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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Endgültiges meinte, wenn er von Beseitigung sprach und sie dabei viel sagend ansah. Hier ging es um Macht, und es wurde um höchste Einsätze gespielt. Und die Spieler nahmen in Kauf, dass jemand dabei zu Schaden kam oder gar sein Leben ließ.
    Wo, zum Teufel, steckte Dalden? Einer der Kameraleute hatte dem Bürgermeister erklärt, es gebe technische Probleme. Jemand habe sämtliche Übertragungskabel aus ihren Verbindungen gezogen. Es würde noch ein paar Minuten dauern, bis Sullivan seine Rede beginnen konnte. Wenn er tatsächlich sagte, was er in Jorrans Auftrag sagen sollte, stand innerhalb kürzester Zeit die ganze Stadt Kopf. Dalden musste eingreifen, bevor Sullivan den Mund aufmachte. Oder sie musste selbst etwas tun. Konnte sie Jorran mit der Wechselrute in ihrem Ärmel beeinflussen, bevor die beiden Schränke von Leibwächtern, die alle Umstehenden argwöhnisch beäugten, sie außer Gefecht setzten? Viel brauchte sie ja nicht zu sagen. Jorran sollte die Rede verhindern und vielleicht auch gleich auf das Bürgermeisteramt verzichten. Natürlich musste sie ihn von dem Plan, Präsident zu werden, abbringen, wenn sie schon einmal dabei war. Am besten, sie sorgte dafür, dass er sich umgehend auf die Heimreise begab. Sollte sie einen Versuch wagen? Immerhin stand sie zum Greifen nahe bei ihm. Er hatte sich vor sie geschoben, und das kleine Stück, um das er sie überragte, nahm ihr die Sicht auf einen Großteil der Eingangshalle. Doch dicht hinter ihr stand der argwöhnische Alrid. Der kleine dicke Mann ließ sie nicht eine Sekunde lang aus den Augen … Brittany überlegte fieberhaft. Sollte sie ihr Glück versuchen oder darauf hoffen, dass Dalden sich unter den neugierigen Gaffern befand, die das Kamerateam umlagerten? Sie spähte über Jorrans Schulter, um einen besseren Überblick zu bekommen, und suchte mit gehetztem Blick nach dem großen Krieger. Als sie ihn entdeckte, stockte ihr der Atem. Gerade marschierte er mit festen Schritten direkt auf die Menschengruppe zu, in der sie eingekeilt war. Aber warum war er halb nackt und trug ein riesiges Schwert in den Händen? Ein Schwert – um Himmels willen! Nun wurde auch Jorran auf Dalden aufmerksam. Er lächelte hochmütig und schien längst nicht so erstaunt wie sie. Die beiden Männer kannten einander offensichtlich. Vielleicht war Jorran ja das Schwert bisher entgangen. Er wandte sich um und sagte zu seinen Männern: »Ein Sha-Ka’ani-Krieger hier an diesem Ort! Wie interessant. Haltet euch zurück. Es wird mir ein Vergnügen sein, mich eigenhändig um ihn zu kümmern.« »Ein Sha-Ka’ani kommt selten allein, Eminenz«, gab Alrid zu bedenken. Stirnrunzelnd sah er sich um. »Wir sollten …«
    »Für diese unterhaltsame kleine Abwechslung dankbar sein und sie genießen«, fiel Jorran ihm ins Wort. »Sha-Ka’ani-Krieger sind Männer und damit durch die Wechselruten beeinflussbar. Sie werden hervorragende Leibwächter abgeben, wenn ich erst den Thron meines Imperiums besteige. Aber die Familie dieses ganz bestimmten Kriegers hat meine Pläne schon einmal durchkreuzt. Er wird sterben. Alle anderen, die wir außer ihm noch aufspüren, zähme ich dann schon mit den Ruten.«
    Diese Siegesgewissheit war mit Mut nicht mehr zu erklären. Jorran fühlte sich eindeutig im Vorteil. Brittany konnte sich nicht vorstellen, woher er seine Zuversicht nahm. Er besaß weder die Muskelkraft noch die Größe, um sich mit einem Giganten wie Dalden im Kampf zu messen. Und auf einen bevorstehenden Kampf deutete schon das gewaltige Schwer hin, das Dalden in den Händen hielt.
    Besaß Jorran etwa eine bisher verborgen gehaltene Schusswaffe, mit der er Dalden niederstrecken konnte, bevor die Distanz zwischen ihnen auf Armeslänge zusammengeschrumpft war?
    Plötzlich hielt Jorran etwas in der Hand. Er hatte es aus der Tasche seines Sakkos gezogen, das er nun abstreifte und Alrid zuwarf. Ungläubig betrachtete Brittany den röhrenförmigen Gegenstand von der Länge eines Lineals, den dieser sonderbare König nun hochhielt. Ein kurzer Druck seiner Rechten ließ eine Verlängerung aus der Röhre schießen. Die meterlange metallene Klinge war so dünn, dass man sie von der Seite fast nicht sehen konnte. »Was, zum Teufel, ist das?«, entfuhr es Brittany. »Ein Razor-Schwert«, antwortete Alrid in aller Seelenruhe. »Nur für den Zweck konstruiert, einen Mann ohne größere Kraftanstrengung in zwei Teile zu zertrennen. Der Sha-Ka’ani-Krieger wird gleich eine Kostprobe davon

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