Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)
erst an. »Da steht mein Auto.« Sie holte den Schlüssel aus ihrer Jacke und schloss auf.
»Ich wollte mit Ihnen über Frank reden, ohne dass Ava und die anderen dabei sind. Ich habe das Gefühl, dass das kein einfacher Überfall war. Die Polizei sagte uns, er sei an einem Geldautomaten direkt vor dem Krankenhaus überfallen worden.«
Sie deutete auf den Automaten links neben dem Haupteingang.
Linc sah Frank am ähnlichsten, vor allem die Augen. Je nach Gemütslage schauten Franks Augen verträumt, amüsiert, sexy oder wütend. Im Moment verlangten Lincs Augen Antworten.
»Ja, das glauben sie.«
»Aber Sie tun das nicht.«
»Nein. Aber ich habe keine Beweise.«
»Ich weiß, dass man seine Freunde umgebracht hat. Jetzt hat man auf ihn geschossen, und Sie wurden überfallen. Das scheinen mir ein paar Zufälle zu viel zu sein.«
»Mir auch«, gestand Diane etwas zögerlich.
»Ist Frank immer noch in Gefahr?«
»Ich weiß es nicht. Aber wenn in den nächsten Tagen immer einer bei ihm sein könnte, bis ich jemanden bekomme, der sein Krankenzimmer bewacht …« Sie ließ den Satz unvollendet.
Linc holte tief Luft und trat einen Schritt zurück. »Sie meinen das ernst, nicht wahr?«
»Todernst. Ich weiß nur nicht, ob ich Recht habe. Vielleicht steckt überhaupt nichts dahinter, und ich bin einfach paranoid.«
»Sie wurden beide brutal überfallen. Das gibt Ihrer Paranoia eine gewisse Glaubwürdigkeit. Ich muss mehr darüber erfahren, was hier wirklich vor sich geht. Ich möchte Sie zum Dinner einladen.«
Diane dachte einen Moment nach und versuchte, ihren Tagesplan im Kopf durchzugehen. »Kommen Sie heute Abend ins Museum – so gegen halb sieben. Ich lasse uns etwas zu essen bringen.«
Sie kritzelte ihre Handynummer auf die Rückseite einer Museumskarte. »Bitten Sie den Wachhabenden, mich anzurufen, wenn Sie im Museum eintreffen.«
Er dankte ihr und hielt ihr die Wagentür auf. Frank hatte eine nette Familie. Sie beneidete ihn.
»Hallo Diane«, wurde sie von Andie empfangen, »wie geht es Frank? Wir haben es gerade erst erfahren. Mein Gott, zuerst Sie und jetzt er. Was ist passiert?« Andies immerwährendes fröhliches Lächeln war einem düsteren Gesichtsausdruck gewichen. Sie stand hinter ihrem Schreibtisch und hielt einen Ordner vor die Brust wie einen Schild.
»Frank geht es allmählich besser«, sagte Diane. »Er liegt immer noch auf der Intensivstation. Und wie laufen die Dinge hier?«
Andie, die bisher nur besorgt ausgesehen hatte, zeigte nun Zeichen echten Entsetzens. »Eine der Schlangen fehlt.«
»Verdammt. Wie ist denn das passiert?«
»Sie wissen es nicht. Sie war plötzlich nicht mehr in ihrem Terrarium oder wie das Ding heißt. Sie suchen nach ihr, aber der Schlangentyp meinte, sie könnte sich irgendwo in einen Hohlraum zwischen den Wänden verzogen haben. Dann finden wir sie vielleicht monatelang nicht.«
»Was für eine Schlange war es denn?«
»Laut seinen Angaben eine Schwarze Rattenschlange. Die sind nicht giftig, oder?«
»Nein. Wenigstens etwas. Verdammt. Sagen Sie ihm, dass er sie unbedingt finden muss. Ich möchte nicht, dass sie nach der Eröffnung plötzlich auftaucht und unsere Besucher erschreckt.«
»Jonas hat angerufen. Ich habe ihm von dem Überfall auf Frank erzählt. Er sagte, es habe letzte Nacht an der Grabungsstelle einen kleinen Zwischenfall gegeben.«
»Was für einen Zwischenfall?«
»Er hat es mir nicht erzählt. Er möchte, dass Sie ihn anrufen.«
»Noch etwas?«
»Das ist alles für den Moment.«
Diane ging weiter in ihr Büro. »Ach, Andie, dass ich es nicht vergesse. Franks Brüder und seine Schwester sind in der Stadt. Ich habe ihnen gesagt, sie könnten sich das Museum anschauen, wenn sie mal Zeit haben. Vielleicht kommen sie tatsächlich vorbei und bringen Kevin mit. Sollte ich dann nicht da sein, führen Sie sie bitte überall herum.«
»Kein Problem.«
»Haben Sie Melissa oder Alix gesehen?«
»Heute noch nicht. Soll ich nachschauen, ob sie da sind?«
»Nein. Ich wollte nur wissen, ob sie hier vorbeigekommen sind.«
»Nein.«
»Ich bin in meinem Büro. Ich brauche etwas Zeit für mich. Stellen Sie also nur die wichtigsten Anrufe durch.«
»Mache ich. Warum erledigen Sie nicht ein paar Tage lang die notwendigen Arbeiten von zu Hause aus? Haben Sie überhaupt seit gestern etwas Schlaf gekriegt?«
»Ich habe heute Nacht gut geschlafen. Ich bin in Ordnung.«
Diane ging in ihr Büro und suchte die Telefonnummer von Stars Anwältin
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