Sten 8 Tod eines Unsterblichen
seiner Rückkehr. Anschließend hat er das Fiche ausgegeben, das du als Desinformation benutzt."
"Schon möglich", sagte sie. "Ich mache mich jedenfalls auf die Reise zu Lagguths Heimatplaneten und stelle dort ein paar dumme Fragen. Es sei denn, du hast eine bessere Idee."
Sten hatte eine bessere Idee, doch sie diente lediglich seiner persönlichen Befindlichkeit und brachte sie alle sachlich keinen Deut weiter.
"Und du begleitest sie?" wollte er von Alex wissen.
"Hier muß ich dir ein dickes fettes >Nein< entgegenschleudern, so wie eine fohlende Stute. Ich habe eine Verabredung mit einer Gurgel. Oder mit etwas, von dem ich hoffe, daß es die Luftröhre des Imperators ist.
Die Ideen von deinem Mädel sind nicht mal so dumm, Sten. Ich bin nach der gleichen Taktik vorgegangen. Nur daß ich mich nach dem Imp umgesehen habe. Falls du dich noch daran erinnerst: als wir im Altai-Cluster bis zur Halskrause in Terroristen steckten, hast du nach dem Imp geschrien und keine Antwort gekriegt. Du weißt schon - nachdem Iskra die Studenten massakriert hatte?"
Sten erinnerte sich. Nur zu gut. Er hatte einen Anruf nach dem anderen per Direktverbindung von der Botschaft zum Imperialen Palast auf der Erstwelt losgelassen. Man hatte ihn damit abgespeist, daß der Imperator indisponiert sei.
"Ich dachte immer, er wollte mir damals nur aus dem Weg gehen", sagte Sten. "Ich habe nie herausgefunden, weshalb; andererseits habe ich mir seither auch keine Gedanken mehr darüber gemacht."
"Genau. Vielleicht wollte der Imp wirklich nicht mit dir reden, alter Knabe. Ich habe mir die Mühe gemacht und alles nachgeprüft. Es gibt immer noch sichere Verbindungen zur Erstwelt, wenn man ein paar alte Kumpels von Mantis am richtigen Ort sitzen hat. Und noch ein paar andere Kollegen, die jetzt bei privaten Sicherheitsdiensten arbeiten.
Ich bin da auf eine interessante Sache gestoßen.
Zur betreffenden Zeit - obwohl niemand einen Kalender darüber geführt hat - ist der Imp damals zur Erde gereist. Ohne irgendwem Bescheid zu sagen, ohne Fanfaren und Glockenklang."
"Weshalb denn?"
"Darüber konnte ich noch nicht mal eine Theorie ausfindig machen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß er ausgerechnet zu einer Zeit, wenn die Kacke so richtig am Dampfen ist, einen kleinen Angelurlaub eingeschoben haben soll. Für solche Aktionen war damals wie heute einfach nicht die richtige Zeit.
Und noch eine andere kleine Merkwürdigkeit, die mir meine Quellen innerhalb des Imperialen Militärs geflüstert haben. Zur gleichen Zeit, als der Imp angeblich zum Angeln war, wurden einige Knaben aus dem Dienst versetzt, zu besonderen Aufgaben, direkt zur Imperialen Emourage auf der Erde. Jungs von den Feuerwerkern."
Die Feuerwerker: Bombenentschärfer und
Gegenspionage-Experten. Warum bestellte sie der Imperator auf die Erde? Sten überlegte einen Augenblick und nickte dann. Es war an der Zeit, jemanden auf die Erde zu schleusen, der herausfand, was in drei Teufels Namen sich da eigentlich abgespielt hatte.
"Bin schon weg", sagte Alex, dem das Nicken nicht entgangen war. "Obwohl ich mich nicht gerade darauf freue. Dort oben geistern noch ein paar miese Erinnerungen im Nebel herum."
Allerdings. Sten hatte damals ein
Überfallkommando zum Angriff auf die palastartige Ferienresidenz geführt, die ein Stück flußaufwärts vom alten Angelplatz des Ewigen Imperators am Umpqua River lag. Dort war das Privatkabinett zu einer Konferenz zusammengekommen.
Sten hatte als einziger von zehn Teammitgliedern überlebt. Dabei waren sie alle langjährige Mantis-Agenten gewesen, Kollegen und Freunde von Sten und Alex.
Ein weiterer Ort voller blutgetränkter
Erinnerungen. Wie Vulcan.
"Suchst du nach etwas Bestimmtem?"
"Ich habe keinerlei Anhaltspunkte. Ich werde einfach ein bißchen herumwandern, die Nase in die Euft strecken und den Arsch schön am Boden lassen.
Ich habe Sr. Wild gefragt, ob er mir einen Piloten und ein kleines Schiff borgt.
Er hat mir einen kleinen Flitzer und einen seiner angeblich ausgebufftesten Piloten zur Verfügung gestellt. Ein Menschenmädel namens Hotsco. Wild meinte, sie hat sich freiwillig für den Job gemeldet.
Also wahrscheinlich eine Hirngeschädigte.
Hab sogar schon mit ihr geredet. Sehr hübsch, wenn man auf die schlanke Sorte abfährt, die mit dem schmalen Becken und den kleinen Möpsen und
'ner Hüfte, die man mit einer Hand umfassen kann.
Ich hab ja seit jeher Angst, daß ich so eine mal im Sturm meiner romantischen
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