Stern der Rebellen
brach tot zusammen.
Niemand sah, wie der Attentäter den Körper zurück an den Rand des Käfigs zog. Er fasste ihn mit beiden Armen um den Brustkorb, hob ihn an und schleuderte ihn über das Gitter hinunter in das Gehege.
Lautes Fauchen und gierige Freßgeräusche waren alles, was von der ganzen Angelegenheit übrig blieb.
Kapitel 24
Der Imperator, daran zweifelte Mahoney jetzt nicht mehr, war komplett durchgeknallt. Er stand über einen riesigen Topf gebeugt, in dem ein übel aussehender Sud brodelte, und murmelte halblaut vor sich hin.
»Noch etwas davon. Ein bisschen von dem. Ein wenig Knoblauch und etwas Fett. Jetzt der Kreuzkümmel … nur einige Krümel … noch ein bisschen mehr vielleicht. Nein! Viel, viel mehr.«
Endlich wurde der Imperator auf Mahoney aufmerksam und lächelte. »Du kommst gerade rechtzeitig«, sagte er. »Reich mir mal die Kiste dort.«
Mahoney reichte ihm eine aufwendig mit Schnitzereien verzierte Holzschatulle. Der Imperator klappte sie auf und schüttete eine Handvoll länglicher roter Objekte heraus. Für Mahoney sahen sie wie getrocknete Alien-Exkremente aus.
»Sieh dir das an«, forderte ihn der Imperator freudestrahlend auf. »Die Biolabs haben zehn Jahre daran gearbeitet.«
»Was soll das sein?«
»Pfefferschoten, du Dummkopf. Pfeffer .«
»Ach so, äh … phantastisch.«
»Ist dir denn nicht klar, was das bedeutet?«
Mahoney musste zugeben, dass ihm das nicht ganz klar war. »Chili, Mann, Chili! Kein Chili ohne Pfefferschoten!«
»Und das ist wichtig, ja?«
Der Imperator sagte nichts mehr, sondern schüttete einfach die Schoten in den Topf, drückte einige Knöpfe auf seiner Herdkonsole, schöpfte mit dem Löffel einen ordentlichen Happen des Breis herauf und hielt ihn Mahoney zum Kosten hin. Mahoney probierte unter den gespannten Blicken des Imperators. Nicht schlecht, wollte er gerade sagen – dann erwischte es ihn. Sein Gesicht ging förmlich in Flammen auf, Rauch quoll aus seinen Ohren und er rang nach Luft. Der Imperator schlug ihm auf den Rücken und bot ihm zufrieden grinsend ein Glas Bier an. Mahoney kippte es in einem Zug hinunter und kam noch immer japsend allmählich wieder zu sich.
»Sieht ganz so aus, als hätte ich es getroffen«, sagte der Imperator.
»Soll das heißen, dass du das Zeugs absichtlich so zusammengerührt hast?«
»Klar. Wenn es einem nicht die Haare vom Hintern brennt, taugt es nichts. Jedenfalls ist es dann kein Chili.« Der Imperator schenkte noch zwei Gläser Bier ein und forderte Mahoney auf, ihm auf die große, mit einer Unzahl von Kissen und Polstern voll gestopfte Couch zu folgen. »Na, damit hast du dir deinen Sold für diesen Monat redlich verdient. Wie sieht es mit dem nächsten aus?«
»Du meinst Thoresen?«
»Genau, Thoresen.«
»Nullkommanix.«
»Vielleicht sollten wir einfach stürmen.«
»Das wollte ich in meinem nächsten Bericht anregen. Aber es ist nicht ungefährlich. Wir könnten die ganze Sache vermasseln.«
»Wie das?«
»Lester meint, hinter Projekt Bravo stecke noch viel mehr. Und er weiß jetzt, wie er dahinter kommen kann. Sollte er dabei erwischt werden, ist unsere einzige Quelle ausgeschaltet.«
Der Imperator dachte einen Moment nach. Dann seufzte er. »Sag ihm, er soll weitermachen.« Er trank sein Glas aus und schenkte sich erneut ein. »Wie steht es mit der anderen Sache?«
»Die Waffenschieberei? Noch immer keine handfesten Beweise.«
»Aber sie findet statt, soviel ist doch sicher?«
»Allerdings«, sagte Mahoney. »Wir wissen jetzt ganz sicher, dass vier Planeten – alles angeblich unsere Verbündeten – Vulcan mit Waffen beliefern.«
»Wieder dieser Thoresen. Zum Teufel mit ihm. Es reicht allmählich. Schick ihm die Garde auf den Hals, wir machen ihn fertig.«
»Äh, Boss, ich glaube, das ist keine besonders gute Idee. Ich meine …«
»Ich weiß, ich weiß. Schlechter diplomatischer Schachzug. Aber was ist mit meinen ›treuen Verbündeten‹, auf diesen vier anderen Planeten? Es spricht doch nichts dagegen, sie auszuradieren?«
»Ist schon in die Wege geleitet.«
Der Imperator grinste. Endlich ein bisschen Action. »Sektion Mantis?«
»Ich habe vier Teams hingeschickt«, sagte Mahoney. »Ich garantiere dir, dass dieser Schieberei ein Riegel vorgeschoben wird.«
»Ohne diplomatische Verwicklungen?«
»Ohne auch nur einen winzigen Knoten.«
Das gefiel dem Imperator sogar noch besser. Er erhob sich von der Couch und ging zu seinem blubbernden Topf hinüber. Roch daran.
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