Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter
und jeden in diesem verdammten Cluster, Todesschwadronen anzugehören oder welche zu befehligen. Außer euch beiden.«
»Und was ist mit mir, Boß?«
»Ha, Alex, ich kann mich da nur wiederholen. Ha. Ich kenne dich. Jetzt. Aber genug gescherzt. Wir greifen mit den Bhor an, das wird sie schon mal erschrecken. Die Gurkhas halten sich als Reserve bereit.«
»Das wird ihnen nicht gefallen«, sagte Cind.
»Gut. Ich möchte, daß es ihnen nicht gefällt. Wie es aussieht, brauche ich schon in naher Zukunft einige wirklich zornige junge Männer zu meiner Unterstützung.
Major Cind, schreiben Sie den Einsatzplan. Die beiden Monde gehen um 0245 unter. Dann machen wir uns auf den Weg.«
Im Innern des Restaurants brannte nur ein einziges Licht, hinter der Theke. Durch die schweren schmiedeeisernen Gitter sah Sten, daß es drinnen ebenso menschenleer war wie auf der Straße.
»Wer sich diesen Ort als Deckung ausgesucht hat, verfügt über jede Menge Selbstvertrauen«, flüsterte Alex. »Nicht mal eine Wache haben sie aufgestellt. Oder sie haben meine Wanze gefunden und sie zum Scherz in einen ihrer Fettnäpfe geworfen.«
»Entweder Selbstvertrauen, oder sie haben für ihren Schutz bezahlt. Dort!« Sten zeigte nach oben, wo ein Polizeigleiter mit leisem Zischen über die Dächer schwebte.
»Was ist denn mit denen? Oder sind wir hier, um Bullen umzulegen?«
»Otho hat den Auftrag, ein paar Signalraketen und einige Granaten loszulassen, falls wir gestört werden sollten«, sagte Cind. »Das heißt, die großen Jungs können in aller Ruhe spielen. Aber wenn sie im großen Stil loslegen, werden wir das auch tun.« Das Funkgerät, das an einer Schlaufe an der Schulter ihres Kampfanzuges befestigt war, klickte. »Die hintere Gruppe ist in Position. Wir sind bereit.«
»Sollen wir?«
Alles ging blitzschnell:
Kilgour richtete sich auf; in Hüfthöhe schwenkte er einen stählernen Rammbock mit zwei Handgriffen, als wäre es eine Attrappe aus Bimsstein. Gleich beim ersten Stoß flog die Tür mitsamt ihrer Vergitterung und dem Rahmen in den Innenraum. Alex ließ los, und noch während die Massenträgheit den Rammbock die Trümmer der Tür verfolgen ließ, duckte sich Alex bereits zur Seite ...
Cind drückte auf den Auslöser einer Bester-Granate und schleuderte sie hinein ...
Augen bedecken, ein purpurfarbener Blitz ...
Sten wirbelte durch den Eingang, preßte den Rücken gegen die Wand, ließ die Mündung seines Gewehrs hin und her wandern ...
Cind rollte herein, blieb flach auf dem Boden liegen ...
Sten zog den Kopf ein und rannte auf den Eingang zur Küche zu ...
Kilgour kam in den Laden, gab Rückendeckung; Cind sprang auf und folgte Sten mit einigen Sätzen in die Küche; Sten drang weiter vor, Kilgour hielt ihnen den Rücken frei...
Das Hinterzimmer war verlassen ...
Kilgour kam mit dem Rammbock ...
»Laraz!« rief Sten. Eine Parole, die sie davor bewahren sollte, von den eigenen Leuten beschossen zu werden ...
Die Tür fiel nach außen; finsterste Nacht...
Gewehrläufe ... haarige Bhorgesichter hinter den Zielvorrichtungen ...
»Alles klar!« rief Sten. »Ruf deine Einheiten herbei, Cind.
Laß den Reservezug auf der anderen Straßenseite.«
»Otho! Drei Mann zu mir!«
»Sir.«
»Hier ist es, Skipper. Unterm Herd.« Alex.
»Brauchst du Hilfe?«
»Ha!«
Kilgour legte seine Waffe zur Seite und schob, offensichtlich ohne jede Anstrengung, die gewaltige Kochvorrichtung zur Seite. Versorgungsleitungen kreischten auf, hielten jedoch.
»Ein nettes kleines Versteck«, berichtete er, streckte die Hand aus und zog an einem kleinen Metallring, der in den Betonfußboden eingelassen war. Der Ring hob sich sachte mitsamt dem Boden; eine Falltür mit Gegengewicht.
»Heureka«, meinte Alex. »Boß?«
»Warte einen Moment. Ihr drei.« Sten wandte sich an die drei wartenden Aushilfsgorillas. »Ich möchte, daß ihr die Bude auseinandernehmt. Es soll aussehen, als hätte man erst alles gründlich auf den Kopf gestellt, bevor das Versteck gefunden wurde. Wir müssen ihnen nicht alle unsere Geheimnisse auf die Nase binden.«
Die drei Bhor sahen einander an. Es war zwar nicht so gut, wie jemanden zu töten - aber immerhin war es Zerstörung.
Glücklich machten sie sich an die Arbeit, und kurz darauf ertönte ein infernalisches Scheppern und Poltern.
»Und? Was haben wir da?« Sten mußte den Lärm überbrüllen.
»Hier haben wir ein typisches Terroristenwaffenlager«, befand Alex.
Alex hatte recht. Es handelte sich
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