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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Glanzsteinchen besetzte Latzhosen. Ihre Haare waren zu einem Knoten hochgesteckt.
    »Hallo, Tamika. Ich heiße Diane Fallon. Darf ich dir ein paar Fragen stellen?«
    »Worüber?«
    »Über das, was heute vor dem Krankenhaus passiert ist.«
    »Sie glauben mir ja doch nicht.«
    »Doch, ganz bestimmt.«
    »Bleiben wir doch nicht hier im Flur stehen. Gehen wir ins Wohnzimmer.« Tamikas Großmutter ging vor, und die Übrigen folgten ihr.
    Diane setzte sich in einen Polsterstuhl, über dessen Armlehnen Deckchen mit Applikationsstickereien und über dessen Rückenlehne eine handbestickte Zierdecke hingen. Sie fuhr mit den Fingern über die Handarbeiten.
    »Das ist aber hübsch. Haben Sie das gemacht?«, fragte sie die Großmutter.
    »Ja, aber das ist etwa fünfundzwanzig Jahre her. Ich probiere es noch ab und zu, wenn die Augen mitmachen. Ich wollte es meiner Tochter beibringen, aber die hatte keine Lust.«
    Die Jüngere verdrehte die Augen. »Du hattest einfach viel zu wenig Geduld.«
    Diane lächelte und wandte sich dem kleinen Mädchen zu. »Tamika, du hast der Polizei erzählt, dass der Mann, der auf Mr. Duncan geschossen hat, nicht wirklich ein Schwarzer war.«
    »Das stimmt auch.«
    »Und warum glaubst du, dass er kein richtiger Schwarzer war?«
    »Ich weiß nicht, aber als er weglief – das sah einfach nicht aus wie bei einem Schwarzen.«
    »Ist dir noch etwas anderes aufgefallen?«
    »Seine Rastalocken waren auch nicht echt. Die sahen aus wie Zöpfe, und sie waren auch viel zu schwarz. Ich glaube, das war eine Perücke und nicht einmal eine sehr gute. Haben Sie sich jemals echte Rastalocken angeschaut? Aus der Nähe, meine ich?«
    Diane nickte. »Der Chefkonservator des Museums hat lange Rastalocken. Er ist der Typ, der viele Dinge repariert und aufpasst, dass sie nicht kaputtgehen.«
    »Tatsächlich? Sie arbeiten auch im Museum?«
    »Sie ist die Chefin des Museums«, sagte ihre Mutter.
    »Wirklich? Warum fragen Sie mich dann das alles?«
    »Der Mann, auf den man geschossen hat, ist mein Freund. Ich möchte herausfinden, wer es wirklich getan hat.«
    »Sie glauben mir also?«
    »Ja, das tue ich. Konntest du sein Gesicht sehen?«
    Tamika schüttelte den Kopf. »Ich habe nur einen Teil seines Gesichtes gesehen. Nur das hier.« Sie klopfte auf ihr Kinn. »Und dann habe ich ja durch ein Fenster geschaut, und er hatte den Kragen seines Hemds hochgeschlagen.«
    »Vielen Dank, Tamika. Es war nett von dir, mit mir zu reden.« Diane holte eine Visitenkarte aus der Tasche. »Hier ist meine Telefonnummer im Museum. Wenn dir noch etwas einfällt, rufe mich bitte dort an. Sollte ich nicht da sein, wird meine Assistentin Andie mir eine Nachricht hinterlassen. Und wenn das Museum in ein paar Wochen aufmacht, haben du und deine Familie freien Eintritt.«
    Tamika nahm die Karte. »Danke. Gehen wir ins Museum, Mama?«
    »Sicher, wenn es eröffnet ist.«
    »In ein paar Wochen ist es soweit«, wiederholte Diane. Wenn ich jemals wieder dazu komme, meine Arbeit dort zu erledigen .
    Sie wollte gerade gehen, da drehte sie sich noch einmal um und nahm eine der Stickereien in die Hand. »Könnten Sie sich vorstellen, bei uns Kurse zu geben?«, fragte Diane.
    »Ich habe so etwas noch nie gemacht.«
    »Nicht viele Leute wissen, wie man solche Stickereien herstellt.«
    »Sie kennen diese Art von Stickerei?«
    »Ja, und ich weiß, dass das hier etwas ganz Besonderes ist. Denken Sie darüber nach und rufen Sie mich an. Wir wollen in unserem Museum ab und zu Kurse organisieren. Ich könnte mir vorstellen, dass viele gerne lernen würden, wie man so etwas macht.«
    »Ich denke darüber nach.«
    Diane verabschiedete sich von Tamika, ihrer Mutter und Großmutter und dankte ihnen noch einmal, dass sie sie empfangen hatten. Es war bereits dunkel, als sie zu ihrem Auto kam und in ihr Apartment zurückfuhr.
    Sie parkte so nahe am Eingang wie möglich und prüfte eingehend die Umgebung, bevor sie ausstieg. Aber da gab es keine lauernden Schatten oder seltsamen Geräusche. Andererseits hatte sie auch gestern den Mann nicht kommen sehen. Aber sie war ja auch nicht auf so etwas gefasst gewesen.
    Sie ging, so schnell sie konnte, hinüber zum Hauseingang, ohne allerdings ins Laufen zu verfallen. Als sie die Treppe emporstieg, sehnte sie sich nach einer Erdgeschosswohnung. Sie verriegelte und verschloss sorgsam die Tür und ließ sich aufs Sofa fallen. Ihr tat der ganze Körper weh, und sie war todmüde. Sie zwang sich, vom Sofa aufzustehen und hinüber ins

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