat­sche. Nenn mir ein Bei­spiel!«
    »Ge­nau, ein Bei­spiel«, sagt er und
reibt sich mit sei­nen Fin­gern das Kinn.
    »Bei­spie­le und Na­men.«
    »Ich mei­ne na­tür­lich die Leu­te, die
sich um un­se­ren Par­tei­vor­sit­zen­den grup­pie­ren. Die sind für ihn und uns al­le
wahn­sin­nig ge­fähr­lich. Es gibt da Ge­schich­ten, die sind ein­fach un­glaub­lich. Es
wird über Un­mo­ral auf höchs­ter Ebe­ne ge­spro­chen, über Rausch­gift und so­gar
Er­pres­sung.«
    »Ich woll­te Na­men!«
    »Ja, ge­nau. Ich bin über­zeugt da­von,
dass Sig­val­di der Draht­zie­her in die­ser ge­fähr­li­chen Ma­fia ist. Er hat gu­te
Ver­bin­dun­gen zum Vor­sit­zen­den und sei­nen engs­ten Mit­ar­bei­tern. Ich mei­ne da zum
Bei­spiel die­sen Hau­kur. Sig­val­di hat­te ge­nau­so gu­ten Kon­takt zu Hal­la. Es ist
nicht er­kenn­bar, wel­che un­durch­sich­ti­gen Ab­sich­ten die­ser Ver­bre­cher ver­folgt.
Er kann schein­bar über­all sei­ne Hän­de im Spiel ha­ben, oh­ne dass die Po­li­zei
sich um ihn küm­mert.«
    »Willst du da­mit sa­gen, dass der
Par­tei­vor­sit­zen­de sei­ne schüt­zen­de Hand über Por­no-Val­di hält?«
    »Ich will dem Vor­sit­zen­den nicht
un­ter­stel­len, dass er weiß, was sei­ne Mit­ar­bei­ter hin­ter den Ku­lis­sen un­ter­nom­men
ha­ben. Er ist ein­fach kein Men­schen­ken­ner. Das ist und war schon im­mer sein
größ­ter Feh­ler.«
    »Was hat das mit dem Mord an Hal­la
zu tun?«
    Gunn­lei­fur
legt die Hän­de auf den Schreib­tisch.
    »Hal­la war be­kannt für ih­re
Pri­vat­par­tys für aus­ge­wähl­te Leu­te. Sig­val­di war da eben­so Stamm­gast wie sei­ne
neues­ten Pro­sti­tu­ier­ten. Da war al­les er­laubt, wur­de mir be­rich­tet. Es ging
völ­lig zü­gel­los zu.«
    Er beugt sich über den Tisch und
starrt fast durch mich hin­durch, be­vor er hin­zu­fügt: »Und al­les wur­de
auf­ge­nom­men.«
    »Auf­ge­nom­men?«
    Er reckt sich im Ses­sel und lä­chelt.
    »Ja, al­les wur­de auf­ge­nom­men«,
wie­der­holt er. »Auf Vi­deo. Hal­la muss die gan­ze Herr­lich­keit ge­filmt ha­ben.«
»Bist du si­cher?«
    »Mir wur­de ge­sagt, dass sie nur ih­re
Vi­deo­samm­lung bei den rich­ti­gen Leu­ten er­wäh­nen muss­te, um das zu be­kom­men, was
sie woll­te.«
    »Bei wel­chen Leu­ten?«
    Er winkt ab. »Bei vie­len«, sagt er.
»Ich er­wäh­ne jetzt kei­ne Na­men in die­sem Zu­sam­men­hang. Ich ha­be kei­ne Be­wei­se.
Die zu be­schaf­fen, ist dein Job.«
    »Wie

Weitere Kostenlose Bücher