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Sternchenhimmel

Sternchenhimmel

Titel: Sternchenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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genau in die Mitte eines Couchtisches. »Sagen Sie mir eins, D. T. Haben Sie den Schuppen hier mit dem Geld gekauft, das Sie aus Sparrow Beach rausgeholt haben?«
    Maltby spürte, wie in seinen nassen seidenen Boxershorts alles zusammenschrumpfte. Tyree wusste also von seiner geheimen Beteiligung an dem Unternehmen.
    »Nein, Gouverneur«, stammelte er. »Das hat alles Ehefrau Nummer eins gekriegt.«
    »Na, Sie scheinen ja ganz gut wieder auf die Beine gekommen zu sein.« Skink schlug ihm klatschend auf die Schulter. »Sie haben ein paar Pfund zugelegt seit den guten alten Zeiten. Lassen Sie mich raten: dritte Ehe?«
    Düster schüttelte Maltby den Kopf und hielt vier Finger hoch. Der Gouverneur stieß einen Pfiff aus. »Sie haben den einen Weg eingeschlagen, ich den anderen«, meinte er. »Äonen vergehen, und hier sind wir nun wieder und verbrüdern uns aufs Neue.«
    »Ja. Unglaublich«, bekräftigte Maltby heiser.
    »Sagen Sie die Wahrheit – hätten Sie jemals gedacht, dass sich unsere Wege kreuzen würden?« Skink johlte und klatschte in die Hände. »Natürlich nicht. Wo steckt eigentlich die neue Mrs M.?«
    »Sag Harbor.«
    »Und verprasst hoffentlich Ihre sämtlichen Ersparnisse. Entschuldigung.« Der Gouverneur wühlte mit einer Hand in seinem Trenchcoat und förderte ein vibrierendes Handy zutage. Die andere Hand legte er über sein Glasauge und starrte blinzelnd auf das kleine Display, während er sich bemühte, den Namen des Anrufers zu entziffern.
    »Verdammt will ich sein«, brummte er leise. Dann, an Maltby gewandt: »War schön, über alte Zeiten zu plaudern, aber zwingen Sie mich nicht, Sie noch einmal ausfindig zu machen. Comprende?«
    Dann war er weg. Maltby eilte zum Fenster und sah, wie Clinton Tyree durch den Garten in die Dunkelheit hineinjoggte – mit wehenden Zöpfen und flatterndem Mantel, das Gesicht halb vom violetten Schein des Handys erhellt, das er sich ans Ohr drückte.
    Maltbys erster Gedanke war: Für so einen alten Sack ist der Scheißer aber gut zu Fuß.
    Sein zweiter Gedanke war: bloß keine Polizei.
    Bang Abbott war schon halb über den MacArthur Causeway, als er merkte, dass er sich die falsche Blondine geschnappt hatte.
    »Echt klasse gemacht«, sagte Ann DeLusia.
    »Aber, das Tattoo!«
    »Das ist Henna«, sagte sie. »Cherrys ist echt.«
    Der Fotograf versuchte, sie genau zu betrachten und gleichzeitig die Straße im Auge zu behalten. »Runter mit der Sonnenbrille«, befahl er.
    »Seien Sie doch kein Idiot. Bringen Sie mich zum Hotel zurück.«
    Bang Abbott fuhr vom Causeway ab und parkte in der Nähe der Stelle, wo er seinen gemieteten Buick abgestellt hatte. Er schaltete die Innenbeleuchtung des Geländewagens ein und zog seine Pistole hervor, nur um ihr zu zeigen, dass er es ernst meinte.
    »Sie sind bestimmt dieses Phantom-Double. Das, von dem Lev mir erzählt hat«, meinte er.
    Als die Frau die Sonnenbrille abnahm, fluchte Bang Abbott heftig.
    »Der Viper Room, stimmt’s? Nach den Grammys?«, fragte er.
    »Toller Abend. Hab mitbekommen, wie sich Ashlee Simpson an einer Krabbe verschluckt hat.«
    »Scheiße.«
    Es war dieselbe braunäugige Unbekannte, die er auf einer Trage hinter dem Stefano fotografiert hatte. Die, die ihm spöttisch eine Kusshand zugeworfen hatte.
    »Ich bin bloß Schauspielerin«, sagte sie. »Ich heiße Ann.«
    »Cherry hat meine Ausrüstung geklaut.«
    »Was?«
    »Sie hat mich gebumst, und dann hat sie meine Kameras und mein BlackBerry mitgehen lassen«, sagte der Fotograf. »Die Nikons hab ich wiederbekommen, aber das Handy nicht.«
    Ann nickte. »Also haben Sie beschlossen, sie zu kidnappen. Na, wenigstens geht’s nicht um irgendwelchen dämlichen Kinderkram.«
    »Aussteigen«, fauchte er. »Wir wechseln das Auto.«
    Sie schien erleichtert zu sein, als er wieder in Richtung South Beach zu navigieren begann. »Setzen Sie mich einfach vorm nächsten Hotel ab. Ich rufe mir ein Taxi.«
    Bang Abbott schüttelte den Kopf. »Sie verstehen nicht.« Er hatte sich das Ganze im Kopf zurechtgelegt, bevor er Mist gebaut hatte. Jetzt brauchte er einen Plan B.
    »Ich hab den Pagen dafür bezahlt, die Koffer runterzuschmeißen«, erklärte er.
    Ann meinte, er hätte eine große Zukunft als Carjacker vor sich. »Definitiv ein Sprung auf der Karriereleiter.«
    Bang Abbott war zu beschäftigt, um die Beleidigung mitzukriegen. Alles, woran er denken konnte, war Cherry Pye.
    »Sie muss für das büßen, was sie getan hat«, sagte er. »Einigen wir uns

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