Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
niemand mehr allein hier arbeiten darf. Sollte mich jemand deswegen sprechen wollen, stellen Sie ihn auf mein Handy durch.«
    Diane lief nach oben und hielt auf halbem Weg inne, als sie im Rücken einen stechenden Schmerz verspürte. Er war so stark, dass ihr schwindlig wurde.
    »Mist«, sagte sie und versuchte sich zu erinnern, ob sie vielleicht nicht genug – oder zu viel – Flüssigkeit zu sich genommen hatte? Wahrscheinlich war sie nicht ausgeruht genug.
    Sie wartete, bis der Schmerz nachließ, und lief dann etwas langsamer weiter ins Labor.
    Korey saß in seinem Büro und telefonierte. Barbara, eine seiner Mitarbeiterinnen, kam sofort zu Diane, als sie in der Tür stand.
    »Korey bat mich, Ihnen zu helfen, das Skelett zu fotografieren.«
    Sie gingen gemeinsam in das Gewölbe, wo die Kamera bereits an einem langen Schwenkarm befestigt war, der weit über die Knochen gezogen werden konnte.
    »Ich hörte, jemand hat versucht, ins zoologische Labor einzudringen«, sagte Barbara. »Was ist eigentlich los?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Diane. »Der Wachdienst kümmert sich darum. Ich glaube, das hat alles mit unserem Freund hier zu tun.«
    Sie fotografierten den Schultergürtel.
    »Glauben Sie, jemand ist hinter ihm her? Sein Mörder vielleicht?«
    »Vielleicht. Ich habe übrigens Chanell zur Leiterin des Wachdienstes befördert und werde zusätzliches Wachpersonal einstellen. Bis der Fall gelöst ist, darf hier nachts niemand mehr allein arbeiten.«
    Die beiden Frauen machten Fotos vom ganzen Skelett und Nahaufnahmen aller besonderen Merkmale. Währenddessen erzählte Diane ihr die Geschichte des Jungen und welche Schritte sie unternommen hatte, um sie herauszufinden.
    »Hochinteressant. Wussten Sie, dass einige Museen forensische Abteilungen haben?«
    »Davon habe ich gehört«, sagte Diane.
    Sie packte die Knochen ein und beschriftete den Karton. Zur Sicherheit stellte sie ihn noch in eine große Versandkiste, klebte sie zu, schrieb die Initialen J. D. darauf und stellte sie neben die überflüssigen Lieferungen, die von Leonard Starns bestellt worden waren.
    Als sie ging, telefonierte Korey noch immer.
    Kaum war sie wieder in ihrem Büro, stürmte Sylvia Mercer herein.

40
    H ey«, sagte sie etwas atemlos. »Gibt es so etwas wie einen forensischen Zoologen?«
    »Einen forensischen Zoologen? Sind Sie das geworden?« Diane bat ihre zoologische Kuratorin, Platz zu nehmen. Sylvia setzte sich an den Tisch unter den Escher-Drucken und breitete ihre Papiere aus. Diane zog einen Stuhl heran, setzte sich neben sie und nahm eins der Blätter in die Hand.
    »Sieht aus wie eine Kopie der Liste des Präparators Abercrombie.«
    »Ist es auch. Ich habe mir die Tiere direkt unter und über dem menschlichen Skelett angesehen. Wir haben einen Canis lupus direkt darüber und auf derselben Höhe einen Vulper fulvia und vier Odocoileus virginianus . Darunter lagen ein Sus scrofa und zwei O. virginianus .«
    »Wolf, Fuchs, Weißwedelhirsch und Schwein?«
    »Genau. Da haben wir richtig Glück. Es hätten drüber und drunter nur Hirsche sein können, und das hätte uns überhaupt nicht weitergebracht. Ich bin mit Whit Abercrombie die Berichte seines Vaters durchgegangen. Sie sind ein bisschen schwierig zu lesen.« Sie hielt inne und sah Diane an. »Whit ist ein echter Schatz. Ich mag nur nicht, womit er seinen Lebensunterhalt verdient – Tierpräparator!« Sie zuckte mit den Schultern. »Na ja, dafür sammle ich überfahrene Tiere ein.«
    »Er ist auch amtlicher Leichenbeschauer.«
    »Das auch noch. Wussten Sie, dass er die Gestelle für seine Tierpräparate selbst aus Holz schnitzt? Er ist ein echter Künstler, wenn er die gesamte Muskulatur nachbildet. Ich habe ihm schon gesagt, dass es eine Schande ist, eine Tierhaut darüberzuziehen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass er schnitzen kann. Hört sich an, als hätten Sie sich gut verstanden.«
    »Haben wir eigentlich auch.« Sylvia schien selbst überrascht zu sein. »Jedenfalls war der Wolf kein Problem. In den letzten sechs Jahren wurden nur drei Wölfe präpariert, der vorletzte im letzten Winter und der letzte im letzten Frühjahr. Also muss der, den wir gefunden haben, am 6. Juni 1998 für das Museum präpariert worden sein.«
    »Dann können die menschlichen Knochen nicht nach diesem Datum dort gelandet sein«, murmelte Diane.
    »Genau. Das Wildschwein war etwas problematischer.«
    »Inwiefern?«
    »Weil der Schädel fehlte.«
    »Das Problem kenne ich.«
    »Ja, Jonas hat

Weitere Kostenlose Bücher