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Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbenswort: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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eingeschlagen. Ich wollte das nicht.«
    Alfred Pfeiffer nickte.
    »Wir hatten alle LSD geschluckt«, ergänzte Kathrin. »Und nein, das ist keine Rechtfertigung.«
    »Von den Drogen wussten wir«, brach Marlies Pfeiffer das Schweigen der Eheleute.
    »Meine Frau und ich dachten immer, sein heutiges Leben wäre eine Spätfolge davon.«
    »Es war nur eine Phase«, meinte Kathrin. »Vermutlich zu kurz für langfristige Schäden.«
    »Das«, Alfred Pfeiffer deutete mit dem Kopf auf den Brief, »ist die Ursache für Thomas’ Scheitern.«
    »Ohne dass wir es explizit vereinbart hatten, schlossen Thomas, Heinrich und ich einen stillschweigenden Pakt«, erklärte Kathrin.
    »Und Amelie?«, fragte Alfred Pfeiffer, langsam ruhiger werdend.
    »Sie war nicht dabei, als – als es passierte. Wir drei haben sie angelogen. Sie hätte die Wahrheit in ihrem Schmerz vermutlich nicht für sich behalten können.«
    »Was geheißen hätte, dass ihr euch vor der Polizei hättet verantworten müssen.«
    »Ja.«
    »Alles gerät aus den Fugen«, meldete sich Heinrich zu Wort, kaum vernehmbar. Er rührte sich immer noch nicht.
    »Was meint er?«
    »Erik. Er scheint wieder da zu sein.«
    Alfred Pfeiffer bezog Kathrins Antwort auf die Worte seines Sohnes: »Thomas war nicht mehr Herr seiner Sinne. Schon als er damals – zu Weihnachten – bei uns war, sprach er wirres Zeug. Er hat sich das alles nur eingebildet. Er hat es sich so sehr zu Herzen genommen, dass er geglaubt hat, Erik würde noch leben.«
    »Nein. Ich habe ihn auch gesehen.«
    Alfred Pfeiffer runzelte die Stirn, und Kathrin erzählte von den verschiedenen Vorfällen. Von den E-Mails, von dem Mann im Trenchcoat, von dem Ring.
    Marlies Pfeiffer murmelte Unverständliches und bekreuzigte sich.
    »Das ist Unsinn«, tat Thomas’ Vater Kathrins Erzählung ab. »Niemand steht von den Toten wieder auf.«
    »Thomas hat gesehen, dass Erik die Augen aufgerissen hat, als wir ihn von der Brücke gestoßen haben«, meinte Heinrich.
    »Nein«, sagte Kathrin scharf. »Es muss eine andere Erklärung geben. Herr Pfeiffer hat recht. Erik war tot.«
    Endlich gelang es ihr, die Ängste der vergangen Tage zurückzudrängen. Ihr Verstand bekam wieder Oberwasser. Erik konnte nicht mehr am Leben sein. Sie hatte seinen Tod zweifelsfrei festgestellt.
    »Wo bleibt eigentlich Amelie?«, fragte Thomas’ Mutter. »Hoffentlich ist ihr nichts passiert!«
    Und plötzlich, als Kathrin Amelies Namen hörte, schienen die diversen Puzzlestücke dieses teuflischen Spiels an die korrekte Stelle zu fallen.
    Was, wenn …?
    In ihrem Bauch rumorte es. Verdachtsmomente waren kurz davor, sich zur Wahrheit zusammenzufügen.
    Da klingelte ihr Handy.
    Als sie im Display sah, wer sie anrief, stockte ihr der Atem.
    Sie war sich nicht sicher, ob es ihr gelungen war, ein »Ja?« herauszupressen, nachdem sie das Telefonat angenommen hatte.
    Die Gesprächsteilnehmerin am anderen Ende meldete sich nicht mit ihrem Namen. Sie konfrontierte Kathrin sofort mit der schlechten Nachricht.
    »Mia: Sie ist aus dem Garten verschwunden!«
    Es war Jutta Voss, Kathrins Mutter.

44
    Heute
    D ie vierjährige Mia strahlte über ihr ganzes Gesicht. Sie hatte einen Sieg davongetragen. All das Bitten und Betteln wurde endlich von Erfolg gekrönt und gipfelte im resignierenden Satz ihrer Großmutter: »Also gut, du darfst für eine Stunde in den Garten.«
    Natürlich wusste Jutta Voss, wie gerne ihre Enkelin draußen spielte, vor allem in ihrem geliebten Sandkasten. Zu Hause, im Westend, war der nächste Spielplatz mehrere Häuserblocks entfernt. Und die Zigarettenstummel und Kondompackungen, die Kathrin Voss dort immer wieder entdeckt hatte, waren verantwortlich dafür, dass Mia dort nicht mehr spielen durfte.
    Mia sprang vom Küchenstuhl, hüpfte auf und ab und klatschte dabei in die Hände.
    »Hurra!«, rief sie, und schon war sie aus der Küche verschwunden, um die Kuchen- und Tierformen zu holen.
    Jutta konnte hören, wie die bunten Plastikteile in Mias Eimer plumpsten.
    Sie würde sich einfach ans Wohnzimmerfenster setzen, dachte Jutta, dann könnte sie Mia problemlos im Auge behalten. Wahrscheinlich waren die Sorgen ihrer Tochter sowieso übertrieben.
    Ein Fremder in einem Trenchcoat, der Mia am Zaun des Kindergartens angesprochen hatte: vermutlich nur ein Passant, der sich am Treiben der Jungen und Mädchen erfreut hatte. In letzter Zeit erschien Jutta ihre Tochter viel nervöser als üblich. Sie neigte zu übertriebenen Reaktionen.

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