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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Schlafzimmer zu gehen. Dort zog sie ihre Kleider aus, zog sich ein langes T-Shirt über, schluckte eine Schmerztablette und fiel ins Bett.
    Diane hatte gedacht, sie würde sofort einschlafen. Stattdessen lag sie hellwach da und dachte nach. Ihr Körper mochte müde sein, ihr Verstand arbeitete dagegen auf Hochtouren. Wenn es stimmte, und davon war sie überzeugt, dass der Überfall auf sie und der auf Frank miteinander zusammenhingen, dann hatte der Angriff auf sie wahrscheinlich nichts mit dem Museum zu tun. Allerdings tat sich hier ein Problem auf: Wenn man nicht wollte, dass sie die Knochen fände, dann hatte der Angreifer ja viel zu spät zugeschlagen. Die Knochen waren bereits gefunden, und wenn man sie ausschaltete, dann würde eben ein anderer diese Knochen analysieren. Sie war nicht die einzige forensische Anthropologin auf dieser Welt.
    Der Schlüssel zu allem war Star. Die Chefermittlerin, Detective Janice Warrick, war sich sicher, dass Star und ihr Freund Dean Stars Eltern umgebracht hatten. Nachdem sie sich ganz auf diese Theorie versteift hatte, wollte sie sicher nicht, dass eine neue, andere Theorie sie schlecht aussehen ließe.
    Frank war der Königsbauer, und Star war der König. Ohne Schutz war sie schachmatt und würde im Gefängnis landen – der Mordfall Boone wäre abgeschlossen. Die Skelettreste würden nie mehr mit dem Mord an den Boones zusammengebracht werden. Niemand würde diese Spur weiterverfolgen, wenn sie beide tot wären und Star im Gefängnis säße.
    Aber da gab es noch dieses Schlüsselbein. Vielleicht ging es bei dem Einbruch im Museum darum. Ohne dieses Schlüsselbein gäbe es keine physische Verbindung zu dem Skelett, das sie auf der Abercrombie-Farm ausgruben. Ihre und Franks Theorie hätte dann keine faktische Grundlage mehr. Es gäbe zwar noch ihr Gutachten. Aber das würde dann nur noch von irgendeinem verloren gegangenen Knochen handeln, der zufällig von George Boone gefunden worden war.
    Aber da gab es einen gravierenden Schwachpunkt in ihrer Argumentationslinie. Was war der Grund für den Mord an den Boones gewesen? Ihrer Meinung nach waren sie getötet worden, damit niemand herausfände, wo sie das Schlüsselbein gefunden hatten. Dann würde auch niemand den Rest des Skeletts finden, und es würde niemals identifiziert werden. Aber selbst wenn Star im Gefängnis säße und sie und Frank tot wären, würde doch das Skelett jetzt identifiziert werden, dann es war ja bereits gefunden worden. Das war eine schwer wiegende Ungereimtheit in ihrem Gedankengang, aber sie war jetzt zu müde, um sie aufzulösen. Schließlich fiel sie doch in einen unruhigen Schlaf.
    Diane wachte in heller Panik auf. Sie hatte das Gefühl, etwas ganz Wichtiges vergessen zu haben. Man hatte auf Frank geschossen. Das war es. Er war in einem kritischen Zustand. Ihr wurde schlecht. Wie oft war sie im letzten Jahr morgens mit dieser Unruhe aufgewacht, um sich dann wieder daran zu erinnern: Ariel ist tot. Sie stand auf und rief das Krankenhaus an.
    In kritischem, aber stabilem Zustand. Kritisch, aber stabil war für den Augenblick eine gute Nachricht. Sie war bereit, jeden Trost zu akzeptieren, den sie bekommen konnte. Als Nächstes erkundigte sie sich telefonisch nach Star. Das war nicht so gut. Man hatte sie zurück ins Gefängnis gebracht.
    Diane duschte, trank etwas Saft und biss in ein Brötchen. Danach fuhr sie ins Krankenhaus. Frank war immer noch auf der Intensivstation, aber sie hofften, ihn an diesem Tag in ein normales Krankenzimmer verlegen zu können. Das machte ihr etwas Angst. Wer immer ihn niedergeschossen hatte, könnte das ja noch einmal versuchen, vor allem jetzt, wo er vollkommen hilflos war. Sie ließen sie einige Minuten zu ihm.
    Er sah besser aus. Sein Gesicht hatte etwas Farbe angenommen. Als sie seine Hand nahm, fühlte die sich nicht mehr so kalt an. Sein Griff war fester.
    »Hey«, flüsterte er. »Du siehst gut aus.«
    »Versuche nicht zu reden.«
    »Star?«
    »Sie haben sie ins Gefängnis zurückgebracht.«
    »Ruf die Anwältin an. Sprich mit ihr.«
    »Wer ist ihre Anwältin?«
    »Serena Ellison.«
    »Ich rufe sie an und mache einen Termin mit ihr aus. Mach dir keine Sorgen. Werde einfach nur gesund.«
    Er drückte ihre Hand. »Versprochen.«
    »Passe auf dich auf.«
    Sie küsste ihn zum Abschied auf die Wange. Sie ließen keine langen Besuche auf der Intensivstation zu.
    Er hatte wirklich besser ausgesehen. Wenn keine Infektion dazwischenkam – oder ein weiterer

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