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Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
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Män­ner in den Fall ver­wi­ckelt? War
der Grund des Mor­des viel­leicht doch po­li­tisch und nicht per­sön­lich, wie von
den Er­mitt­lern zu­erst be­haup­tet wur­de?
    In den ers­ten Ta­gen, nach­dem Sae­mi
frei­ge­las­sen wur­de, trau­en sich die Mas­sen­me­di­en nur an­deu­tungs­wei­se, die­se
sich auf­drän­gen­den Fra­gen an­zu­spre­chen. Aber die Klatsch­ge­schich­ten ver­brei­ten
sich in Win­desei­le im Land. Bald schei­nen al­le al­les über al­le in der
Staats­kanz­lei zu wis­sen. Be­son­ders die Pri­vat­sa­chen. Wer mit wem schläft. Wer
Al­ki oder Ho­mo ist.
    Aber der
Mör­der?
    Vie­le Na­men fal­len über­all da, wo
Leu­te zu­sam­men­kom­men; an Ar­beitsplät­zen, in Näh­clubs, in Kan­ti­nen und auf
Cock­tail­par­tys. Auch Na­men von Leu­ten in höchs­ten Äm­tern. Aber na­tür­lich weiß
nie­mand et­was Ge­nau­es.
    Und die
Gold­jungs?
    Sie war­ten.
    Auf was? Viel­leicht auf ein neu­es
deut­sches Wun­der? Wie vor ein paar Jah­ren, bei dem lang­wie­ri­gen Fall, bei dem
die hie­si­ge Kri­po nicht wei­ter­kam? Da kam ein deut­scher Kri­mi­nal­kom­missar, der
den Gold­jungs im Handum­dre­hen die Lö­sung des Fal­les prä­sen­tie­ren konn­te.
    Mit Rag­gi ist nicht gut re­den. Er
flucht je­des Mal aus tiefs­ter See­le, wenn ich ihn am Te­le­fon er­wi­sche.
    »Warum zum Teu­fel hängst du dich
noch in den Fall rein? Der geht dich doch nichts mehr an«, sagt er.
    »Wie du weißt, bin ich halt so
ver­dammt neu­gie­rig.«
    »Dann be­frie­di­ge dei­ne Neu­gier
an­ders­wo! Lass mich bloß in Ru­he!« Dann kickt er mich aus der Lei­tung.
    Na­tür­lich hat Rag­gi Recht. Der Fall
geht mich nichts mehr an. Mein Mann wur­de aus der Un­ter­su­chungs­haft ent­las­sen.
Ich bin auch wie­der frei. Kann mich wie­der um mei­ne Din­ge küm­mern. Krön­chen
kas­sie­ren und das Le­ben ge­nie­ßen.
    Da ist nur die Scheiß-Käl­te. Es hat
zwar auf­ge­hört zu schnei­en, aber da­für friert es nun ge­hö­rig. Un­er­träg­li­che
Käl­te­wel­len je­den Tag.
    Zu gu­ter Letzt hal­te ich es nicht
mehr aus. Scheiß auf die Käl­te, den Mord und die Ge­rüch­te. Bu­che mir einen Flug
nach Flo­ri­da und ei­ne Fe­ri­en­woh­nung. Ma­che, dass ich zum Flug­ha­fen kom­me. Will
nur weg. Weit weg. Da­hin, wo Son­ne, Meer und die braun ge­brann­ten Ker­le sind.

Som­mer

1
    Ich lee­re die klei­ne Fla­sche in ein
bau­chi­ges Glas und schaue dem Flüs­sig­gold einen Mo­ment beim sanf­ten Schau­keln in sei­nem Aqua­ri­um zu.
Dann schlie­ße ich die Au­gen, ge­neh­mi­ge mir einen großen Schluck und las­se den
star­ken Al­ko­hol Zun­ge und Hals aus­bren­nen, bis mir Glücksträ­nen in die Au­gen
stei­gen.
    Hmmm! Traum­haf­tes Ge­fühl!
    »Good?«
    Wir sind auf drei­und­drei­ßig­tau­send
Fuß Hö­he. Der Typ ne­ben mir hat so­fort Lap­top und Fi­lo­fax auf sei­nem Tisch
aus­ge­brei­tet und sich auf sein Busi­ness ge­stürzt. Er will be­stimmt nur nett
sein.
    Ich flie­ge ge­ra­de von Flo­ri­da nach
Hau­se, wo ich mei­nen Ur­laub ver­bracht ha­be. Fünf Wo­chen im Pa­ra­dies! Da­von
drei­ßig Ta­ge mit Ju­an. Und drei­ßig Näch­te.
    Ju­an! Ju­an! Er war durch­trai­niert
und groß. My Black Be­au­ty. Der wuss­te mit sei­nem bes­ten Stück um­zu­ge­hen!
    Ah­hh!
    Lang­sam, lang­sam, kei­ne feuch­ten
Träu­me über den Wol­ken! Ver­such auch, nett zu sein, Stel­la!
    »Yes, ve­ry good«, ant­wor­te ich und
lä­che­le freund­lich. Fünf Wo­chen, in de­nen ich an kein an­de­res Eis zu den­ken brauch­te als an das, was den
Ja­ckie in der Hit­ze Flo­ri­das kühl hält. Muss mich nicht um Schuld­ner küm­mern.
Und erst recht nicht um die Ga­no­ven auf un­se­rer Eis­schol­le. Es hät­te nicht
bes­ser sein kön­nen.
    »Is­län­di­sche Zei­tun­gen?«
    Ich neh­me das Mor­gunbla­did aus der
aus­ge­streck­ten Hand der Ste­war­dess ent­ge­gen. Auf der Rück­sei­te springt mir ei­ne
Schlag­zei­le in die Au­gen:
    MORD IN DER STAATS­KANZ­LEI:
    Zum zwei­ten Mal in Hal­las Woh­nung
ein­ge­bro­chen
    Es ist al­so noch ein­mal in das ro­te Rei­hen­haus
ein­ge­bro­chen wor­den. Der Ein­bre­cher hat­te die Woh­nung wie beim letz­ten Mal
durch­wühlt hin­ter­las­sen.
    Ar­me Lil­ja Rós. Nun muss sie schon
wie­der al­les

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