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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Moment mußte der laute Protestfunkspruch der Beute ertönen, gefolgt von einer kleinen, schwerbewaffneten Patrouille, die das Einsatzschiff verjagen wollte.
    Dem Plan zufolge sollte das Einsatzschiff die Warnung ignorieren. Wenn das lange genug andauerte, eröffnete das Patrouillenschiff der Honjo garantiert das Feuer. Dann würde der Zorn der Imperialen Flotte über die hilflosen Honjo kommen und sie für ihre Unbesonnenheit büßen lassen.
    Eine ganze Weile passierte überhaupt nichts.
    Die Kraas bestellten mehr Essen. Der riesige Bankettisch war bereits zweimal leergefegt worden.
    Das meiste davon hatten die Zwillinge verschlungen oder in sich hineingeschüttet. Sie aßen solange, bis sogar die Haut der Fetten so angespannt war, daß sie zu platzen drohte. Dann entschuldigten sie sich, damit die Beleibtere ihrer Schwester zur Toilette helfen konnte. Es folgten laute Kotzgeräusche. Dann kamen die beiden ganz aufgekratzt wieder zurück, die Dünne von der Anstrengung und der heiligen Freude über ihre nachträgliche Enthaltsamkeit sichtlich errötet.
    Zunächst waren Malperin, Kyes und Lovett angewidert gewesen. Doch schon beim zweiten Mal waren sie auf seltsame Weise fasziniert. Jedenfalls war es aufregender als das, was sich auf dem großen Com-Schirm abspielte.
    Als die Ober weiteren Nachschub ankarrten, ertönte eine Funkstimme. Eine Honjo-Funkstimme!
    "Hier Honjo-Center an unbekanntes
    Einsatzschiff. Bitte identifizieren Sie sich."
    Das Einsatzschiff blieb stumm, und schon flammte die Erregung im Nachrichtenraum wieder auf. Alle Fünf beugten sich gespannt nach vorne.
    "Honjo-Center an unbekanntes Einsatzschiff. Sie haben unsere Grenzhoheit verletzt. Machen Sie sofort kehrt. Ich wiederhole, machen Sie sofort kehrt!"
    Immer noch keine Antwort. Genau nach Plan.
    Auf dem großen Schirm konnten sie genau
    verfolgen, wie das Einsatzschiff seinen Kurs unbeirrt beibehielt. Das Honjo-Schiff stieß eine weitere Flut von Warnungen aus, mit den gleichen negativen Resultaten. Jetzt konnten sie auch die kleine Patrouille erkennen. Ein Tech flüsterte Keyes zu, daß die Monitoren anzeigten, daß sie vom Alarmzustand zu voller Feuerbereitschaft gewechselt hatten. Jeden Augenblick würde eine Rakete abgefeuert werden.
    Dann ertönte ein lautes, unbewußtes Stöhnen.
    Entgegen aller Vorhersagen zog sich die Honjo-Patrouille zurück!
    "Unbekanntes Einsatzschiff", kam jetzt wieder die Stimme des Honjo-Commanders. "Sie wurden verwarnt! Wir vermerken diese Verletzung unserer Souveränität! Sie wird unverzüglich an die entsprechenden Behörden weitergeleitet!"
    "Was zum Henker is'n da los?" kreischte eine der Kraa. "Warum schießen die Arschlöcher nicht?"
    "Elende Feiglinge", schrieen die anderen.
    "Kämpft, ihr Saubande! Ihr sollt kämpfen!"
    Trotz der befremdlichen Anfeuerung durch die Zuschauer tat das Patrouillenschiff der Honjo genau das Gegenteil. Es zog äußerst vernünftig den Schwanz ein und suchte das Weite.
    Die Kabinettsmitglieder waren wie erstarrt. Die Techs wichen den wutentbrannten Blicken aus, die sie durch den Raum verschossen, um jemanden zu finden, den sie für diese Pleite verantwortlich machen konnten.
    "Was machen wir denn jetzt?" zischte Lovett.
    "Scheiß drauf!" sagte die fette Kraa. "Wir schnappen sie uns trotzdem!"
    "Ich weiß nicht", sagte Malperin. "Sind Sie sicher, daß wir das tun sollten? Ich meine, sieht die Sachlage jetzt nicht völlig anders aus?"
    Kyes hatte den gleichen Eindruck, doch er war sich nicht sicher. Sie waren so dicht dran. Die Patrouille war so winzig, die Flotte lauerte im Hinterhalt. Die riesigen AM2-Vorräte warteten förmlich auf sie. Vielleicht...
    In diesem Augenblick erlosch der Bildschirm im Nachrichtenraum, und im nächsten Augenblick starrten die Kabinettsmitglieder in das Gesicht von Poyndex, ihrem Mercury Corps-Chef.
    Der Colonel hielt sich nicht mit
    Entschuldigungen oder Erklärungen für seine Unterbrechung auf. Sein Gesicht war leichenblaß, sein Auftreten jedoch eiskalt: "Wie mir soeben bekannt wurde, ist in diesem Moment ein
    Attentatskommando drauf und dran, zuzuschlagen.
    Verehrte Damen und Herren, begeben Sie sich sofort in die Obhut Ihres Sicherheitspersonals. Es gibt keinen Anlaß für einen besonderen Alarm.
    Wenn Sie die Sicherheitsvorkehrungen beachten, wird alles gut ausgehen."
    Die Kabinettsmitglieder schreckten zusammen, als die Tür aufflog und sich die grimmig dreinblickenden Sicherheitsleute in den Raum schoben. Dann mußten sich die fünf

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