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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Schädel dazu, vom Torso wegzurollen, wenn die letzten Fleischreste verwest sind. Wenn man den Leichnam nur flüchtig verscharrt oder auf einen bereits vorhandenen Haufen von Tierkadavern gelegt hatte, konnte der Schädel ziemlich weit weggerollt sein. Er konnte aber auch durch Bodenlöcher, die durch die Verwesung der Tierkadaver entstanden waren, in eine tiefer liegende Bodenschicht gelangt sein.
    »Das war wirklich gute Arbeit«, lobte sie die Ausgräber.
    »Wir waren uns sicher, dass Sie das hier mögen würden«, sagte Jonas.
    »Haben Sie irgendwelche Anzeichen von Knöpfen, Reißverschlüssen, Schuhösen, Leder, Stoffresten, Gummi oder Ähnlichem gefunden?«
    »Nein«, antwortete Ellen. »Soweit ich sehe, wurde er oder sie hier ohne jede Kleidung abgeladen.«
    »Schade. Ein Führerschein wäre doch toll gewesen, oder?«
    »Sind Wölfe nicht geschützt?«, fragte Miriam, als sie eine dünne Erdschicht von dessen Schultergürtel entfernte.
    »In einigen Gebieten«, sagte Diane.
    »Zuerst der Bär und jetzt dieser Wolf«, sagte Miriam, »Ich mag die Abercrombies wirklich, aber …«
    »Wir kennen die Hintergründe nicht. Im Moment sollten wir uns keine Gedanken über das machen, was wir hier finden. Ich glaube, dass Whit mehr auf die Herkunft der Tiere achtet, als es sein Vater noch getan hat. Der Wolf könnte ja auch überfahren worden sein.«
    »Nein«, entgegnete Ellen. »Überfahren wurde der nicht.« Sie zeigte auf ein Einschussloch im Schulterblatt.
    »Schade, ich hatte es gehofft.« Dann nahm sie ihre Schaufel und fing an, das menschliche Skelett vollständig freizulegen. »Ich weiß, dass ich für Ihren Geschmack etwas zu schnell vorgehe, aber ich muss diesen Kerl einfach identifizieren.«
    Er ist der Schlüssel. Sie begann am ersten Lendenwirbel und grub danach behutsam um das Wolfsskelett herum. Sie wollte die Lage der beiden Skelette vorerst so wenig wie möglich verändern. Manchmal können nebeneinander liegende Knochen überraschende Informationen liefern.
    »Das können wir doch auch tun«, meinte Jonas plötzlich. »Haben Sie sich eigentlich überhaupt schon mal ausgeruht, seit Sie aus dem Krankenhaus entlassen wurden?«
    »Ich kann mich ausruhen, wenn das hier vorbei ist.«
    »Ich glaube nicht, dass das so einfach ist.«
    »Geben Sie es auf«, sagte Diane. »Übrigens habe ich meinen Läufer auf d6 gezogen.«
    »Ich dachte mir schon, dass Sie das tun würden. Wenn Sie wieder im Museum sind, könnten Sie daran denken, für mich eine kurze Rochade durchzuführen?«
    »Ist in Ordnung. Vielleicht sollten wir diese Partie weiterhin nur in unseren Köpfen spielen.«
    »Das habe ich nicht einmal geschafft, als ich noch jung war«, sagte Jonas. »Ich trage alle Züge in mein Notizbuch ein.« Er zeigte auf seine Rückentasche.
    Die Ausgräber hatten sich inzwischen um Diane und Jonas versammelt. Nun probierte Diane ihre Schachanalogie auch bei Jonas aus. »Ich glaube, wenn Star verurteilt wird, hat der Täter die Partie gewonnen. Frank wurde angegriffen, weil er sie beschützte.«
    »Wie ein Königsbauer.« Jonas nickte.
    »Wenn er weg ist, ist sie äußerst verwundbar.«
    »Ich dachte, es sei ein Raubüberfall gewesen?«, fragte Ellen erstaunt.
    Diane erzählte ihnen von der kleinen Tamika Stillwood, den falschen Rastalocken und Tamikas Verdacht, dass es sich gar nicht um einen Schwarzen gehandelt habe, weil er sich so eigentümlich bewegte.
    »Ich weiß zwar auch nicht genau, was sie damit gemeint hat, aber sie ist ein ausgesprochen aufgewecktes und aufmerksames kleines Mädchen.«
    »Kleine Kinder sind so«, sagte Miriam. »In der Hinsicht ähneln sie Hunden. Sie bemerken jede Änderung in ihrer Umgebung. Wenn ich eine einzige Zeile aus der Lieblingsgeschichte meiner Tochter weglasse, wird sie ausgesprochen sauer.«
    »Und sie hören alles«, fügte Ellen hinzu.
    »Das wirft natürlich ein ganz anderes Licht auf die Sache«, sagte Jonas. »Und was sagt die Polizei?«
    »Sie haben Korey verhört, weil er Rastalocken hat.«
    Jonas ließ seine Schaufel fallen. »Sie machen Witze.«
    »Wie Sie sich vorstellen können, war der nicht gerade begeistert.«
    »Aber sie werden ihn doch nicht weiter belästigen, oder?«
    »Nein. Glücklicherweise arbeitete er zur fraglichen Zeit im Museum, was die Hälfte seiner Mitarbeiter bezeugen kann. Aber allein schon die Idee …« Diane stoppte mitten im Satz und schaute das Wolfsskelett noch einmal genau an. Dann fuhr sie mit dem Finger an einer Rippe entlang.
    »Er

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