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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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die Enthüllung. Als sie dann kam, hätte der Schock kaum größer sein können.
    »Ich weiß, Sie denken, dass Mike Melissa schlägt«, sagte Emily. »Er ist es nicht. Es ist Alix.«
    Diane öffnete den Mund, schloss ihn wieder und öffnete ihn erneut. »Alix? Ich verstehe nicht. Hat Mike Ihnen aufgetragen, das zu sagen?«
    »Nein«, sagte Lacy. »Er weiß nicht, dass wir hier sind, und wir möchten nicht, dass er oder irgendjemand sonst es erfährt.«
    »Bitte erzählen Sie mir die Einzelheiten.«
    »Melissa und Alix kennen sich bereits seit ewigen Zeiten. Ich glaube, sie waren sogar schon zusammen im Kindergarten. Wir zwei haben sie in der ersten Klasse kennen gelernt, deshalb kennen wir beide sehr gut. Alix ist jähzornig und schlägt dann oft zu. Das war schon immer so. Sie hat mich einmal in der zweiten Klasse geschlagen, aber da habe ich sie umgehauen. Sie hat es nicht noch einmal versucht.«
    »Das stimmt«, bestätigte Lacy. »Auch mich hat sie mal zu schlagen versucht, da habe ich ihr eine Ohrfeige verpasst. Wenn man sich wehrte, machte sie einen Rückzieher.«
    »Alle Kinder schlagen von Zeit zu Zeit einmal zu«, sagte Diane.
    »Ja«, sagte Emily, »aber bei Alix war das anders. Sie schlug immer mit den Fäusten – oder mit was immer sie gerade in der Hand hielt –, und sie hat nie damit aufgehört. Sie und Melissa sind bereits seit langem eng befreundet, und Melissa ist ihr treu ergeben – und hat sich niemals gegen sie gewehrt.«
    »Wollen Sie wirklich behaupten, dass Alix an Melissas blauen Flecken schuld ist?«
    »Ja. Ihre Eltern halten sie für ein bisschen ungeschickt. Mike dachte, es sei ihr Vater, bis er einmal beobachtete, wie Alix ihr ganz hart in den Arm boxte. Melissa nahm uns das Versprechen ab, es niemandem zu erzählen. Sie sagte, es sei nicht Alix’ Schuld.«
    Diane stand auf, ging um den Konferenztisch herum und musterte die beiden genau. Sie wirkten absolut vertrauenswürdig. »Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Das haben wir erwartet. Aber es stimmt. Alix schlägt jeden, der sich das gefallen lässt. Sie schlägt sogar Dylan, ihren Freund.«
    »Ja«, bestätigte Lacy, »Emily und ich haben beide gesehen, wie sie auf ihn eingeprügelt hat. Aber er ist trotzdem ganz verrückt nach ihr. Ich weiß nicht, wie sie es schafft, jemanden so von sich abhängig zu machen. Wenn ich meinem Freund eine kleben würde, wäre der sofort weg.«
    »Wir wollten nicht, dass Sie Mike die Schuld geben, sonst hätten wir nichts gesagt«, sagte Emily. »So etwas könnte ihm riesig schaden. Nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei Dr. Lymon.«
    »Aber es stimmt alles«, sagte Lacy. »Wenn wir lügen würden, um ihn zu schützen, hätten wir bestimmt eine glaubhaftere Geschichte erfunden. Und wir haben Melissa ganz fest versprochen, es niemandem zu erzählen.«
    »Also erzählen Sie es bitte nicht weiter«, fügte Emily hinzu.
    »Sie beide sind bereits erwachsene Frauen, und Sie sollten inzwischen wissen, dass es Versprechen gibt, die man nicht geben sollte.«
    »Ich weiß, aber wir wollen hier auch keinen falschen Eindruck erwecken. Alix ist wirklich nett. Sie unterstützt einen musikalisch, wenn es nötig ist. Und man kann sich auf sie verlassen, wenn es einem mal schlecht geht. Die meiste Zeit ist sie unheimlich zuvorkommend.«
    »Ich werde zwar nicht sagen, woher ich das habe, aber ich werde das Ganze doch einem Freund von Melissas Familie erzählen.«
    Emily und Lacy schauten sich an. Lacy meinte dann: »Ich nehme an, das ist in Ordnung so.«
    »Das ist in Ordnung. Es ist nicht in Ordnung, dass Melissa von irgendjemandem misshandelt wird, und es ist nicht in Ordnung, dass unschuldige Menschen deswegen in Verdacht geraten. Und wenn Alix wirklich sonst ein netter Mensch ist, dann braucht sie psychologische Hilfe und keine Geheimnistuerei.«
    Emily runzelte die Stirn. »Glauben Sie uns oder nicht?«
    »Ich glaube Ihnen schon. Ich habe nur Schwierigkeiten, mich an den Gedanken zu gewöhnen.«
    »Das kann ich gut verstehen«, sagte Emily. »Das Ganze ist wirklich verrückt.«
    Diane geleitete sie aus dem Museum und beobachtete, wie sie in ihr Auto stiegen. Alix? Konnte das wirklich stimmen? Sie ging zurück in ihr Büro und rief Laura an.
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, sagte Diane, nachdem sie Laura alles erzählt hatte. »Ich habe noch nie von so etwas gehört.«
    »Es ist zwar selten«, sagte Laura, »aber ab und zu kommt so etwas schon vor. Melissa ist offensichtlich von Alix und ihrer

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